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Jesaja 55,8

Jesaja 55,8

Andachten

Kein Geist erreicht Dein hohes Denken:
Wie tief muss denn ich Wurm mich senken!

Alle Werke Gottes tragen das Siegel der Weisheit und Macht, welches sie von den schwachen Nachahmungen der Menschen deutlich unterscheidet. Der kleine leuchtende Funke des Johanneswurms verkündigt die Herrlichkeit des Schöpfers so laut, wie der Feuerglanz der Mittagssonne. Das kleinste Blatt des Grases ist ein Werk eben der Allmacht, welche den Himmel und die Erde gemacht hat. Wie in seinen Werken, eben so unerreichbar ist Er in seinen Worten und Wegen; sie sind stets über, sie sind oft wider unsere Begriffe. Bald bringt Er die größten Dinge durch Mittel hervor, die uns klein und unwirksam erscheinen. Bald gefällt es Ihm, durch große feierliche Zurüstungen der Welt zu zeigen, dass das Werk, welches der unerleuchteten Vernunft klein und leicht scheint, durch keinen Andern als durch Ihn gewirkt werden kann. So im eigentlichen und höchsten Sinne das Werk der Erlösung der Menschen. Unsere Vorstellung von der Heiligkeit Gottes ist viel zu schwach; und darum auch unsere Erkenntnis von der Hässlichkeit der Sünde viel zu mangelhaft. Er allein, der Heilige und Barmherzige, konnte das Mittel finden, seiner Gerechtigkeit und Wahrheit unbeschadet, Gnade gegen die Sünder zu üben. Aber dieses Mittel selbst ist über alle unsere Gedanken. Gott und Fleisch, die Ewigkeit und die Geburt, die Unendlichkeit und die Krippe, das sind für unsern natürlichen Verstand Gegensätze, die sich ausschließen und nicht reimen wollen. Und kämen wir auch über diese Gegensätze weg, könnten wir uns auch darein finden, dass der Liebe, zumal der göttlichen, ewigen Liebe nichts unmöglich ist; das wenigstens bleibt auch dann noch fest stehen: so ärmlich, so stille hätten wir die Menschwerdung des Sohnes Gottes gewiss nicht erwartet. In aller Weise ist die Überschrift über dem Leben des Herrn und vor Allem seiner Geburtsgeschichte jenes Wort: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken; aber so viel höher der Himmel ist als die Erde, so viel höher sind meine Gedanken und Wege als die eurigen.“ - Es steht diese Wahrheit indes auch über unserm Leben geschrieben: mögen wir sie nur allezeit lesen und beherzigen, es würde Vieles leichter und reiner sein um uns her und in uns.

Gedanke, der uns Leben gibt:
Wer kann dich ganz durchdenken?
Also hat Gott die Welt geliebt,
uns seinen Sohn zu schenken!

Hoch über die Vernunft erhöht,
umringt mit Finsternissen,
füllst Du mein Herz mit Majestät
und stillest mein Gewissen.

Ich kann der Sonne Wunder nicht
noch ihren Bau ergründen;
und doch kann ich der Sonne Licht
und ihre Wärm' empfinden.

So kann ich auch nicht Gottes Rat
von Jesu Tod ergründen;
allein das Göttliche der Tat,
das kann mein Herz empfinden.

Nimm mir den Trost, dass Jesus Christ
all' meine Schuld getragen,
mein Gott und mein Erlöser ist,
so werd' ich angstvoll zagen.

Ist Christi Wort nicht Gottes Sinn,
so werd' ich irren müssen,
und, wer Gott ist, und was ich bin
und werden soll, nicht wissen.

Nein, diesen Trost der Christenheit
soll mir kein Spötter rauben:
ich fühle seine Göttlichkeit
und halte fest im Glauben.

Des Sohnes Gottes Eigentum,
durch Ihn des Himmels Erbe,
dies bin ich, und das ist mein Ruhm,
auf den ich leb' und sterbe.

Hat Gott uns seinen Sohn geschenkt,
(lass mich noch sterbend denken);
wie sollt' uns der, der Ihn geschenkt,
mit Ihm nicht alles schenken? (Friedrich Arndt)


Meine Wege sind höher denn eure Wege, spricht der Herr.
Im letzten Grunde warte ich nicht auf das, was mir gefällt und mir lieb ist; denn was nützt es mir, wenn es mir lieb wäre, und Ihm wäre es nicht recht! Als wir jünger waren, baten wir: Gib mir das Liebste; dir ist's ein Geringes, und mir ist's alles; nur den Wunsch erfülle mir, ich will dir dann treuer dienen und will dich dann hoch preisen! Und Gott hat den Wunsch nicht erfüllt, und er gab mir nicht, was mir das Liebste, sondern was mir das Schwerste war. Er nahm mir, was mir leicht deuchte, und er entzog mir, was mir groß schien, und aus den Weiten, in denen mein Geist sich erging, führte er mich in die Enge. Dann erkannte ich, daß es etwas Größeres gäbe als das Liebste, und dann fing ich an zu begreifen, daß es etwas sein muß, was höher ist als alle Vernunft; dann sah ich: nicht um das Liebste handelt es sich, was mein kurzsichtiges Auge so nennt, sondern um das Beste han= delt es sich, daß ich frei von mir Ihm allein angehöre und nur den einen Wunsch habe: „Dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe!“ (unbekannt)


Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“ — er kennt den ganzen Weg und wir nicht. „Und eure Wege sind nicht meine Wege!“ Das will uns in die Demut und in die Angst führen. Eure Wege, die selbstgewählten, selbstgebahnten, selbsterschwerten, sind nicht meine Wege, sondern so hoch der Himmel über der Erde unerreichbar und unvergleichbar, so hoch gehen Gottes Wege über der Menschen Gedanken, über der Menschen Wege. Er weiß, was zu unserm Frieden dient. (unbekannt)

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at/23/jesaja_55_8.txt · Zuletzt geändert: von aj
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