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Jeremia 30,11

Jeremia 30,11

Andachten

Züchtigen will ich dich mit Maße.

Ungezüchtigt bleiben würde ein verhängnisvolles Zeichen sein: es würde beweisen, dass der Herr gesprochen: „Er hat sich zu den Götzen gesellet; so lass ihn hinfahren.“ Gott gebe, dass dies niemals unser Teil sein möge. Ununterbrochenes Wohlergehen ist etwas, was Furcht und Zittern verursachen muss. Die, welche Gott zärtlich lieb hat, straft und züchtigt Er; denjenigen, die Er nicht wert hält, gestattet Er, sich ohne Furcht zu mästen, wie die Ochsen zur Schlachtbank. In Liebe gebraucht unser himmlischer Vater die Rute bei seinen Kindern.

Doch sehet, das Stäupen ist „mit Maße“: Er gibt uns Liebe ohne Maß, aber Züchtigung „mit Maße“. Wie unter dem alten Gesetz kein Israelite mehr als „vierzig Streiche weniger einen“ empfangen konnte, was ein sorgfältiges Zählen und ein bestimmtes Strafmaß zusicherte, so ist es mit jedem leidenden Mitglied im Haushalt des Glaubens, jeder Streich wird gezählt. Es ist das Maß der Liebe, wonach unsre Züchtigung angeordnet wird. Fern sei es von uns, gegen so göttliche Bestimmungen uns aufzulehnen. Herr, wenn Du dabei stehst und die bitteren Tropfen in meinen Kelch hinein missest, so ist es an mir, fröhlich diesen Kelch von Deiner Hand zu nehmen, nach Deiner Anweisung zu trinken und zu sprechen: „Dein Wille geschehe.“ (Charles Haddon Spurgeon)


Züchtigen will ich dich mit Maßen.

Ein beruhigender, tröstlicher Gottesgedanke für die Zeiten der Not und Trübsal. „Züchtigen will ich dich,“ spricht Er.

Er verbirgt es uns nicht, dass Er Traurigkeit senden will, und dass Seine Kinder der Züchtigung nicht entraten können - dazu kennt Er sie zu gut, und liebt sie zu sehr. Er weiß zu wohl, dass es bei ihnen nicht immer durch stilles, spiegelglattes Meer, nicht durch lauter Sonnenschein gehen darf. Das Metall muss geläutert, der rohe Stein geschliffen werden, und die Saite der Harfe fest gespannt, sonst könnte man ihr keine süßen Töne entlocken - aber das alles „mit Maßen“. Wenn Tag und Nacht die hohen Wogen der Trübsal über uns zusammen schlagen, wie trostreich ist dann die Gewissheit: „wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst Du Dich meiner an.“ Ps. 142,4

Er legt Keinem ein schwereres Joch auf, als seine Schultern zu tragen vermögen, Er richtet Seine Züchtigungen nach dem Charakter, den Bedürfnissen, den Kräften und Fähigkeiten eines jeden ein - alles wird richtig gemessen und gewogen, in den Leidenskelch fällt kein einziger Tropfen zu viel, die Versuchung wird nie größer, als dass wirs könnten ertragen. - Fürchte dich nicht, Abraham! wenn du auch deinen Isaak auf den Altar legen musst, Gott will deinen Glauben prüfen, nicht aber dich in Versuchung führen. Ein Vater kann irren, er kann zur Unzeit und unnötig strenge sein, er kann härter strafen, als recht ist - aber: „So spricht der Herr, der Heilige in Israel, dein Erlöser: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was nützlich ist, und leitet dich auf dem Wege, den du gehst.“ - Jes. 48,17.

So lasst uns denn fleißig Acht geben, damit das Ende von Gottes Führungen mit uns, und die Frucht Seiner Züchtigungen sei: dass wir uns lehren lassen, was nützlich ist.“ Nur zu leicht ist in Leidenszeiten unser einziges Begehren, Trost zu empfangen - Gottes Absicht ist eine höhere, Seine Züchtigung soll „uns zu Nutz“ sein. Hebr. 12,10. Sie soll zum Segen für uns und zur Verherrlichung Gottes dienen. Dem zerbrochenen und verbrannten Rauchwerk entströmten die kostbaren Wohlgerüche, die mit ihren Wolken den Tempel erfüllten; aus den abgefallenen, verwelkten Rosenblättern quillt der zarteste und süßeste Duft - der Schmetterling weilt nicht dabei, die Biene fliegt vorüber, die frische Schönheit der Rose ist dahin; aber sie erfüllen die Luft mit herrlicherem Duft, als da sie noch in stolzer Pracht am Stamme blühten. Wo die strömende Lava den Berg hinab geflossen ist, und alles wüste und verbrannt liegt, sieht man öfters noch die köstlichsten Trauben am Weinstock hängen, also auch erwächst reicher Segen und Gnade, die Früchte der Gerechtigkeit, zum Lobe und Preise Gottes da, wo die Leidensströme mit Ungestüm geflossen sind.

Es mag sein, dass wir das „Maßhalten“ Seiner Züchtigungen nicht immer verstehen und jede Züchtigung, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein - hernach aber wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit. Möge doch unsre Antwort auf jede Trübsal sein können: „Ja, Vater! also ist es wohlgefällig vor Dir! nicht mein Wille, sondern der Deine!“ Wer könnte und wollte auch nein sagen, wenn die ewige Weisheit ja sagt? zu Seinem Ja wollen wir von ganzem Herzen Amen sprechen, und ihn loben und preisen, der Alles erfüllt mit Seinem Wohlgefallen.

Amen! Amen!
In dem Namen
Meines Jesu halt ich still!
Es geschehe
Und ergehe
Mir allein, was Jesus will. (John Ross MacDuff)

Predigten

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at/24/jeremia_30_11.txt · Zuletzt geändert: von aj
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