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Johannes 13,3

Johannes 13,3

Andachten

Jesus wusste, dass Ihm der Vater Alles hatte in Seine Hände gegeben.
Auch damals, da Jesus Seinen Aposteln die Füße wusch, folglich einen Knechtsdienst bei ihnen verrichtete, wusste Er, dass Ihm der Vater Alles in Seine Hände gegeben habe. Auch damals, da Er als ein Gefangener vor dem Kaiphas und dem Rat zu Jerusalem stand, wusste und bekannte Er, dass Er Christus, der Sohn des lebendigen Gottes sei. Auch damals, da Er bei dem Pilatus als ein Aufrührer angeklagt wurde, wusste und bekannte Er, dass Er ein König, und Sein Reich nicht von dieser Welt sei. Ungeachtet Er nun Sich Seine höchsten Würde und Gewalt bewusst war, erniedrigte Er Sich doch bis zum Knechtsstand, ja bis zum Tod am Kreuz. Seine Erniedrigung war etwas Edles und Freiwilliges. Es war keine Niederträchtigkeit, kein Unglaube, keine Unwissenheit dabei. Er wusste, warum Er Sich erniedrige, und vergab Sich selbst nichts dabei. Er wusste, dass Ihm der Vater Alles in Seine Hände gegeben habe, und konnte deswegen Joh. 17,6. von Seinen damaligen Jüngern und Nachfolgern zu Seinem Vater sagen: sie waren Dein, und Du hast sie Mir gegeben; V. 2. aber: Du hast Deinem Sohn Macht gegeben über alles Fleisch, auf dass Er das ewige Leben gebe Allen, die Du Ihm gegeben hast; V. 10. aber noch allgemeiner: Alles, was Mein ist, das ist Dein, und was Dein ist, das ist Mein; und Joh. 16,15.: Alles, was der Vater hat, das ist Mein; und Matth. 28,18.: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Doch dürfen wir nicht meinen, dass der Vater etwas von Seinem Recht und Seiner Gewalt über alle Dinge verloren habe, da Er Christo als dem Menschensohn Alles in Seine Hände gegeben hat: denn Christus sagt selber Joh. 17,10. zu Seinem himmlischen Vater: Alles was Mein ist, das ist Dein. Lasst uns hierbei an uns selber gedenken. Es soll uns nicht genug sein, dass wir unter der allmächtigen Gewalt Jesu Christi stehen, und dereinst als Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden. Nein: unsere ewige Glückseligkeit besteht darin, dass uns der Vater so Seinem Sohn gegeben hat, wie Er Ihm Seine Jünger gegeben hat, oder wie Er Ihm diejenigen gegeben hat, denen der Sohn ewiges Leben gibt, Joh. 17,2., oder dass wir unter die große Menge gerechnet werden, die der Vater Seinem Sohn zur Beute gibt, Jes. 53,12. Dazu soll denn unser Herz mit inniger Freude einwilligen. Wir sollen gern des HErrn Jesu, gern in Seinen Händen sein; denn da sind wir vor und nach dem Tod am besten verwahrt. Der HErr Jesus wendet die Macht, die Er über alles Fleisch, und die völlige Gewalt die Er im Himmel und auf Erden hat, mit einer unermesslichen Weisheit, Gerechtigkeit und Gnade dazu an, dass Er das ewige Leben denen gibt, die Ihm der Vater gegeben hat, oder dass Er Seine Auserwählten gegen Alles, was sie gefährden kann, schützt, ihnen Alles zum Besten dienen lässt, sie aus allem Übel erlöst, sie in Sein himmlisches Reich versetzt, und endlich Seine und ihre Feinde zum Schemel Seiner Füße legt. Hat Ihm der Vater Alles in Seine Hände gegeben, so dürfen wir Ihn um Alles bitten, und Alles von Ihm hoffen: sollen Ihm aber auch mit Zucht und Furcht dienen, weil Ihm der Vater auch das Recht zu richten und zu strafen in Seine Hände gegeben hat. (Magnus Friedrich Roos)

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