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Apostelgeschichte 2,42

Apostelgeschichte 2,42

Andachten

Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Jeder Blick in die erste Christengemeinde ist immer erfreulich und glaubensstärkend. Da ist lebendiger Glaube an den auferstandenen Heiland; da ist aufrichtige Liebe zu den Brüdern; da ist das Ergreifen des ewigen Lebens in fröhlicher Hoffnung. Es kann ja auch nicht anders sein, denn die Kraft des Namens Jesu ist von ihnen erlebt, das Vertrauen auf die eigene Ehre ist verschwunden, und die Erlösung in Christus wird mit Geist und Feuer in unerschrockenem Bekennermut aller Welt angeboten. Wohin man blickt: lauter Zeichen eines gesunden Christenlebens. Würde aber diesem Bilde das fehlen, was uns von dem Gebetsleben der Gemeinde erzählt wird, so müsste man trotz alledem zweifeln, ob das Leben der ersten Christenheit wirklich echt gewesen sei. Wo Christen nicht im Verkehr mit Gott stehen, da fehlt etwas Wesentliches. Das Erfahren des Heils in Christus, die Gewissheit: Ich bin bei Gott in Gnaden - macht das Gebet nicht überflüssig, sondern im Gegenteil erst recht zu einem tiefen Bedürfnis der Seele. Menschen des Geistes sind immer auch Menschen des Gebets. Das Gebet der ersten Christen (Apg. 4,24-31) bewegt sich nicht um die Anliegen des eigenen kleinen Lebens. Jesu Reich und Jesu Name stehen auf dem Spiel. Das nimmt ihr Sinnen und Denken völlig ein und gibt ihnen Recht und Vollmacht, vor Gott zu treten und um das zu bitten, was in dieser bedrängten Lage, angesichts des beginnenden großen Geisteskampfes, vor allem nottut. Die göttliche Antwort ist nicht ausgeblieben. Der Heilige Geist hat sie aufs Neue berührt und mit wunderbarer Freudigkeit erfasst. So erfuhren sie selbst und die Feinde der Gemeinde Jesu, welche Macht das Gebet der Christen hat.
O dass wir alle das selige Recht fleißig und treulich ausüben möchten und neu gebrauchen lernten! Lasst uns dem Geist des Gebetes Raum geben! Der Herr wird sich uns sicherlich nicht versagen, sondern uns mit neuem Zufluss von Kräften himmlischen Lebens für die tägliche Arbeit und den Glaubenskampf der schweren Gegenwart erfüllen! (Friedrich von Bodelschwingh)


Das ist das Bild der ersten Gemeinde, uns ein heiliges Vorbild. Sie blieben beständig in Gotteswort, Sakrament und Gebet. Das war der feste Grund, darauf sie sich erbauten; das die Quelle, daraus sie ihr christliches Leben schöpften; das der Grund, den kein Hass der Welt erschüttern konnte. Kann es denn nun auch von uns gesagt werden, dass wir beständig bleiben in Gotteswort, Sakrament und Gebet? Ist das auch unser Glaubensgrund? Werden wir Gotteswort nimmer müde, so wenig wie die Sonne, oder das tägliche Brot? Haben wir den rechten Hunger nach dem Brot des Lebens? Suchen wir in ihm die Erquickung unseres Herzens, die Nahrung unserer Seele? Und bleiben wir im Brot= brechen, im heiligen Abendmahl? Fennen auch wir aus reicher Erfahrung die Beseligung, die es damit gewährt, dass es uns mit Jesu eins macht: Ich bin dein, und du bist mein? Und wie steht es mit unsrem Gebet? Ist es uns ein solches Herzensbedürfnis, dass wir ohne das nicht leben mögen? Ist uns an jedem Tage, wo wir nicht gebetet, unheimlich zu Mute? Wie wenig gleichen wir dem Bild jener ersten Gemeinde! Wie Wenige stehen auf demselben festen Glaubensgrund, dass es auch bei ihnen Wahrheit ist: Ich weiß, an wen ich glaube! Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet! Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht, denn es ist eine Kraft Gottes selig zu machen Alle, die daran glauben! (Adolf Clemen)


Sie blieben beständig im Gebet.
Das Gebetsleben ist der Gradmesser unseres Geisteslebens. Nur wenig Zug und Trieb zum Gebete hat jeder, der innerlich nicht gut steht. Wenn dir das Gebet nicht Notwendigkeit ist, nicht ein Bedürfnis deines Herzens, wie Essen und Trinken ein Bedürfnis des Leibes, so bist du noch nicht aus Gott geboren. Der Weltgeist treibt in äußere Dinge und Zerstreuungen hinein, Gottes Geist drängt zum Gebete. Prüfe dein Gebetsleben, und du kannst daraus ersehen, wie du zu Gott stehst. Aufrichtige Seelen sollten nicht rohen, bis sie freudig beten können. Durch herzliches Beten öffnen wir uns den Einflüssen der himmlischen Welt. Wenn du möglichst oft vor dem König der Könige deine Knie beugst, wenn du Tag und Nacht bei aller Arbeit und Ruhe im Geiste betend bist, so spürst du das Nahen des Herrn! Er kann dich erleuchten, dein Denken und Wollen leiten, dich weise machen, vor Fehltritten behüten, Er kann deines Geistes Leben sein. Das Verharren im Gebet ist deshalb höchst wichtig für alle, die sich dem Heiland ergeben haben. Es ist ein beständiges Aufblicken zu unserem Herrn im Himmel, dem wir kindlich und vertrauensvoll alle Anliegen unterbreiten dürfen. Der Herr weiß es, dass Seine Jünger ohne Ihn nichts tun können; sind wir hiervon nun auch überzeugt, so will und kann Er, der über dem Staube thront, Seinen Willen und Seine Macht an und durch uns offenbaren. Das Stehen unter der Leitung des Herrn ist das Herrlichste hienieden. Durch treues, beharrliches Beten schließen wir dem Teufel die Eingangspforte unserer Seele zu. Werde ein beharrlicher Beter, so wirst du großen Segen stiften. (Markus Hauser)

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nt/44/apostelgeschichte_2_42.txt · Zuletzt geändert: von aj
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