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Kolosser 4,6

Kolosser 4,6

Andachten

Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisset, wie ihr einem jeglichen antworten sollt.
Die Quelle der guten Worte ist das gute Herz. Damit wir gute Worte reden können, muss erst das Herz gut werden. Aus dem bösen Herzen kommen böse Worte hervor oder gute Worte voll Heuchelei, die gegen den Sprecher zeugen und dem Hörenden weit mehr schaden als nützen. Aber aus dem Herzen, das durch die Gnade Gottes erneuert ist, wachsen auch gute und nützliche Worte, wie Früchte aus einem guten Acker - oder es strömen Worte des Lebens, wie erquickendes Wasser aus einer lebendigen Quelle strömt.

Wenn wir das Wort Christi reichlich unter und in uns wohnen lassen, dann werden wir auch tüchtig, gesunde Worte zu reden zur Erbauung. Wenn wir selbst fleißig umgehen mit Gottes heiligen Worte, dem Salz der Wahrheit, das reinigt und vor Fäulnis bewahrt, dann wird auch unsere Rede je mehr mit Salz gewürzt werden, dass wir wissen, wie wir einem jeglichen antworten sollen. Durch das Wort Gottes lernen wir allmählich die Personen und Zeiten und Orte unterscheiden, und nicht nur überhaupt sagen, was wahr ist und nichts gegen die Wahrheit, sondern auch was passt und frommt und was gerade denen, mit denen wir's zu tun haben, nützlich ist. Wir lernen anders reden mit den Gegnern der göttlichen Wahrheit, anders mit Wahrheitssuchenden und Heilsbegierigen, anders mit Ruchlosen, anders mit Unlauteren, anders mit aufrichtigen Zweiflern und anders mit Spöttern. Wir lernen Verantwortung geben jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in uns ist, mit Sanftmut und Furcht; lernen zurechtzuweisen die Unordentlichen, trösten die Kleinmütigen, lernen mit den Müden recht reden zur rechten Zeit (Jes. 50,4). (Hermann Heinrich Grafe)


“Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzt.“
Ist das die sogenannte Sprache Kanaans, bei der man stets trieft von gesalbten Redewendungen? Wenn das nicht unwahr macht, dann ist das oft genug unweise. Viele Fremde werden dadurch sofort abgestoßen und nehmen kein Zeugnis von solchen Lippen mehr an. Auf der andern Seite machen wir die Beobachtung, dass unsere Gefäße lecken und leerlaufen, wenn wir viel salzlose Unterhaltung pflegen. Ein Fremder, auf dessen unnobles und oberflächliches Gerede wir zu viel eingingen - vielleicht, um ihm zu gefallen - nimmt später auch kein ernstes Wort von uns an. In der Eisenbahn habe ich zahllose Beispiele für beides erlebt: wie man es machen soll und wie nicht. Da wird manche schmerzliche Erfahrung uns lehren müssen, die weise Art zu finden: lieblich und doch mit Salz gewürzt. Es gibt eine große Kunst, sich harmlos und echt menschlich zu unterhalten, so dass unsere Art dem Fremden lieblich und anziehend wird. Hat man aber so die geistige Führung der Unterhaltung gewonnen, kann ein im selbstverständlichsten Ton der Überzeugung hingeworfenes Salzkörnlein plötzlich den Übergang zu tiefen Herzensgesprächen herbeiführen.

Herr, vergib mir alles salzlose Gerede, aber auch alles bloß salzige und lieblose Geschwätz, das nur weh tut. Lehre mich reden als dein Beauftragter, und wo es von mir verlangt wird, mit großer Kraft zeugen von dir. Dein Wort sei die Seele meines Wortes. Hilf mir, O Herr Jesus! Amen. (Samuel Keller)

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