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5. Mose 32,3

5. Mose 32,3

Andachten

Ich will den Namen des HErrn preisen. Gebt unserem Gott allein die Ehre. Er ist ein Fels, Seine Werke sind unsträflich; denn Alles, was Er tut, ist recht. Treu ist Gott, und kein Böses an Ihm. Gerecht und fromm ist Er.
Es ist sehr schön, wenn ein Mensch mit seinem Gott, der doch oft dem menschlichen Willen zuwider handeln muss, herzlich zufrieden sein, und Ihn wegen aller Seiner Werke preisen kann. In dem Lied, welches Moses nicht lange vor seinem Ende schrieb, und die Kinder Israel lehrte, wird eine solche herzliche Zufriedenheit, und ein solches unumschränktes Lob Gottes ausgedrückt. Ein Israelit, und jetzt ein Christ, soll also sagen: ich will den Namen des HErrn preisen oder ausrufen. Es höre es, wer hören kann. Ihr Menschen, ihr Geschöpfe Gottes, gebt unserem Gott allein die Ehre; bekennet, dass unser Gott groß sei. Er ist groß in Seiner Würde, Kraft, Weisheit, Güte. Alles ist bei Ihm unendlich und unermesslich; aber die ganze Welt – wie klein ist sie gegen Ihn! Wie noch kleiner die Erde! Wie gar nichts alle Menschen! Er ist ein Fels, nämlich stark, unbeweglich, unveränderlich. Nichts macht eine Veränderung in Seinem Wesen und in Seinen Ratschlüssen, und was er trägt und unterstützt, bleibt stehen. Er ist auch die Zuflucht Aller, die in Gefahren sind, denn wie ehemals Leute, die von den Feinden verfolgt wurden, zu den hohen Felsen ihre Zuflucht nahmen, und da Sicherheit fanden, also schützt unser Gott Alle, die Ihn anrufen, und Ihm vertrauen. David hat dieses oft erfahren, weswegen er mehrmals Gott seinen Hort, das ist seine auf einem Felsen angelegte Festung, genannt hat. Seine Werke sind unsträflich, Sein Tun ist untadelig. Die Menschen machen viele Fehler, Er aber keinen. Die Narren beschuldigen den allein weisen Gott, Er verfehle es gegen sie: Er überwindet aber, wenn Er so gerichtet wird. Er beweiset, und die Gerechten bekennen, dass Sein Tun untadelig sei. Denn Alles, was Er tut, das ist recht, oder: alle Seine Wege sind lauter Gericht. Er schleudert nämlich Seine Wohltaten und Seine Strafen nicht unbedachtsam hin, Er gebraucht Seine allerhöchste Gewalt nicht so, dass Er nur wollte, weil Er will, sondern sieht, wenn Er die Wege der Menschen einrichtet, und sie auf denselben führt, auf ihr Verhalten. Er behandelt einen Jeden so, wie es recht ist. Er ist ein HErr, der Niemand etwas schuldig ist, aber auch ein König, dem das Lob der Gerechtigkeit gebührt. Wer kann aber wissen, wessen man sich zu Ihm zu versehen habe, und was man von Ihm erbitten und erwarten dürfe? Sein Wort sagt es uns: und Er ist treu, Er ist ein wahrhaftiger Gott, und kein Böses oder keine Schalkheit ist in Ihm. Sollte Er etwas sagen und nicht tun? Sollte Er etwas reden und nicht halten? Das sei ferne. Gerecht und fromm ist Er. Seine Gerechtigkeit verursacht, dass ein Unterschied entsteht zwischen dem, der Ihm dient, und dem, der Ihm nicht dient, und dass sich zuletzt ein Jeder seines Dienstes, den er Ihm geleistet hat, freuen darf; Seine Frömmigkeit oder Aufrichtigkeit und Geradheit aber erweckt Zuversicht gegen Ihn, und ist die Ursache, dass man Seine Worte so, wie sie lauten, ohne Furcht glauben, und Seine Werke, ob sie schon wunderbar aussehen, für gut halten kann. Er ist Licht und Liebe. In den Tiefen der Gottheit, die wir nicht erforschen können, ist nichts verborgen, das diejenigen, die Ihm vertrauen und dienen, zuletzt beschämen und unglücklich machen könnte. Halleluja! (Magnus Friedrich Roos)


Gebt unserm Herrn allein die Ehre!
Was Moses, der Mann Gottes, 5 Mos. 32,3. sagt: „Gebt unserm Gott allein die Ehre!“ wie häufig wird uns das im Worte Gottes gesagt! Denn Gott will seine Ehre keinem andern geben. Er will als Gott allein die Ehre haben. Er spricht selbst: „Bin ich Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo fürchtet man mich? Es ist ein Zeugnis wider uns Menschen, dass wir so oft aufgefordert werden, Gott die Ehre zu geben; ein Zeugnis, dass wir ihm das Seine vorenthalten, indem wir uns zum Verdienst und zur Ehre anrechnen, was wir doch allein ihm und seiner Gnade verdanken. Was nun Moses von dem Menschen fordert, dazu macht das Evangelium den Menschen tüchtig, insonderheit seine Gnadenlehre: dass der Mensch gerecht werde aus Gottes Gnade durch den Glauben. Wer sich solche Rechtfertigung gefallen lässt, dem bleibt nichts übrig, als sich des Herrn zu rühmen, ja der gibt willig und mit Freuden Gott, und zwar Gott allein die Ehre. O ihr aus Gnaden Gerechten, tut, was ihr könnt! Gebt Gott die Ehre, und namentlich in eurem Herzen, durch die Demut, die, hineinschauend in die Tiefe des menschlichen Elendes, der menschlichen Ratlosigkeit und Hilflosigkeit, allen Stolz und alles Vertrauen auf eigenes Verdienst und eigene Gerechtigkeit als schädlichen Selbstbetrug fahren lässt, aber in seliger Betrachtung der Gnade und Erbarmung Gottes sich von Gott geliebt weiß und gesegnet mit überschwänglichem Segen in himmlischen Gütern; die alles Gute im Leiblichen und Geistlichen als unverdientes Geschenk, als gute und vollkommene Gabe von oben herab, dankbar empfängt, gebraucht und genießt; aber auch alles Leid und Ungemach ohne Befremdung und Murren als wohlverdiente und zuträgliche Züchtigung von Gott annimmt. Ja, ein Herz, das im Glück denkt: „Herr, ich bin viel zu geringe aller Güte und Treue, die du an mir tust!“ und im Unglück: „Haben wir Gutes empfangen von Gott, und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ ein solches Herz, das sich gleich tief unter die segnende, wie unter die züchtigende Hand Gottes demütigt, das gibt ihm die Ehre. Gebt Gott aber auch die Ehre mit eurem Munde! Bringt ihm dar das Lobopfer allezeit, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. In einer Welt und Zeit, wo man Gott die Ehre nicht gibt, ja vielmehr wo viele ihre Ehre in der Schande suchen, unehrerbietig von Gott, Gottes Wort und Werk zu reden und zu schreiben, da ist es besonders Pflicht derer, die eines andern Sinnes sind, Gott die Ehre zu geben durch ein aufrichtiges Bekenntnis, dass wir an ihn, den Vater, den Sohn und den heiligen Geist glauben, dass uns die Bibel wahrhaftig Gottes Wort, und die heilige Schrift ist, welche nicht gebrochen werden kann, und dass wir diesem Worte recht geben in allem, was es lehrt und gebietet, verheißt und droht. Insbesondere aber ist es an der Zeit, Gott die Ehre zu geben durch ein dankbares Bekenntnis seiner Gnade, die er uns Unwürdigen erwiesen hat und noch erweist, dass er uns durch den Glauben an Christum gerecht, ja zu seinen Kindern und Erben macht. Aber nicht bloß mit Herz und Mund, sondern auch mit der Tat gebet Gott allein die Ehre. Alles was ihr tut, das tut zur Ehre Gottes, auf dass in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesum Christ; denn wir sind Gottes Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, dass wir darinnen wandeln sollen. Nach des Vaters Wohlgefallen in den Fußstapfen Jesu Christi, aus Trieb des heiligen Geistes und nach der Vorschrift des Wortes Gottes handeln und wandeln, das heißt Frucht bringen, wodurch der Vater geehrt wird von seinen Kindern, der Erlöser von seinen Erlösten und der Geist von seinen Heiligen. So ihr solches wisst, selig seid ihr, so ihr's tut. Denn es spricht der Herr: „Wer mich ehrt, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden“ (1 Sam. 2, 30.). (Carl Johann Philipp Spitta)

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