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Johannes 1,41

Johannes 1,41

Andachten

Andreas findet am ersten seinen Bruder Simon, und spricht zu ihm: „Wir haben den Messias gefunden“ (welches ist verdolmetscht: der Gesalbte), und führte ihn zu Jesu.
Andreas bleibt nicht dabei stehen, dass er zu seinem Bruder Simon Petrus von dem gefundenen Heiland redet. Er nimmt ihn an die Hand und führt ihn zu Jesu. Er mag zu ihm gesagt haben: „Herr, da bringe ich meinen Bruder, der auch auf den Trost Israels wartet. Was ich gefunden habe, daran soll er auch Teil haben.“

Und du, der du lebendig geworden bist in dem Herrn, der du den Messias gefunden hast, geh und fasse deinen Bruder an die Hand. Nimm ihn mit zu Christo. Führe ihn hinein in die Tiefe des Worts. Trage ihn vor den Herrn mit fleißigem Gebet. Überwinde ihn mit ungefärbter Brüderliebe. Was dem Andreas oblag, liegt auch dir ob. Glaube es, du hast den reichsten Segen davon. Zunächst wird dein Bruder erst wenn er den Herrn gefunden hat, dein rechter Bruder. Wie ganz anders legt man den Arm in den Arm seines Bruders, wenn man weiß, dass beide Herzen sich in Aufrichtigkeit dem Herrn hingegeben haben! Wie ganz anders klingt der Name Bruder, wenn sich beide auch in der Gnade als Brüder wissen; wenn beide nicht allein von einem Vater und von einer Mutter geboren, sondern auch von dem einen Heiland zu einem unvergänglichen Leben wiedergeboren und erneuert sind. Du hast den ersten und reichsten Segen davon. Wer aber keinen Bruder zu gewinnen hat, der lese weiter in unserem Kapitel. Da wird er finden, wie Philippus, nachdem er selbst gewonnen ist, sogleich das Netz nach dem Nathanael auswirft. Er war nicht sein Bruder, er ward nun sein Bruder in Christo Jesu. Durch solche Treue soll die Gemeinde wachsen.

Herr, himmlischer Vater, du hast uns viele Brüder und Schwestern gegeben, denen unsere Arbeit und unser Herz auch gehören soll. Viele kennen dich nicht, und fragen noch gar nicht nach dem Heiland ihrer Seele. Viele haben dich verloren und suchen dich auf falschem Wege. Viele haben dich vergessen und gehen unter in Lust und Sünde, wenn sie nicht einen Andreas finden, der sie an der Hand nimmt und zu dir führt. O hilf uns, dass wir gern solche Bruderarbeit tun, und unsere Herzen denen nicht entziehen, die sie brauchen. Haben wir doch durch deine Gnade dich finden dürfen, lass uns auch dadurch dir danken, dass wir immer mehr Seelen sammeln in deinen seligmachenden Dienst. Amen. (Fr. Ahlfeld)


“Derselbe findet am ersten seinen Bruder Simon.“
Die vorliegende Erzählung liefert uns ein vorzügliches Beispiel davon, wie sich je und je das geistliche Leben äußert, wenn es gesund und kräftig ist. Sobald ein Mensch Christum gefunden hat, fängt er an, auch Andere zu finden. Ich will nie glauben, dass du von dem Honigseim des Evangeliums gekostet hast, wenn du ihn für dich allein essen kannst. Wahre Gnade macht aller geistlichen Selbstsucht ein Ende. Andreas fand am ersten seinen Bruder Simon, und danach Andere. Verwandte haben vor Andern einen gerechten Anspruch darauf, dass wir ihnen unsere Kräfte widmen. Andreas, du hast wohlgetan, dass du mit Simon angefangen hast! Ich weiß nicht, ob's nicht manche Christen gibt, die in anderer Leute Häusern christliche Schriften verteilen, während es besser angelegt wäre, wenn sie dem eigenen Hause ihre Aufmerksamkeit zuwendeten; oder Andere sind bei Werken der äußern Mission tätig, und vernachlässigen darob den näheren Beruf der Wirksamkeit im Kreise der Ihrigen. Ob du berufen seiest oder nicht, unter den Leuten eine besonderen Bezirkes das Evangelium zu bezeugen, so bist du jedenfalls berufen, nach deinem eigenen Gesinde, nach deiner Freundschaft und Verwandtschaft zu sehen. Beginne mit deinem Christentum daheim. Manche Handelsleute bringen ihr Bestes auf den Markt, so soll der Christ nicht handeln. All sein Wirken und Reden sei jederzeit gewürzt; aber er sorge, dass die süßesten Früchte des geistlichen Lebens und Zeugnisses seiner Familie zu Gute kommen. Als Andreas seinen Bruder fand, konnte er keine Ahnung haben, welch ein Werkzeug sein Bruder einst werden sollte. Simon Petrus übertraf den Andreas an Tüchtigkeit, soweit wir dies aus der Heiligen Geschichte entnehmen können; und dennoch wurde Andreas das Mittel, dass er zu Jesu kam. Es mag dir wohl an Gaben mangeln, und dennoch kann durch dich Einer zu Christo gezogen werden, der durch Begnadigung und Verdienst weit hervorragt. Ach, lieber Freund, du weißt so wenig von dem, was durch dich kann möglich werden. Du sprichst vielleicht ein einziges Wort zu einem Kinde, aber es schlummert in ihm ein edles Herz, das in künftigen Zeiten der Gemeine Gottes hell vorleuchtet. Dem Andreas waren nur zwei Zentner verliehen, aber er fand Petrum. Gehe hin und tue desgleichen. (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/43/johannes_1_41.txt · Zuletzt geändert: von aj
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