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Johannes 18,8

Johannes 18,8

Andachten

Sucht ihr denn Mich, so lasst diese gehen!
Wirft uns der Satan unsere Sünde vor, als wäre sie zu groß, als dass die Gnade sie tilgen könnte, wen beleidigt er damit, wen greift er an? Doch niemand mehr, als Jesum, als reiche Seine Gnade nicht einmal für eines Menschen Sünde hin. Das greift Ihm an Seine höchste Ehre, das lässt Er sich nicht gefallen. Ruf Ihn drum nur, wenn der Feind dich höhnt, gleich wird Er zur Stelle sein mit seinem: „Suchst du Mich, wohlan, versuchs mit Mir, aber diesen lass gehen!“ Und wo sonst der Satan, oder unser lüsternes Fleisch, oder die Weltmenschen uns wollen binden, quälen, fällen: sie meinen alle Ihn, unseren Heiland; und wenn wir Den herbeirufen, so weicht Er nicht aus, stellt sich und herrscht sie kräftig an: Diese lass gehen! (Theobald Wunderling.)


Jesus antwortete: Ich hab's euch gesagt, dass ichs sei. Sucht ihr denn mich, so lasst diese gehen.
Sieh, in diesem einen Wort das ganze Geheimnis, die ganze Herrlichkeit der sich opfernden, stellvertretenden Liebe. Ein guter Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Jesus gibt sein Leben hin als Sühnopfer und Lösegeld für unsere Sünden. Er lässt sich binden, damit er uns erlöste von den Banden der Sünde und des Verderbens. Er lässt sich binden, damit wir frei würden, damit er kraft seiner Bande Macht hätte, sich schützend vor uns hinzustellen und zu Welt, Sünde und Tod zu sprechen: Lasst diese gehen! Darum halte dich an ihn, Jesum Christum! Du liegst ja auch in den Banden der Sünde und des Verderbens, und du möchtest sie zerreißen, und kannst es nicht trotz aller Anstrengungen. Willst du frei werden, halt dich an Jesum, er hat durch seine Bande auch dir die Freiheit erstritten. Wenn er zu Welt und Sünde allmächtig spricht: Lasst diese Seele gehen, so müssen sie dich losgeben. Und so oft die Feinde deiner Seligkeit wieder nahen, dich zu fangen und zu binden, so oft sie nach deiner Seele stehen, wenn du nur bei ihm bleibst, und dich an ihn hältst, so oft stellt er sich kraft seines Kreuzes schützend vor dich hin: Lasst diese gehen, dass sie weichen, und dir nichts anhaben können. Dir sei Dank und Preis, du treuer Heiland, dass du auch mir eine ewige Erlösung erworben hast. Du hast auch für mich mit dem Feinde gerungen, damit ich nicht mehr erliege, sondern den Sieg gewinne. O behalte mich lebenslang in deiner Gemeinschaft, damit ich bleibe in der Freiheit, damit du mich befreit hast. Du hast mich teuer erkauft, so behüte meine Seele, dass ich nicht wieder der Sünde Knecht werde. Erlöse uns Alle zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Amen.(Adolf Clemen)


“Jesus antwortete: Sucht ihr denn mich, so lasst diese gehen.“
Habe acht, meine Seele, auf die Fürsorge, die der Herr Jesus sogar in dieser Stunde der Versuchung den Schafen seiner Hand bewies! Die waltende Liebe des Leidenden ist stark bis in den Tod. Er ergibt sich dem Feinde, aber Er legt sein Allmachtswort ein, damit seine Jünger freigelassen werden. Für sich selber „tut Er seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummet vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut;“ aber für seine Jünger redet Er mit mächtiger Kraft. Das ist Liebe, standhafte, selbstverleugnende, treue Liebe! Aber liegt darin nicht noch viel mehr, als ein Blick auf die Oberfläche offenbart? Liegt nicht das innerste Wesen und die Seele des Erlösungswerkes in diesen Worten? Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe und fordert, dass sie deshalb frei ausgehen. Die Bürgschaft ist anerkannt und angenommen, darum verlangt die Gerechtigkeit, dass die, für die Er einsteht, ihrer Wege gehen dürfen. Mitten aus der ägyptischen Knechtschaft ertönt dies mächtige Wort: „Lasset diese gehen.“ Die Erlösten sollen aus der Sklaverei der Sünde und des Satans entrinnen. In jeder Kerkerzelle des Abgrunds der Verzweiflung widerhallt das Wort: „Lasset diese gehen,“ und Zaghaft und Furchtsam werden frei. Satan vernimmt die wohl bekannte Stimme, und hebt den Fuß vom Nacken der Gefallenen; und der Tod hört sie, und das Grab öffnet seine ehernen Pforten, und lässt die Toten auferstehen. Ihr Weg ist ein Weg der Vervollkommnung, der Heiligung, des Sieges und der Herrlichkeit, und niemand darf sie aufhalten. Kein Löwe wird sich auf ihrem Wege lagern, noch wird irgendein wildes Tier ihn betreten. „Die Hindin, die frühe gejagt wird,“ hat die grausamen Jäger auf ihre Fährte gelockt; und nun dürfen die furchtsamsten Rehe und Hindinnen des Feldes in völliger Ruhe weiden unter den Rosen seiner Liebe. Die Gewitterwolke ist losgebrochen über dem Kreuz auf Golgatha, und die Zionspilger werden nimmermehr getroffen von den Blitzen des göttlichen Zorns. Komm, mein Herz, freue dich der Freiheit, welche dein Erlöser dir erworben hat, und lobpreise seinen Namen einen Tag um den andern. (Charles Haddon Spurgeon)

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