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Römer 7,24

Römer 7,24

Andachten

Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes! Ich danke Gott durch Christum Jesum unsern HErrn.

Der Mensch, der vorher ohne Gesetz gelebt, das ist das Gesetz Gottes in seinem Leichtsinn nicht geachtet hatte, kommt in ein großes Gedränge, wenn das Gebot kommt, wie Paulus Röm. 7,9. sagt, das ist, wenn es seine Kraft in seiner Seele zu zeigen anfängt. Alsdann wird die Sünde lebendig, der Mensch aber stirbt V. 9.10., das ist er fühlt, dass er des Todes würdig sei. Ohne Gnade und Friede, ohne Licht und Leben zu haben, macht er alsdann nach dem Trieb seines aufgewachten Gewissens Versuche, sich selber zu helfen; fühlt aber mit Schmerzen, dass das Gesetz geistlich, er aber fleischlich und unter die Sünde verkauft sei, V. 14. Er findet, dass zwar das Wollen in ihm sei, das Vollbringen des Guten nach der Regel des geistlichen Gesetzes findet er nicht. Er tut wenigstens innerlich durch böse Lüste, was er nicht will, und was er will, nämlich heilige Gedanken und Begierden haben, tut er nicht, V. 19.20. Er hat Lust am Gesetz Gottes nach dem inwendigen Menschen, der aber noch kein neuer Mensch ist, und nichts als Triebe des Gewissens in sich hat; sieht aber ein anderes Gesetz, das ist einen andern Trieb, in seinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in seinem Gemüte, und ihn gefangen nimmt in der Sünden Gesetz, welches in seinen Gliedern ist, V. 22.23. Weil nun dieser Zustand sehr kümmerlich ist, und weil der Mensch dabei erkennt und fühlt, dass sein verstimmter Leib viele Reizungen zur Sünde macht, und die Sünde gleichsam in alle Glieder desselben ausgebreitet ist, so dass ein jedes Glied das Werkzeug zu einer besonderen Sünde sein will, ruft er aus: ich Elender, dass ich ein Mensch bin! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes, oder von dem Leibe, worin die Sünde ihre Kraft beweist, und mir dadurch den Tod als den Sold der Sünde zuzieht? Wenn ihn aber doch dabei ein Licht des Evangeliums anstrahlt, und ihm Hoffnung macht, dass er aus seinem gegenwärtigen Zustand in einen besseren, wozu jener eine Vorbereitung sei, übergehen könne, so kann er schon auch sagen: ich danke Gott durch Jesum Christum unsern HErrn. Derjenige Zustand, den Paulus Röm. 7,10-25. beschreibt, war nicht der Zustand des begnadigten Apostels, als welcher Röm. 8. beschrieben wird, obwohl Paulus Röm. 7., um seinen Vortrag lebhafter zu machen, von sich selbst so schrieb, als ob er selber damals unter dem Gesetz stünde. Er erfuhr aber Alles, was er hier beschreibt, schnell auf dem Weg nach Damaskus, als ihm Jesus erschien, und in den dreien Tagen, die vor seiner Taufe hergingen. Übrigens muss ein Jeder, der sich bekehrt, einmal unter dem Gesetz sein, wie es Paulus Röm. 7,10-25. beschreibt; denn das Gebot: du sollst dich nicht lassen gelüsten, V. 7., welches, wenn auch die äußerlichen Ausbrüche verhütet werden, die größte Not verursacht, geht wegen der Heiligkeit Gottes alle Menschen an. Und wer wird die Erlösung Jesu Christi hochschätzen, wenn er sich selbst nicht vorher als fleischlich und todeswürdig gefühlt hat? Den ehrlichen Abschied von dem Gesetz bekommt man nur durch den Tod Jesu, wenn man gläubig wird, wie Paulus Röm. 7,1-6. lehrt. Wer dem Gesetz in einem fleischlichen Sinn entlaufen, oder sich seiner erwehren will, wird von ihm ein anders Mal wieder ergriffen, und, wenn dieses allzu spät geschieht, in die Hölle gestürzt. (Magnus Friedrich Roos)

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