Es hat uns gut gedäucht, einmütig versammelt, Männer zu erwählen und zu euch zu senden, mit unsern liebsten Barnaba und Paulo; welche Menschen haben ihre Seelen dargegeben für den Namen unseres Herrn Jesu Christi; denn es gefällt dem heiligen Geist und uns.
Welch' ein hohes, herrliches Zeugnis gibt da die erste christliche Synode ihren Abgesandten! Ihre Seelen haben sie dargegeben für den Namen Jesu Christi! ein solches Zeugnis ehrt ebenso wohl die Absender als die Ausgesandten. Ja, eine solche Synode kann man sich gefallen lassen, die über ihr Sitzungs-Protokoll schreiben darf: Es gefällt dem Heiligen Geist und uns! und die solche Mitglieder hat, welche ihre Seele dargegeben für den Namen des Herrn Jesu Christi. Da ist der Heilige Geist der einzige Wähler und Präses und Königl. Commissarius, und von breitester Basis und Qualitäten (die nicht einmal vorhanden) und parlamentarischem Wesen und Unwesen ist da keine Rede. Und andererseits, das ist die rechte Art von Missionaren, welche die Seelen dargeben in dem Namen Jesu Christi. Es gibt nichts Köstlicheres als solches „Dargeben der Seelen“, und doch ist es ja eigentlich selbstverständlich, nachdem Jesus Seine heilige Seele dargegeben hat für uns am Kreuze. Ach, aber wo ist sie geblieben diese ursprüngliche Herrlichkeit der Gemeinde?! Unsere Kirchen-Verfassungen, Synoden, Ausschüsse, mit all' den Wahlen und Rechten, Protokollen und Beschlüssen, wie viel Trügerei und Täuscherei! wie viel hohle Form ohne lebendigen Inhalt! - Es bedarf wahrlich einer Reform an Haupt und Gliedern, und da soll Jeder gleich heute Abend damit anfangen, dass er sich selbst reformiere, indem er sich prüft, ob er seine Seele dargegeben habe für den Namen des Herrn Jesu Christi. Das gilt nicht bloß dem Hausvater und der Hausmutter, das gilt auch dem untersten Knechtlein und Mägdlein. So lern' denn ein Jeglicher sein' Lektion, dann wird es wohl im Haus (und in der Gemeinde) stohn. - (Nikolaus Fries)