Zuletzt angesehen: Apostelgeschichte 16,33

Apostelgeschichte 16,33

Apostelgeschichte 16,33

Andachten

Er ließ sich taufen, und freute sich, dass er an Gott gläubig worden war.

Dieses wird von dem Kerkermeister zu Philippi gesagt, bei dem in Einer Nacht sehr Vieles vorging. Auf die rohe Sicherheit, mit welcher er eingeschlafen war, folgte ein Schrecken wegen des Erdbebens und der geöffneten Türen, hernach eine große Furcht der Strafe, die auf ihn fallen würde, weil seine Gefangenen, wie er meinte, entflohen seien. Zu dieser Furcht schlug sich eine Wut, mit welcher er sich selber erstechen wollte; die Furcht wurde ihm von Paulo benommen und die Wut besänftigt, als derselbe zu ihm sagte. tue dir nichts Übels, denn wir sind Alle hier. Als er nun nach seinen äußerlichen Umständen hätte ruhig sein können, so rührte Gott sein Innerstes, und ließ Seine Hand schwer über ihm werden. Er bekam durch das göttliche Licht einen Blick in seinen elenden Seelenzustand und in das ewige Verderben, welches derselbe nach sich ziehen müsse. Er forderte also ein Licht, sprang ins Gefängnis hinein, und ward zitternd, und fiel Paulo und Sila zu den Füßen, und führte sie heraus, und sprach: liebe Herren, was soll ich tun, dass ich selig werde? Welch ein weiter Schritt von der Wut, womit er sich selbst entleiben wollte, bis zu dieser wichtigen Frage, die er doch sehr bald machte, weil der Geist des HErrn ihn bewegte. Paulus und Silas sprachen zu ihm: glaube an den HErrn Jesum, so wirst du und dein Haus selig. Dieses Wort, und was sie ihm noch weiter sagten, haftete bei ihm und seinen Hausgenossen: er ließ sich taufen und alle die Seinen alsbald, und freute sich, dass er an Gott gläubig worden war. Also war in dieser für ihn höchst merkwürdigen Nacht seine letzte Gemütsbewegung Freude, eine Freude nämlich, die daraus entstand, dass er sich nun bewusst war, er sei an Gott gläubig worden. Vorher war dieser Mann ein Götzendiener gewesen, und war ohne Gott in der Welt gewesen, wie Paulus Eph. 2,12. von den Heiden sagt; denn die Fabellehre von den falschen Göttern war so beschaffen, dass sich kein gescheiter Mensch daraus trösten, oder einen von jenen Göttern für einen wahren Gott halten konnte. Nun freute sich aber der Kerkermeister, dass er kein Atheist mehr sei, sondern an Gott glaube. Der Gedanke von Gott war ihm wichtig und süß, weil ihm überdies gesagt worden war, dass Gott um Christi willen sein gnädiger Gott sein wolle. Auf diesen Glauben hatte er sich taufen lassen, und war nun der christlichen Kirche einverleibt, und hatte Gemeinschaft mit dem Paulus und Silas, die er als heilige Gesandte Gottes ansah, und mit allen wahren Christen.

Unsere Voreltern waren auch Heiden, lebten ohne Gott in der Welt, und waren unwissender und wilder als der Kerkermeister zu Philippi und seine Landsleute. Nun sind wir, ihre Nachkommen, getaufte Christen, und haben das Wort Gottes und die heiligen Sakramente unter uns, durch die uns der Name Gottes, an den wir glauben sollen, kund getan und der Zugang zu Ihm gezeigt ist. Was war die Ursache, dass das Reich Gottes zu unsern Voreltern kam, da andere Nationen in der Finsternis blieben, und dass es bisher unter uns erhalten wurde? Nichts als Seine große Gnade und Barmherzigkeit. Lasst uns nun dem Evangelio würdig wandeln, dieweil wir es haben, und die empfangene Taufe hoch schätzen. (Magnus Friedrich Roos)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/44/apostelgeschichte_16_33.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain