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Johannes 14,12

Johannes 14,12

Andachten

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue und wird größere, denn diese tun, denn ich gehe zum Vater.
Es gibt Christen, die eine Sucht nach Außerordentlichem, nach Wundern haben, die gefährlich ist und gemieden und bekämpft werden muss Es ist aber nicht alles Wundersucht, was man so heißt. Wenn man z. B. trauert über den Mangel an Gotteskräften in der Kirche, über die Spärlichkeit der Geistesgaben und sich danach sehnt und ausstreckt, so ist das keine Wundersucht, sondern Wirkung des heiligen Geistes und Pflicht jedes Gläubigen, der ein Herz hat für das Reich Gottes. Zu sagen: wir sind reich und haben gar satt, ist keine Tugend, sondern eine Sünde der Laodicäer, die der Herr straft. Die Verheißungen unseres Gottes sind Schätze, die der Glaube der Gemeinde heben soll. So ist es auch mit obigem Verheißungswort. Mit einem doppelten „Wahrlich“ sagt uns der Herr drei Dinge: erstens, dass die, welche an ihn glauben, die Werke, die er während seines Wandels im Fleische tat, auch tun werden. Zweitens werden sie noch größere Werke tun, als er sie im Fleische tat. Drittens: durch seinen Hingang zum Vater werde ihnen die Kraft zum Verrichten dieser Werke gespendet. - Wollen wir es mit Jesu Worten genau nehmen, so müssen wir sagen: ein sehr großer Teil der Christen kann die Werke nicht tun, die der Herr tat und noch viel weniger die größeren Werke. Warum? es fehlt an Geistesausrüstung. Die Gemeinde heutiger Zeit ist gar nicht in der Verfassung, in der sie die Geistesausrüstung zu solchen Werken empfangen kann. In der apostolischen Zeit war die Gemeinde Ein Leib, in dessen einzelnen Gliedern das Geistesleben zum Nutzen des Ganzen pulsieren konnte. Jetzt ist die Gemeinde Gottes elendiglich zerrissen und getrennt in viele Teile. Gäbe der Herr seine Geistesfülle in all diese Trennungen hinein, so würden die einzelnen Teile sie für ihre Parteisache verwenden und der Herr würde ein Sündendiener. Trauern wir über unsere Zerrissenheit und tun wir Buße über diese schwere Sünde.

Ach Herr! Wie halten wir doch Deine Verheißungen auf durch unsere Sünden! Öffne Vieler Augen zur Buße und mache Bahn Deinem Geist. Amen. (Elias Schrenk)

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nt/43/johannes_14_12.txt · Zuletzt geändert: von aj
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