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Lukas 18,14

Lukas 18,14

Andachten

Gekommen ist die Zeit, wo mein Heiland wandelte nach der heiligen Stadt; bald werden sie Ihn mit Hosianna empfangen, und dann über Ihn rufen: Kreuzige Ihn! O du Fülle des Gehorsams, wer kann es dir gleich tun? O du lauterste Demut und Ergebung, wer kann sich mit dir messen? Alle Flammen sind kalt gegen die Liebe, welche in diesem göttlichen Herzen schlägt. O dass, wenn ich nun den Tag feiere, an welchem Er einzog, Er auch zu mir einziehen möchte! O dass, wenn Er nun kommt, Er nicht über mich weinen dürfte! Mein König und mein Gott, wie soll ich Dich begrüßen? Werde ich, wenn Du den Tempel meines Herzens reinigen willst, anheben und sagen: Aus was für Macht tust Du das? Oder werde ich lieber ein Unmündiger sein, aus dessen Munde Du Dir Lob zurichtest? Werde ich als ein unnützer Feigenbaum am Wege stehen, der verdorren muss; oder wirst Du Früchte des lebendigen Glaubens an mir finden? Ich habe es gesagt, und sage es noch, und werde es immer sagen: Gibst Du mir nicht, so habe ich nicht; reinigst Du mich, so werde ich rein; machst Du mich reich, so trage ich die Fülle. Darum bitte ich Dich, Du lebendige Liebe, gehe ein in meine Seele, dass sie wahrhaftig lieben könne. Lieben, - ja, Dich, der Du nun zum Ölberge wallst, und für mich, auch für mich betest: „Heilige ihn in Deiner Wahrheit,“ und für mich, auch für mich betest, dass mein Glaube nicht aufhöre, dass ich nicht verloren sei; der Du auch um meinetwillen ringest in Gethsemane, und, Jerusalems hochgekrönter König, mit stummen Lippen fragst, ob sie wissen, was sie an Dir tun? Lieben Dich, der Du die Glieder den Nägeln darreichst, mich vom ewigen Schmerz zu erretten, und Dein heiliges Leben verblutest, auf dass ein Sünder selig werde; ja, lieben, so es möglich wäre, wie Du; dulden, so es möglich wäre, wie Du; wirken endlich, so Du mich würdig hast gemacht, wirken zum großen Gemeinwohl, mit Dir, dem alle Gewalt gegeben ist, nachdem ich auch im Kleinen treu erfunden worden. Eines aber bitte ich besonders von Dir. Gleichwie in Deinem Munde kein Betrug war, und ist keine Lüge über Deine Lippen gegangen: so wollest Du mich bewahren vor aller Heuchelei, auf dass ich nicht etwa Dein Kreuz im Munde führe, und meine meinen Vorteil damit und meine Bequemlichkeit und Sinneslust; oder es mir nur ein Wahnbild sei, als ob das Holz mich könnte selig machen; oder treibe gar der Sünden desto mehr, weil ich fromm scheine und glaube – ach, wie ein Teufel, welcher zittert. Oder dass ich nicht rede von dem Göttlichen, der seine Lehre mit dem Tode besiegelt hat, und verstehe heimtückisch einen kühnen Menschen darunter, der vielleicht besser getan hätte, den großen Gang zur Stadt seiner Feinde jetzt noch nicht zu wagen, und kenne das Lamm Gottes nicht, welches der Welt Sünde trägt. Vor solchem Allen bewahre uns durch Dein blutiges Verdienst, o Herr und Heiland. So werden wir in der Wahrheit stehen, und die Wahrheit wird uns frei und wird uns weise machen. So werden wir Dir herzlich dankbar sein, und Deine rechten Jünger durch rechte Nächstenliebe, Feindesliebe, Glauben an Gott und Glauben an Dich. So werden wir nicht aus Trägheit oder Zagheit, sondern als Deine Nachfolger, Kreuz tragen und still halten, wenn wir gekreuzigt werden, bis das sündige Herz sich gar ausgeblutet hat, und das Gesetz in den Gliedern verronnen ist, und es vollbracht ist an uns, was vollbracht werden musste; bis die Felsen brechen, und Gott und Mensch uns Zeugnis gibt, und wir eingehen in die Ruhe und in das stille Land, welches aufnimmt Alle, die zu Deiner Rechten gekreuzigt sind, und deren Tage ihrer Wallfahrt unter den Irdischen eitel und böse gewesen; bis die Nacht scheidet, und das Licht anbricht, und der Lenz der höheren Ostern mit unsterblichem Blütenduft uns anweht, und die Boten aus den heiligen Tausenden im Lichtgewand uns begegnen, und wir Preis geben dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamme, das geopfert ward. Amen. (Friedrich Arndt)


Wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöhet werden.

Es sollte uns nicht schwer fallen, uns zu demütigen, denn was haben wir, worauf wir stolz sein können? Wir sollten den niedrigsten Platz einnehmen, ohne dass uns das erst gesagt würde. Wenn wir vernünftig und ehrlich sind, so werden wir klein in unsren eignen Augen sein. Besonders sollten wir im Gebet zum Herrn bis zum Nichts zusammenschrumpfen. Da können wir nicht von Verdienst sprechen, denn wir haben keins; unsre eine und einzige Berufung muss die auf Barmherzigkeit sein: „Gott sei mir Sünder gnädig.“

Hier ist ein tröstliches Wort vom Throne. Wir sollen vom Herrn erhöhet werden, wenn wir uns demütigen. Für uns geht der Weg aufwärts bergab. Wenn wir des eignen Ichs entkleidet sind, dann sind wir mit Demut bekleidet, und dies ist die beste Tracht. Der Herr will uns erhöhen zum Frieden und zum Seelenglück; Er will uns erhöhen zur Erkenntnis seines Wortes und zur Gemeinschaft mit Ihm selber; Er will uns erhöhen zur Freude an der gewissen Vergebung und Rechtfertigung. Der Herr verleiht denen Ehre, die sie zur Ehre des Gebers tragen können. Er gibt nützliches Wirken, gute Aufnahme bei Menschen und Einfluss denen, die nicht dadurch aufgeblasen werden, sondern erniedrigt durch ein Gefühl größerer Verantwortlichkeit. Weder Gott noch Menschen werden gern einen Mann erheben, der sich selbst erhebt, aber beide, Gott und gute Menschen, vereinen sich, bescheidenen Wert zu ehren.

O Herr, erniedrige mich in mir selbst, damit ich in Dir erhoben werde! (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/42/lukas_18_14.txt · Zuletzt geändert: von aj
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