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Matthäus 2,3

Matthäus 2,3

Andachten

Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem.

Als die Weisen aus dem Morgenlande am Ziel zu sein glaubten, stießen sie auf ganz unerwartete Hindernisse. Sie suchten das Kind in der Hauptstadt und im königlichen Palast. Als sie aber der Stadt nahten, da verschwand der liebe Wegweiser, der sie bis dahin geführt hatte. Als sie in die Stadt eintraten, wusste Niemand von dem neugeborenen König. Sie traten in die Burg des Herodes. Da sahen sie ein Angesicht, das ihre Freude und Hoffnung gründlich niederschlug. In dem ganzen Angesicht stand nur Erde und Welt und Selbstsucht, und wieder Erde, Welt und Selbstsucht geschrieben. Da war kein Wiederschein des heiligen Sterns zu sehen. Schrecken über den neugeborenen König lief dem alten Sünder übers Gesicht. Und mit ihm erschrak die ganze in Sünden und pharisäische Sicherheit versunkene Stadt. Schon vor dem Kindlein bebt die abgefallene Welt. Wie wird sie einst beben, wenn dieser Jesus kommt in seiner Macht und Herrlichkeit, und alle seine heiligen Engel mit ihm! Schon sein Geburtstag ist ein Gerichtstag. Wie wird das Gericht erst sein, wenn er in der Tat zum letzten Gericht kommt!

Herr Jesu Christ, du zeigst uns heute, wie, wo du erscheinst, die Welt erschrickt. Daran lässt du uns erkennen, wir sollen uns nicht wundern, wenn du auch jetzt noch bei der Welt scheele Blicke und drohende Worte findest. Wo der Glaube zum Leben kommt, wo du geboren wirst in der Menschen Herzen und in der Gemeinde, erschrickt und grollt ja noch heute die Welt. Vor deiner Reinheit und Liebe zittert die Sünde und Selbstsucht. Sie sieht in dir den Überwinder kommen, der sie einst vom Throne stoßen und das Urteil über sie sprechen wird. O töte in uns allen Herodessinn, der dein Regiment fürchtet, allen Sündendienst, der sich nicht von dir will bezwingen lassen, alle Selbstgerechtigkeit, die in dir ihr Urteil findet. Lass den Schrecken des Herodes zu einem heilsamen Schrecken werden, der uns aufrüttele aus unserer Sicherheit und Trägheit zur rechten Freude deiner Glieder, die nur in dir Heil und Leben sehen. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Als die Magier nach Jerusalem kamen, lachte und spottete der König nicht und beschaute nicht wohlgelaunt seine Machtmittel. War er denn nicht in seiner uneinnehmbaren Burg? Standen nicht seine Mannschaften wohl gerüstet und ihm treu ergeben um ihn herum? Stand ihm nicht im Notfall die ganze Macht des römischen Weltherrschers zur Seite? Dennoch erschrak er, und weil er erschrak, erschrak auch das ganze Jerusalem. Magier waren es, die die Geburt des verheißenen Königs verkündeten; man wagte in der Königsburg nicht, ihr Wort leicht zu nehmen. Wenn Magier die Botschaft brachten, die der Stern ihnen kundgetan hatte, so war dies eine ernste Sache. Auf die Magier sah jedermann mit banger Scheu. Si kannten die Sterne, und was die Sterne offenbaren, das geschieht. Im Rat der Priester und Lehrer befragte man nicht die Sterne, sondern öffnete das heilige Buch. Aber auch dieses gab der Botschaft der Weisen Gewicht. Denn es verkündete den kommenden König. Einmal wird er kommen, das stand fest; nun sagten die Magier: er ist geboren. Die Sache war ernst. Ehe uns Matthäus zu Christus führt, enthüllt er uns mit einem tiefen Wort den Widerspruch, der immer im Menschen sichtbar ist. Wenn es je einen stolzen Menschen gab, der entschlossen war, seine Macht mit allen Mitteln zu verteidigen, und wenn er den neugeborenen König der Juden töten müsste, so war es Herodes. Aber dicht neben dem aufgerichteten Stolz stand die Furcht, stand die nicht auszulöschende Gewissheit, dass es eine höhere Macht gebe, ein Schicksal, das die Sterne künden, einen Zufall, der die Welt beherrsche und auch die Mächtigen unvermerkt überfalle und sie zerbreche. Was war in dieser Lage zu tun? Die Priester sagten, wir müssen warten, bis der, von dem die Weisen sprechen, sich offenbaren wird, bis er nicht nur geboren ist, sondern die Herrschaft ergreift. Der König sagte: Wir müssen zugreifen und den Brand ersticken, solange er noch ein Funke ist. Glauben konnten beide nicht, weder der König noch die Priester. Die Priester wollten schauen und dann glauben. Der König wollte herrschen, nicht gehorchen. Den römischen Herrn ertrug er, aber keinen jüdischen. Ein König, den ein Stern offenbart, war von Gott gesandt. Das hat aber weder der König noch die Priester bewegt. Was ist Gott? Ihnen war er fern und unbekannt. Aber eben deshalb, weil wir fern von Gott sind und Er uns unbekannt ist, ist Christus geboren.
Was ist doch, Herr Christus, der Mensch für ein Abgrund von Bosheit und Torheit ohne Dich! Was wird aus unseren Regierenden, unseren Priestern und Lehrern ohne Dich? Was ist der Mensch, wenn Du ihn nicht zum Vater führst? Es gibt keinen Namen, der uns zeigt, wie uns geholfen wird, als allein Deinen. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/40/matthaeus_2_3.txt · Zuletzt geändert: von aj
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