Jesaja 43,24
Andachten
Herr Jesu Christe, da diese Worte Wahrheit sind, so sind Deine heiligen Wunden meine Zuflucht in allen meinen Anfechtungen. So oft böse Gedanken aufsteigen in meinem Herzen, so gedenke ich an Deine Wunden, bis die bösen Gedanken aufhören. So oft mich mein Fleisch und Blut ängstet, so betrachte ich Dein heiliges Leiden, bis mein Fleisch und Blut wieder stille wird. So oft mir der Satan zusetzt mit seinen Anfechtungen, so halte ich ihm vor die herzliche Barmherzigkeit meines Gottes, bis er von mir fleucht. So oft mich die Welt zu ihrem sündlichen Wesen verlocken will, so stelle ich mir Deine große Marter vor, und wie ich Dir Arbeit gemacht habe mit meinen Sünden und Mühe mit meinen Missetaten, Du aber meine Übertretungen getilgt hast um Deinetwillen und nun meiner Sünden nicht mehr gedenkest, - bis ich sie überwunden. Ja, mein Heiland, es sei meine Not so groß sie wolle, so habe ich keine bessere Arznei als Deine heiligen Wunden. wenn ich nur dieselbigen erreiche und mich hineinsenke, so bin ich genesen. Herr Jesu Christe, der Du für mich gestorben und des Todes Angst für mich gekostet hast, stehe mir auch bei an meinem letzten Ende, und vertreibe die Bitterkeit des Todes durch Deines Trostes Süßigkeit. Du weißt, dass ich auf das Verdienst Deines Todes allein traue und alle meine Zuversicht darauf setze. Ich habe sonst keinen Wert, ich weiß sonst keine Zuflucht und kein Heil, als dieses Dein Verdienst. Durch Deine Güte jedoch habe ich die Auferstehung und das Leben. Wenn ich nur Dich habe, o Herr von großer Gnade und Barmherzigkeit, so bin ich auch reich an Verdienst; denn aus Gnaden hast Du mir Dein Verdienst geschenkt. Herr Jesu Christe, der Du allmächtig bist zu helfen und selig zu machen, hilf, dass ich mich allezeit in Dir zufrieden gebe, und in dem süßen Trost Deiner heiligen Wunden bis an mein Ende verharre. Amen. (Friedrich Arndt)
O, denken wir doch in dieser Stunde daran, meine Lieben, fühlen wir's doch in dieser Stunde, da wir prüfend zurücksehen auf unser vergangenes Leben, was der Heiland an uns hat sehen müssen, wie viel, ach wie viel Mühe und Arbeit wir Ihm gemacht haben, lassen wir es uns doch jetzt durchs Herz gehen und bekennen wir es Ihm: Ja, HErr, ich, ich habe Dir Mühe und Arbeit gemacht, ich habe Dir schlecht gelohnt für Deine Schmerzen, ich habe gesündigt, es ist nichts Gutes an mir; ach, HErr, ich kann aus mir selber nur sündigen, ich kann aus mir selber Dir nur Mühe und Schmerzen machen! Aber ich bitte Dich, erbarme Dich über mich! Mache mich los von der Sünde Luft und Last! Ach, ich will nicht mehr sündigen, ich hasse die Sünde, weil sie Dir, mein Heiland, so viel Arbeit und Schmerzen machte. O, vergib um Deiner sauren Mühe und Arbeit willen! Lass sie nicht vergebens sein! „Schaffe, ach, schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist! Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und nimm Deinen heiligen Geist nicht von mir!“ (August Ferdinand Huhn)
Du hast Mir mit deinen Sünden Mühe gemacht.
Wir bedenken es leider so selten, dass wir unserem großen Herrn so viel Mühe machen. Du streckst dich nach Seinen Segnungen aus, sprichst Ihn um Hilfe an, aber wie oft machst du Ihm keine Freude! Er wollte mit dir reden in Liebe und Ernst, du aber suchtest Trost bei Menschen. Er hat um dich geeifert, du aber wolltest nicht stille werden, nicht allein sein mit Ihm. Um der Berufenen willen setzt Er oft Himmel und Erde in Bewegung. Wenn wir einst Seine Führung im Zusammenhange überblicken können und müssen, werden wir überrascht sein, zu entdecken, dass wir da und dort die Zeit unserer Heimsuchung nicht verstanden haben, dass der Herr gerade um unsertwillen zur rechten Zeit einen Joseph erweckt und gesandt hat, und wir sträubten uns mit Händen und Füßen dagegen, Speise zu kaufen, verdarben im Hunger, während andere um uns her jauchzten in Freude und Dank über der wunderbaren Fürsorge Gottes. Du klagtest in deinem Elende: Niemand nimmt sich meiner an! und den Engel in Lumpen gehüllt, den dein Gott dir gesandt, hast du gemieden! „Mir hast du Mühe gemacht.“ Und doch war es dir, der Herr sei ganz ferne, Er kümmere sich gar nicht um dich. O, mache deinem Gott keine Vorschriften! Er erhört nach Seiner Weise, Er weiß am besten, wen Er senden und für dich zum Heile setzen kann. In unscheinbaren und missachteten Gefäßen reicht Er nicht selten die kostbarsten Himmelsgaben dar. Wie lange noch willst du Ihn ermüden mit deinen eigenen Gedanken und Wegen? Falle bußfertig nieder vor Ihm und lass dich erlösen! (Markus Hauser)
Mir hast du nicht um Geld Kalmus gekauft.
Wer im Tempel anbetete, pflegte Geschenke an Weihrauch und Spezereien darzubringen, damit sie auf dem Altar Gottes verbrannt würden; aber Israel ward zur Zeit seines Abfalls des Gebens müde und brachte seinem Herrn nur wenige Dankopfer; das war ein Zeichen der Erkaltung gegen Gott und Sein Haus. Liebe Seele, kommt dies bei dir nie vor? Könnte nicht die Klage in unserer Schriftstelle gelegentlich, wenn nicht etwa häufig, auch gegen dich vorgebracht werden? Wer arm ist an Gütern, aber reich an Glauben, ist nicht umso minder angenehm, ob auch seine Gaben gering sind. Aber, lieber armer Bruder, steht dein Geben auch in einem Verhältnis zur Liebe deines Herrn, oder entziehst du dem Gotteskasten das Scherflein der Witwe? Der reiche Gläubige sollte für das ihm anvertraute Pfund dankbar sein, aber dabei seine große Verantwortlichkeit nicht vergessen; denn welchem viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert. Du aber, dessen Feld reichlich trägt, bist du auch eingedenk deiner Pflichten und erstattest du dem Herrn, was ihm nach deinem empfangenen Segen gebührt? Der Herr Jesus gab Sein Blut für uns, was geben wir Ihm? Wir sind Sein, samt Allem, was wir haben, denn Er hat uns Ihm erkauft. Handeln wir nun nicht so, als ob wir unser eigen wären? Ach, dass wir mehr Opfersinn hätten, und zu dem Ende mehr Liebe! Hochgelobter Herr Jesu, wie gut bist doch Du, dass Du unsern um Geld gekauften Kalmus annehmen willst! Nichts ist zu kostbar zu einem Geschenk für Deine unvergleichliche Liebe, und dennoch nimmst Du mit Wohlwollen auch das kleinste aufrichtige Zeichen der Liebe entgegen! Du empfängst freundlich unsere armseligen Andenken und Liebeszeichen, als ob sie unschätzbar köstlich wären, obgleich sie nur sind wie ein Strauß von Feldblumen, die ein Kind seiner Mutter darreicht. Ach, dass wir doch nie geizig werden möchten gegen Dich; dass doch von dieser Stunde an wir Dich nie wieder über uns klagen hörten ob der Zurückhaltung und Entziehung der Gaben unserer Liebe. Wir wollen Dir die Erstlinge unsers Gedeihens schenken und Dir den Zehnten geben von Allem, und danach bekennen: Von dem Deinen haben wir es genommen und Dir gegeben.“ (Charles Haddon Spurgeon)