Johannes 6,50
Andachten
Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf dass, wer davon isst, nicht sterbe.
Das Leben derer, die nur in und von der Welt leben, gleicht einem gewaltigen Schiffe, das über die weite Flut dahinfährt. Auf demselben sind arme Ruderknechte oder Matrosen mit ihren durch Sonne, Wind und Wetter gebräunten Gesichtern und schwieligen Händen. Ferner fahren auf demselben lustige Leute, die ihrer Freude und dem Gewinn nachjagen. Und zum Dritten finden wir an seinem Bord eine Anzahl von Forschern, die ihre Mappen, Karten und Instrumente mit sich führen und die Geheimnisse der Natur zu Land und Meer in ihren tiefsten Gründen belauschen wollen. Da bricht ein vernichtender Sturm herein, das Schiff scheitert; alle ohne Unterschied liegen in der Flut, alle haben kein Brot, das auch im Tode nährt, alle haben kein Land, nach dem die Seele im letzten Schiffbruch hinsteuert; alle strecken noch einmal die Hände und Häupter aus der Flut, wissen aber nicht, wonach; aller Ende ist ein Ende mit Schrecken und Verzweiflung. Wie viele sterben so hin! Gott sei gelobt, der uns den Himmel aufgetan und das Brot des Lebens geschenkt hat.
Lieber Herr Jesu, wir danken dir, dass du dich uns selbst zu unserer rechten Speise gegeben hast. Du stillst allein den Hunger des innersten Menschen, du speisest uns zum ewigen Leben. Herr, lass keinen von uns allen dabei stehen bleiben, dass er sich sättigen wolle mit dem Brote, den Gütern und der Weisheit dieser Welt. Schreibe jedem von uns dein Wort in die Seele: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ Amen. (Friedrich Ahlfeld)