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Matthäus 20,5

Matthäus 20,5

Andachten

Abermal ging er aus um die sechste und neunte Stunde, und tat gleich also.

Wo möchten wir die sechste Stunde, diese Mittagszeit im Leben suchen? Am Traualtar. Mancher hat lange Nichts von Gottes Ruf gehört. Er wusste kaum noch, wie es in einer Kirche aussah. Nun erscheint er am Traualtare. Sie wollen Liebe mit in ihren Ehebund nehmen. Friede soll im Hause wohnen. Das tägliche Brot wollen sie haben. Wo soll das Alles herkommen? Sie müssen einmal an den lebendigen Gott denken. Diese stille Minute benutzt er denn und ruft in die Seele hinein: „Gehe du auch in meinen Weinberg!“ Doch auch dieser Ruf schlägt noch nicht bei Allen an. Die Stätte, an der die meisten Versprechen gegeben sind, ist der Altar. Und von welchen Versprechen sind die meisten gebrochen? Von denen am Altar. Auch das Gelübde der Trauungsstunde, wie oft ist es gebrochen! Darum kommt Christus wieder um die neunte Stunde. Die neunte Stunde ist nach unserer Rechnung die dritte am Nachmittage. Da fängt die Sonne an sich zu neigen, da eilt sie dem Abend entgegen. Solche Zeit gibt es in deinem Leben auch. Wenn das Leben hinaus ist über seinen Höhepunkt, wenn im gewöhnlichen Laufe die vierziger Jahre vorbei sind, dann fangen wir an zu klagen: „Das erste halbe Jahrhundert ist hin. Es ist nicht mehr wie sonst. Ich kann nicht mehr so angreifen. Ich kann nicht mehr so fort. Ich habe die alte Dauer nicht mehr. Es geht bergab mit mir.“

Weißt du, wer dir in dieser Abnahme deiner Lebenskraft predigt? Es ist der Hausvater. Er ruft dir damit zu: „Komm in meinen Weinberg, ehe die Nacht hereinbricht, ehe die Tür verschlossen wird. Siehe, ich nehme dich noch an, wenn auch der beste Teil deiner Kräfte dahin ist.“ Viermal hat der Herr den Knaben Samuel gerufen, der da schlief in der Stiftshütte. Dreimal verstand er nicht, wer ihn rief. Aber das vierte Mal verstand er's. Da antwortete er: „Herr rede, denn dein Knecht hört.“ O wenn wir doch Alle noch auf diese vierte Stimme hörten!

Herr, heiliger Gott, wir danken dir, dass du uns immer und immer wieder rufst. Du rufst ja nur um unsertwillen. Im Hause und in der Familie, in unserm ganzen Leben finden wir ja fern von dir kein Heil. Erst bei dir und durch dich gibt's in Wahrheit Segen. So lass uns denn hören auf deine Stimme. Du mahnst uns zur Treue und Liebe untereinander, du willst auch unser Haus zu deinem Weinberge machen. O fahre fort in solcher Liebesarbeit. Halte und trage uns bis wir alt werden. Lass uns nicht aufgehen in Haussorgen und Geschäftsgedanken, sondern in Allem, was wir tun und treiben, deine Aufgabe erkennen. Ja mache auch unsere heutige Tagesarbeit uns zu solcher, dann wird sie leicht und segenbringend. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

Predigten

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