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Prediger 11,3

Prediger 11,3

Andachten

Wohin der Baum fällt, da wird er liegen.
„Alle Reden meines Munds sind gerecht; es ist nichts Verkehrtes noch Falsches darinnen.“ So ruft die selbstständige Weisheit (Spr. Sal. 9,8.), und bezeugt damit die Wahrheit und Lauterkeit als dessen, was Gott zu uns geredet hat und noch redet durch sein Wort in der heiligen Schrift. Aber die verkehrten Menschen haben von jeher das Wort Gottes auf mancherlei Weise verkehrt und verdreht. So straft der Prophet (Jer. 23,36.) sein Volk: „Einem jeglichen wird sein eigen Wort eine Last sein, weil ihr also die Worte des lebendigen Gottes des Herrn Zebaoth, unseres Gottes verkehrt.“ So haben sie dem Herrn Jesu, in dessen Mund kein Betrug erfunden ist, seine Worte verkehrt und einen Spott und eine Lästerung daraus gemacht, wie wir in der Geschichte, besonders der Leidensgeschichte des Herrn, lesen. Und wie sie den Apostel Paulus wegen seiner Gnadenlehre gelästert haben, davon schreibt nicht nur er selbst Röm. 3,8., sondern auch der Apostel Petrus (2 Petr. 3,15.16.) also: „Die Geduld unsers Herrn achtet für eure Seligkeit; als auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat; wie er auch in allen Briefen davon redet, in welchen sind etliche Dinge schwer zu verstehen, welche verwirren die Ungelehrigen und Leichtfertigen, wie auch die anderen Schriften zu ihrer eigenen Verdammnis.“ Zu den Schriftstellern, welche die Ungelehrigen und Leichtfertigen verwirren zu ihrer eignen Verdammnis, gehört auch der Spruch Pred. Sal. 11,3: „Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf Erden; und wenn der Baum fällt, er falle gegen Mittag oder Mitternacht, auf welchen Ort er fällt, da wird er liegen.“ Leute, die den Glauben nicht lernen wollen aus der Schrift, wollen ihren Unglauben stärken und rechtfertigen aus der Schrift; denn, sagen sie, dass es mit dem Menschen, wenn er stirbt, gar aus sei, dass er weder einen Himmel zu hoffen, noch eine Hölle zu fürchten habe, das sagt das Wort: „Wohin der Baum fällt, da wird er liegen.“ Aber Salomo ist nicht ein solcher Prediger des Unglaubens. Er lehrt Kap. 12,7: „Der Staub muss wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.“ Darum lässt er uns Kap. 12,13.14. als die Hauptsumma aller Lehre hören: „Fürchte Gott, und halte seine Gebote; denn das gehört allen Menschen zu; denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, das verborgen ist, es sei gut oder böse.“ Im Licht dieser hellen Wahrheitslehre betrachte nun das obige Bild und Gleichnis. Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf Erden, das heißt, wenn die Wetterwolken sich gesammelt haben, so bricht das Ungewitter los. Die vollen Wolken bedeuten aber das volle Maß der Sünden, das sich der Gottlose häuft auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes. Wenn das Maß der Sünden voll ist, dann geschieht, was geschrieben steht Ps. 11,6: „Der Herr wird regnen lassen über die Gottlosen Blitz, Feuer und Schwefel und wird ihnen ein Wetter zum Lohn geben!“ „Denn siehe,“ sagt der Prophet Jer. 13,19, „es wird ein Wetter des Herrn mit Grimm kommen und ein schreckliches Ungewitter den Gottlosen auf den Kopf fallen.“ Und wenn der Baum fällt, er falle gegen Mittag oder Mitternacht, auf welchen Ort er fällt, da wird er liegen; das heißt, ein gefällter und gefallener Baum der kann sich nicht wieder aufrichten, er bleibt liegen, wohin er gefallen ist. - Der Baum, das ist der Mensch bei Leibesleben. Der fromme Mensch ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbuchen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und, was er macht, das gerät wohl. Die Frommen werden genannt Bäume der Gerechtigkeit, Pflanzen des Herrn zum Preise; und wie man keinen fruchtbaren guten Baum abhaut, so heißt es auch nie in der heiligen Schrift, dass die Bäume der Gerechtigkeit abgehauen werden und fallen, sondern die auf den Herrn hoffen, die werden nicht fallen (Ps. 125,1.). Aber der Gottlose, der Baum, der nicht gute Früchte bringt, der wird abgehauen und fällt, und bleibt liegen, wohin er fällt, nämlich in der Hölle und als ein Höllenbrand. Welcher Gottlose daher diesen Spruch missbraucht zur Rechtfertigung seines Unglaubens, der wird einst, wenn er in der Hölle liegt, erfahren, was das sagen will: „Wohin der Baum fällt, da wird er liegen.“ (Carl Philipp Johann Spitta)


Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf Erden.

Warum fürchten wir denn die Wolken, welche jetzt unsren Himmel verdunkeln? Zwar verbergen sie auf eine Weise die Sonne, aber die Sonne ist nicht ausgelöscht; sie wird binnen kurzem wieder scheinen. Mittlerweile sind diese schwarzen Wolken mit Regen gefüllt; und je schwärzer sie sind, desto wahrscheinlicher ists, dass sie reichliche Schauer geben werden. Können wir Regen ohne Wolken haben?

Unsre Leiden haben uns stets Segnungen gebracht und werden es stets tun. Sie sind die dunklen Wagen der hellen Gnade. Nicht lange, so werden diese Wolken sich entleeren, und jede zarte Pflanze wird durch den Regen um so fröhlicher gemacht. Unser Gott mag uns mit Leiden tränken, aber Er wird uns nicht in Zorn ertränken; nein, Er will uns in Barmherzigkeit erquicken. Unsres Herrn Liebesbriefe kommen häufig in schwarzgeränderten Umschlägen. Seine Wagen rumpeln, aber sie sind mit Wohltaten beladen. Seine Rute trägt süße Blüten und nährende Früchte. Lasst uns nicht sorgen um der Wolken willen, sondern singen, weil Aprilwolken und -schauer uns Maiblumen bringen werden.

O Herr, die Wolken sind der Staub Deiner Füße! Wie nahe bist Du am wolkigen und dunklen Tage! Die Liebe schaut Dich und ist froh. Der Glaube sieht, wie die Wolken Regen geben und auf jeder Seite die kleinen Hügel fröhlich machen. (Charles Haddon Spurgeon)

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