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Psalm 86,1

Psalm 86,1

Andachten

Herr, mein Gott, der Du bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue, ich danke Dir von Herzen mit David und ehre Deinen Namen ewiglich; denn Deine Güte ist bisher reich und groß an mir armen Sünder gewesen, und Deine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. Wie oft hätte ich meiner Sünden halber in die unterste Hölle verfallen können; Du aber hast mich durch Deine mächtige Gnade herausgerissen! Wie oft bin ich von außen durch andere Menschen angefochten und bedrängt worden; Du aber hast’s nicht zugegeben, dass sie mir haben schaden können! Hättest Du mit mir nach meinen Sünden handeln wollen, so hätten mich sowohl geistliche als leibliche Feinde längst verschlungen und aufgerieben. Aber Du hast in der Tat gezeigt, dass Du gern vergibst Allen, die Dich anrufen. Doch nun höre mich, getreuer Gott, denn ich bin ja arm und elend genug. Ich rufe von ganzem Herzen, ach, merke auf die Stimme meines Flehens. Ich rufe, wie alle diese Abende: Erhalte mein Herz bei dem Einigen, dass ich Deinen Namen fürchte. Habe ich dieses Einige und werde dabei durch Deine Kraft und Gnade erhalten, so habe ich Alles. Die Furcht Deines Namens ist ja das einige Notwendige zur Seligkeit und der einige Grund wahrer Weisheit und Frömmigkeit. Bewahre deswegen meine Seele und den inneren Menschen durch diese Deine göttliche Furcht, dass ich nichts wider Deinen heiligen Willen denke, rede und tue, sondern dass ich Alles denke, rede und tue als vor Deinen heiligen Augen und Deinem Angesichte; dass auch mein inneres Auge allein auf Dich gerichtet und gewandt sei also, dass ich alle meine Worte und Werke in Deiner Furcht zuvor wohl bedenke, und in allen Dingen Deine göttliche Weisheit, Allmacht und Hilfe zuvor demütig anrufe; dass ich mich auch durch kein zeitlich Ding, Ehre, Reichtum, weltliche Lust oder Menschenfurcht von Deiner göttlichen Furcht lasse abwenden; denn wer hier in diesem Leben Deiner Furcht sich recht ergeben, findet auch nach dieser Zeit durch sie stete Seligkeit. Amen. (Friedrich Arndt)


Wenn David seinen Gott bittet: neige Dein Ohr, so kann man daraus schließen, dass er eine Zeitlang den Eindruck hatte, Gott höre ihn nicht, er sei gleichgültig gegen sein Rufen. Ja, so kann es oft scheinen, als gehe unser Gott an unserm Gebet vorbei, ohne es zu beachten und doch bringen wir so wichtige Bitten vor ihn. Vielleicht ist es Familiennot, Sünden unserer Angehörigen, die uns zum Anrufen des Herrn treiben und die göttliche Antwort bleibt so lange aus. Da gibt es dann Versuchung zum Irrewerden am Herrn, man fragt: warum bekomme ich keine Antwort? Liebe Seele! hast du gelernt zu sagen: ich bin elend und arm? Wie oft bittet man für Andere; aber man ist selber nicht elend und arm. Da ist ein Vater, dem sein ungeratener Sohn schwer auf dem Herzen liegt; er bittet um Bekehrung des Sohnes und es vergehen Jahre ohne Erhörung. Warum lässt Gott mich so lange rufen? fragt er. Lieber Vater! bist du elend und arm? Hast du gelernt in der Sünde deines Sohnes deine eigene Sünde zu sehen? Bist du mit der Sünde deines Sohnes als mit deiner eigenen Sünde vor deinen Gott gekommen? Verstehst du deines Gottes Wort: ich will die Missetat der Väter heimsuchen an den Kindern? 2. Mose 20,5. Die Sünden deiner Kinder, deiner Angehörigen müssen sich selber erst demütigen und reinigen helfen, und so lange das nicht geschehen ist, ist dein Gebet nicht wohlgefällig vor Gott. Unser Gott nimmt es genau mit uns; die elenden und armen Beter hat Er gerne. Beugen wir uns, lassen wir uns reinigen durch Jesu Blut, damit wir lernen heilige Hände aufheben im Gebet. Dann neigt der Herr sein Ohr zu uns, und wann wir die Erhörung lange nicht sehen, so wird unser Herz doch still, und wir harren im Glauben.

Herr, mein Gott! Oft habe ich gebetet, und ich war nicht elend und arm. Mache mich arm im Geist; aber lass mich nicht verzagen. Ich danke Dir, dass Du mich lehrst auf Deine Winke merken und immer kleiner werden. Amen.(Elias Schrenk)

Predigten

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