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Hohelied 8,7

Hohelied 8,7

Andachten

Wenn Einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so gälte es alles nichts.

Liebe um Liebe. Wenn du schon Alles, was du hast und bist - dich selbst ganz für die Liebe hingegeben hättest, so hättest du sie doch nicht bezahlt, hättest noch Nichts für sie gegeben. Und doch hast du dieses Nichts noch nicht gegeben, und willst es wohl auch noch nicht mit Ernst ganz hingeben. So gering achtest du die Liebe! Sie, die köstlicher und teurer ist als alles, was Himmel und Erde Köstliches und Teures hat. Sie ist Gott selbst, das höchste Gut. Sie will sich dir schenken, aber du sollst dein Herz dazu hergeben, und durch Ausleerung deines Herzens von allem, was sie, was Gott nicht ist, dich ihrer empfänglich machen; sollst alles andere fahren lassen, um sie fassen zu können. Sie will dein Herz allein, und will sich dir ganz schenken. Du bist der Liebe Liebe schuldig, bist dich selbst ihr schuldig von Ewigkeit; denn sie hat dich von Ewigkeit her geliebt und hat sich in der Zeit auch ganz für dich hingegeben. Du kannst in Ewigkeit nicht reicher, nicht herrlicher, nicht seliger werden, als wenn du die ewige Liebe ewig mit ungeteiltem Herzen liebest, oder dich ganz an sie hingibst. (Johannes Evangelista Gossner)

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at/22/hohelied_8_7.txt · Zuletzt geändert: von aj
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