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Römer 8,27

Römer 8,27

Andachten

Gott, der die Herzen forscht, weiß, was des Geistes Sinn sei, denn Er vertritt die Heiligen, nachdem es Gott gefällt.
Paulus hatte vor diesem Spruch von dem Leiden dieser Zeit geredet, das die Kinder Gottes ausstehen müssen, und von dem Dienst der Aufzehrung, dem die Kreatur unterworfen sei. Er hatte auch V. 22.23. gesagt: alle übrigen Kreaturen seufzen zusammen, und haben Geburtswehen mit einander bis jetzt: nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Erstling des Geistes haben, seufzen in uns selbst, und warten auf die Erlösung des Leibes (von dem Stand des Leidens und der Verwesung), folglich auf den Stand der Herrlichkeit, V. 17., oder der vollkommenen Seligkeit, die noch unsichtbar und zukünftig ist, V. 24.5. Es ist aber das Seufzen der Gläubigen von einer höheren Art, als das Seufzen der übrigen irdischen Kreaturen; denn bei jenem hilft der ewige Geist Gottes ihrer Schwachheit auf, und vertritt sie, oder seufzet in ihnen, indem Er sich mit ihren Seelen vereiniget, und die Seufzer oder dringenden Gebete in ihnen erweckt und bildet. Diese Seufzer aber sind unaussprechlich. Sind sie aber unaussprechlich, so sind sie auch nicht in Gedanken zu fassen: denn, wenn ein Mensch denkt, so spricht er bei sich selbst, und er kann ohne Worte nicht denken. Das vom Geist Gottes erweckte sehnliche Verlangen geht also weiter als der menschliche Verstand, welcher Gedanken ausbildet. Es geht auf eine Ruhe, Freude und Herrlichkeit, die übersinnlich und unausdenklich sind. Es geht darauf, dass der Mensch ein Erbe Gottes und Miterbe Christi werden soll: welches Menschenherz kann sich aber dieses Erbe in seinen Gedanken vorbilden, oder seinen ewigen Wert mit seinem Verstand begreifen? Wie aber? Wenn der Mensch, der danach ein Verlangen hat, nicht denken, folglich auch nicht deutlich sagen kann, was er will: wird wohl der große Gott sein Verlangen verstehen, und sein Seufzen gewähren? Paulus bejahet solches indem er sagt: Gott, der die Herzen forscht, folglich das verborgene, unerklärliche Verlangen derselben weiß, versteht den Sinn des (Heiligen) Geistes, denn Er vertritt die Heiligen gegen Gott. Der Mensch hat ein Herz, das sich auch ohne eine vollständige Klarheit der Gedanken nach einer ewigen Ruhe und Herrlichkeit sehnet: denn Gott hat dem Menschen die Ewigkeit, das ist das Verlangen nach einem ewigen Gut, ins Herz gegeben, wie Salomo Pred. 3,11. sagt. Gott forscht aber die Herzen der Menschen, das ist, Er erkennt die verborgene Sehnsucht, die darin liegt. wie denn die Allwissenheit Gottes, insofern sie sich auf etwas Tiefes und Geheimes bezieht, oft ein Forschen genannt wird. In den Herzen der Gläubigen wohnt und wirkt aber auch der Geist Gottes, und vertritt die Gläubigen bei dem Seufzen. Diesem ist klar, was die Gläubigen bedürfen und verlangen: dieser weiß vollkommen, was die Worte Ruhe, Freiheit, Herrlichkeit, Erbe usw. bedeuten, und lenket ihre Herzen zum Verlangen nach diesen Dingen. Gott aber weiß hinwiederum, was des Geistes Sinn sei, Er versteht den Heiligen Geist, der die Gläubigen vertritt, wohl, und gewährt ihre von demselben erweckten Seufzer, ob sie schon selbst dieselben nicht ganz verstehen. Ehre sei dem großen Gott! von Ihm, durch Ihn, und zu Ihm sind alle Dinge. Das Seufzen der Gläubigen hat einen göttlichen Urheber, und ihr Ziel ist Gott. (Magnus Friedrich Roos)

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