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Johannes 5,27

Johannes 5,27

Andachten

Der Vater hat dem Sohn Macht gegeben, auch das Gericht zu halten, darum, dass Er des Menschen Sohn ist.
Jesus hat sich oft einen Menschensohn genannt, weil Er Seine menschliche Natur nicht vom Himmel gebracht, sondern durch eine Geburt von einem Menschen, nämlich von der Maria, bekommen hat, und dadurch dem menschlichen Geschlecht einverleibt und ein Blutsverwandter aller Menschen worden ist. Der HErr Jesus redete Joh. 5,19-26. von Gott als Seinem Vater, und von Sich selbst als dem Sohn Gottes. Hernach redete Er auch von Sich selbst als einem Menschensohn V. 27-32., und bezeugte insonderheit V. 27., dass der Vater dem Sohn Macht gegeben habe, auch das Gericht zu halten, weil Er ein Menschensohn sei, und Er deswegen als ein solcher alle Toten auferwecken werde. Als ein verklärter Menschensohn wird Er mit großer Kraft und Herrlichkeit kommen, und als sichtbar auf einem großen weißen Thron sitzen. Als ein solcher wird Er alle diejenigen, die in den Gräbern sind, Seine Stimme hören lassen, damit sie hervorgehen, und zwar diejenigen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übels getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Als ein Menschensohn wird Er am Tag des Gerichts von Menschen als Seinen Brüdern reden, und das Gute, das man ihnen getan oder nicht getan hat, so rühmen können, als ob’s Ihm widerfahren oder nicht widerfahren wäre. Als ein solcher ist Er der Erstgeborne unter vielen Brüdern, und wird diese zu Seinen Miterben machen, indem Er sagen wird: kommet her, ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt. Alle diese Verhältnisse und alle daraus fließenden Worte und Werke würden nicht sein, wenn der Sohn Gottes nicht auch ein Menschensohn wäre; und wer will alle Geziemlichkeit übersehen, welche dieser Name bei der Übergabe und bei der wirklichen Haltung des Gerichts mit sich führt?

Der HErr Jesus hat Sich als Menschensohn nichts selber angemaßt, sondern der Vater hat Ihm Alles gegeben. Hinwiederum hat Ihm der Vater Alles gegeben, was Er hat begehren können, und die Macht, die Er von dem Vater empfangen hat, übt Er nicht anders als nach dem Willen Seines Vaters aus, mit dessen Willen Sein eigener Wille auf das Vollkommenste übereinkommt. Joh. 5,30. So liebt und ehrt der Vater den Sohn und der Sohn den Vater auf eine unermessliche Weise, und in diese gegenseitige Ehre und Liebe ist unser Schicksal eingeschlossen.

Die Macht, das Gericht zu halten, ist freilich etwas unbegreiflich Großes und Hohes. Eine ausgebreitete Kenntnis aller Menschen, und eine Wissenschaft von Allem, was in der ganzen Weltwährung in allen Augenblicken geschehen ist, und eine Einsicht in den verborgenen Rat aller Herzen, und eine reine und unbewegliche Gerechtigkeit, und endlich das allerhöchste Recht, ein Urteil zu sprechen, von dem man nicht weiter appellieren kann, wie auch die Kraft, dieses Urteil alsbald zu vollziehen – dieses Alles ist zu Haltung des Gerichts nötig, wozu der Vater dem Sohn die Macht gegeben hat. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/43/johannes_5_27.txt · Zuletzt geändert: von aj
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