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Johannes 19,23

Johannes 19,23

Andachten

Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider, und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegsknecht ein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenäht, von oben an gewirkt durch und durch. Da sprachen sie untereinander; Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll; auf dass erfüllt würde die Schrift, die da sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und haben über meinen Rock das Los geworfen. Solches taten die Kriegsknechte.
Alle Kleider waren dem Gekreuzigten ausgezogen worden. Man ließ ihm nichts als einen nackten, wunden Leib, auf welchem die Sonne glühend herabbrannte. Der sterbende Erlöser büßt hier alle Pracht, die mit der Kleidung getrieben wird, da doch die Kleider eigentlich nur Zeichen unseres Falles sind. Ein Sünder sollte seine Kleider betrachten wie ein Dieb den Strick, den er an seinem Halse trägt; und wenn der Herr sagt: Seht die Lilien auf dem Felde, so spricht er dort von wahren, den Blumen angewachsenen Kleidern, und nicht von einem falschen Prunk, womit ein eitler Stutzer oder eine weltliche Kokette paradiert. Diese Entblößung Jesu hat uns aber den Rock seiner Gerechtigkeit erworben, die Gerechtigkeit, `die etwas Ganzes und unser ganzes Leben vor Gott Bedeckendes ist. Sogar die Kriegsknechte unter dem Kreuz wollten den Rock nicht in Stücke schneiden, sondern Einer bekam ihn ganz, der, welchen das Los traf. So auch lässt sich die Gerechtigkeit Christi nicht teilen mit unserer Gerechtigkeit; Er hat uns Alles erworben, nicht nur Etwas, und so können wir den Himmel nur geschenkt bekommen, nicht anders. Christi Gerechtigkeit ist der Tod unserer Selbstgerechtigkeit; und wie der Herr nur durch seine Entblößung uns seine Gerechtigkeit hat zuwenden können, so müssen auch wir zuerst durch eine enge Pforte, so anders der heilige Geist uns jenes Siegesgewand anlegen soll. Rein ab und Christo an, so ist's getan. Lass deinen Flitterstaat und dein Eigenwerk, suche in allen deinen Tugenden die rechten Sündenflecken, und dann lass dir einen ganzen Heiland schenken, der mit einem Opfer in Ewigkeit vollendet hat, die geheiligt werden. (Friedrich Lobstein)

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