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Epheser 2,19

Epheser 2,19

Andachten

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Die Patriarchen und Frommen des Alten Testaments waren Gäste und Fremdlinge, die seufzend nach einer Erlösung ausschauten, welche Jahrtausende später ihren Nachkommen geschenkt werden sollte. In seinem schönen Liede: „Ich bin ein Gast auf Erden,“ schildert uns Paul Gerhard sehr wehmütig aber wahr die Erlebnisse ihrer irdischen Pilgerreise: „Die lieben frommen Seelen, Sie zogen fort und fort, Und änderten mit Quälen Den erst bewohnten Ort. Sie zogen hin und wieder, Ihr Kreuz war immer groß, Bis dass der Tod sie wieder Legt in des Grabes Schoß.“ Aber sind wir denn nicht ebenso Pilgrime und Gäste, die oft mit sehnsuchtsvollem Blick nach der ewigen Heimat ausschauen? Gewiss, aber im Gegensatz zu den Alten „haben wir den Grund gefunden, der unseren Anker ewig hält.“ Ein frommer Mann des vorigen Jahrhunderts hat einmal den schönen Ausspruch getan: „Selig sind, die da Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen.“ „In unseres Vaters Hause sind viele Wohnungen“ und „Er will nichts verlieren von dem, das Ihm der Vater gegeben hat, sondern es auferwecken am jüngsten Tage.“ O, wie köstlich ist es, dass wir Kinder des Neuen Bundes sind! Er helfe uns selbst, dies köstliche Vorrecht, unsere himmlische Berufung in Christo Jesu, zu ergreifen und einst als Bürger und Hausgenossen Gottes mit Ihm zu Tische zu sitzen und vom Gewächs des Weinstocks nun mit Ihm zu trinken in Seines Vaters Reiche! „Ich möchte heim! Mich zieht's dem Vaterhause, Dem Vaterherzen zu, Fort von der Welt verworrenem Gebrause, Zur stillen, felgen Ruh! Mit großen Wünschen bin ich ausgegangen, Heim kehr ich mit bescheidenem Verlangen; Mein Herz kennt nur noch einer Hoffnung Keim: Ich möchte heim! Amen. (unbekannt)


So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, auf welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.
Nicht einsam verbringe ich meine Tage, sondern hineingebaut in den von Gott errichteten Bau. Seine erste Mauer, die seinen ganzen Oberbau trägt, sind die Boten Gottes, die die Kirche gesammelt haben, und die Propheten der Christenheit, die ihr den Willen Gottes gesagt haben, durch den sein Wort zu allen Völkern kam. Ich würde mich vom Bau trennen, wenn ich nicht in der bleibenden Gemeinschaft mit den Aposteln bliebe, die mir unser Neues Testament verschafft. Der Bau hat aber einen Eckstein, einen zuerst gelegten Stein, der dem ganzen Bau den Ort und seiner Mauer die Richtung gibt. Dieser Eckstein ist Jesus. Ich brauche also meine Bibel dann richtig, wenn sie mich vor Jesus stellt, sein Wort in mich pflanzt und mir für sein Werk das Auge gibt. Er gibt allen seinen Boten, die sein Wort sagen, die Einheit und die Geltung, die keine Zeit schwächt, und er allein macht aus der Christenheit eine Gemeinde, die deshalb ein gemeinsames Leben hat, weil alle ihre Glieder mit ihm verbunden sind. Weil Jesus der Eckstein ist, darum ist der Bau der Tempel, der uns das in Wahrheit verschafft, wofür jeder Tempel, sei er jüdisch oder christlich, nur ein Zeichen ist. Nun gibt es für uns in Wahrheit eine Stätte der göttlichen Gegenwart, einen Ort, an dem Gottes Gnade zu uns kommt und wir ihre Gaben empfangen, In diesen Bau, der durch alle Zeiten besteht und so weit reicht, als Gottes Wort erschallt, bin ich hineingefügt. Auch mir hat Jesus Anteil und Bürgerrecht in seiner Gemeinde gegeben, in der Gott wohnt, spricht und wirkt, weil Sein Geist sie regiert.
Nicht als ein Fremder, Herr, nicht als ein Heimatloser wandere ich von Tag zu Tag, sondern habe meinen sicheren Ort als ein Stein in Deinem Bau. Auch für die Kleinen hast Du in Deinem Tempel Raum und machst den Reichtum Deiner Gnade dadurch sichtbar, dass sie auch zu mir herniedersteigt, damit ich als ein Stein in Deinem Tempel an unserem priesterlichen Dienst Anteil habe, Deine Gnade preise, mich an Deiner Wahrheit freue und in Deinem Frieden meine Arbeit tue Tag um Tag. Amen. (Adolf Schlatter)

Predigten

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nt/49/epheser_2_19.txt · Zuletzt geändert: von aj
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