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Johannes 16,22

Johannes 16,22

Andachten

Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber Ich will euch wieder sehen und euer Herz soll sich freuen und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Wenn die Mutter das Kind geboren hat, dann denkt sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, dass der Mensch zur Welt geboren ist. Und wenn der gläubige Christ hindurchgedrungen ist in die selige neue Welt, dann wird Gott abwischen alle Tränen von seinen Augen, und er vergisst die schweren und heißen Kämpfe, die er sein irdisches Leben lang hatte, um der Freude willen, dass er nun Den auf dem Throne Gottes erblickt, mit dem er und um dessen willen er hier gelitten und gestritten hatte. Dann ist die Verheißung des HErrn Jesu erfüllt: Ich will euch wieder sehen und euer Herz soll sich freuen und eure Freude soll niemand von euch nehmen! - Brüder und Schwestern, habt ihr den Mut, diesen Kampf mit euch selbst und mit der Welt zu kämpfen? Habt ihr den Mut, diese Geburtsnöten durchzumachen? Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden! (Carl Julius Römheld)


Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Als nun die Jünger versammelt waren — trat Jesus in ihre Mitte, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Zeigte ihnen seine Hände und seine Seite; da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
(Johannes 20, 19-20)
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
(Johannes 20, 29)

Sie freuten sich seines Wiedersehens, wie die Weisen aus Morgenland, dass die den Stern wiedersahen, den sie bei Herodes verloren hatten. So freuten sich die Jünger, Jesum wieder lebendig zu sehen, und ihre Freude hat bis heute niemand von ihnen genommen; und wer wird sie jetzt von ihnen nehmen? O, wer diese Freude kennt, wie ekelt dem an aller andern Freude, die nicht von dieser Freude ausgeht oder nicht zu ihr führt! Bist du dieser Freude, Jesum lebendig in dir auferstanden, in dir wohnend zu wissen, teilhaftig geworden? Hast du je die Schmerzen, die Traurigkeit, Jesum nicht zu haben, oder ihn verloren zu haben, auch empfunden? Hast du dich je so, wie die Jünger, versammelt, so eingesammelt in dein Herz, um des Herrn zu harren, seiner zu warten, seiner teilhaftig zu werden? O, dann ist er gewiss schon in dein Herz gekommen, oder er kommt und besucht dich bald, wenn du verharrest, und keine andere Freude kennst, als ihn zu haben. Du kannst zwar die Freude, ihn zu sehen, wie die Jünger, hier nicht genießen, aber deswegen soll dir doch an der wahren und viel größeren Freude, ihn zu haben und seine Nähe zu genießen, nichts abgehen, sondern das Nichtsehen und doch glauben, und durch Glauben ihn im Herzen wohnend haben, soll die Freude noch erhöhen und dich vielmehr seliger machen, als dir schaden. (Johannes Evangelista Gossner)


Ihr habt auch nun Traurigkeit. Aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Jeder erfährt es früher oder später, dass alle Freude zuletzt Leiden gibt, dass auch die Liebe am Ende mit Leiden lohnen mag. Da aber kommt Jesus und spricht: Euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll Niemand von euch nehmen. Aber zu wem spricht er es? Zu seinen Jüngern. Er ging von ihnen, da waren sie traurig, sie fühlten sich ohne ihn verlassen und als Waisen in der Welt. Aber er kam wieder zu ihnen im heiligen Geist. Er ging zum Vater und sandte ihnen den Tröster, den Geist der Wahrheit. Der öffnete ihnen die Augen, dass sie in seinem Licht erst Jesum in voller Klarheit sahen. Dass sie ihn sahen, wie nie zuvor; in seiner wahren Herrlichkeit, als ihren Heiland, ihr Leben, ihre Seligkeit. Da sie ihn aber also sahen, da war ihr Jubilate gekommen. Da verwandelte sich ihre Traurigkeit in Freude, alle Furcht in getrosten Mut; da leuchtete ihr Angesicht, und sie sahen den Himmel offen, auch unter aller Verfolgung, und diese Freude konnte Niemand von ihnen nehmen. Siehst auch du nun also Jesum mit den rechten Glaubensaugen? Siehst du ihn als deinen Heiland, deine Versöhnung mit Gott, deinen Frieden? Herr, öffne mein Herz, dass ich dich und deine Herrlichkeit immer besser sehe. Du bist meines Lebens Licht, mein Stern und meine Sonne. Du bist mein Trost und meines Herzens Teil. Du bist mein Schild und Schirm, meine Burg, mein Sieg über alle meine Feinde. Du bist mein Kleinod, mein Psalm, mein ewiges Jubellied. Öffne mein Herz, dass ich dich sehe in deiner Herrlichkeit, und Jubilate feiere, heute und alle Tage, bis ich dich schaue von Angesicht zu Angesicht. (Adolf Clemen)


Ich will euch wiedersehen und euer Herz soll sich freuen.
Gewiss, Er wird zum zweiten Mal kommen, und dann, wenn Er uns sieht und wir Ihn sehen, so wird in Wahrheit Freude da sein. O, dass diese frohe Wiederkehr da wäre!

Aber diese Verheißung wird täglich in einem andren Sinne erfüllt. Unser gnadenvoller Herr hat viele „wieder“ in seinem Handeln mit uns. Er gab uns Vergebung, und Er sieht uns wieder und wiederholt das freisprechende Wort, wenn neue Sünden uns Schmerz verursachen. Er hat uns geoffenbart, dass wir vor Gott angenommen sind, und wenn unser Glaube an diese Segnung ein wenig trübe wird, so kommt Er wieder und wieder zu uns und spricht: „Friede sei mit euch!“ und unsre Herzen sind froh.

Geliebte, alle unsre früheren Gnadenerweisungen sind Zeichen von zukünftigen. Wenn Jesus bei uns gewesen ist, will Er uns wieder sehen. Blickt auf seine frühere Gunst nicht als etwas Totes und Begrabenes, über das zu trauern ist; sondern betrachtet sie als einen gesäten Samen, der wachsen wird und sein Haupt aus dem Staub emporheben und rufen: „Ich will euch wieder sehen“. Sind die Zeiten dunkel, weil Jesus nicht mit uns ist, wie Er es zu sein pflegte? Lasst uns Mut fassen; denn Er wird nicht lange fort sein. Seine Füße sind gleich denen eines Rehes oder jungen Hirsches, und sie werden Ihn bald wieder zu uns bringen. Deshalb lasst uns beginnen, fröhlich zu sein, da Er zu uns eben jetzt spricht: „Ich will euch wiedersehen.“ (Charles Haddon Spurgeon)


Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Nur kurze Zeit haben die Jünger Traurigkeit gehabt. Es ist nur über ein Kleines gewesen, ihre Sonne ist nur drei Tage dunkel gewesen. Am Ostermorgen ging sie hell und prächtig wieder auf, heller als sie untergegangen war. Die Zeit der Erniedrigung war vorbei; die Erhöhung hatte begonnen. Zwar ging es den Jüngern wie einem blöden Schläfer, welchem plötzlich die Sonne ins Angesicht scheint. Er kann ihre ganzen Strahlen nicht gleich ertragen. Sie konnten auch nicht gleich an den Auferstandenen glauben. Aber das innere Auge ward immer weiter. Sie haben ihn wiedergesehen. Er hat mit ihnen gegessen und getrunken, nachdem er auferstanden war von den Toten. Eine Osterfreude zog in ihre Herzen ein, wie sie noch nie dagewesen war. Ihn hatten sie wieder. Das Leben war erstanden. Ihre Sünde war ihnen vergeben. Sein Reich stand fest, und der Himmel war ihnen aufgeschlossen. Sie waren seliger als je.

Und du armer Christ, dem die Gnade eine Weile untergegangen ist, dem die Sonne ihren Schein verloren hat, verzage nur nicht. Welche der Herr lieb hat, die züchtigt er. Er stäupet aber einen jeglichen Sohn, welchen er annimmt. So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich euch Gott als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt. Verzaget nur nicht, sondern lasst die Züchtigung an euch das rechte Ziel erreichen. Wenn sie da ist, dünket sie uns allerdings nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein. Danach aber wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind. Bist du drinnen in solcher Seelenangst, in solchem Schmelzofen der Trübsal und Anfechtung: glaube nur, verlass dich auf das Wort und rufe nur! Suche den Herrn in der Nacht der Trübsal; schreie nur ängstlich in deiner Züchtigung. Es heißt auch nur „Über ein kleines“. Er kommt doch wieder. Und wenn er kommt, wenn er die Angst und den Bann von den Herzen wegnimmt, wenn er sein gnadenreiches Angesicht wieder offenbaret, dann ist Freude über alle Freude. Wir sehen dann auch noch mit blöden Augen. Wir glauben es im Bewusstsein unserer Schuld gar nicht, dass er solche Barmherzigkeit an uns übt. Nur nach und nach können wir uns in den Reichtum der Gnade gewöhnen. Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Dann sagen wir: „Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich.“ Dann sind die Erntetage gekommen. Die da gingen mit Weinen und trugen edlen Samen, die kommen nun mit Freuden und bringen ihre Garben. Die Tränensaat ist uns dann nicht leid. Wir erfahren, dass es außer den lachenden und weinenden Sündern auch begnadigte Sünder gibt. Es geht aber keine Freude über die des Sünders, welcher sein Elend erkannt und Gnade gesucht und gefunden hat. Der Herr hat dann unsere Klagen verwandelt in einen Reigen; er hat uns den Sack ausgezogen und uns mit Freuden gegürtet, auf dass ihm lobsinge unsere Ehre und nicht stille werde. (Friedrich Ahlfeld.)

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nt/43/johannes_16_22.txt · Zuletzt geändert: von aj
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