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Prediger 2,2

Prediger 2,2

Predig. Sal. 2,2: „Ich sprach zum Lachen: Du bist toll, und zur Freude: Was machst du?“

Andachten

Die Welt freut sich, wie die Kranken, die im Wahnsinn sind, oder wie die, welche im Schlaf angenehm träumen. Man kann keinen dauernden Bestand darin finden, wenn man sich an ein leeres Gemälde, ein hohles Bild, einen flüchtigen Schatten oder eine vergängliche Gestalt hängt. Man freut sich nur, weil man sich in Täuschung befindet, nur weil man meint, viel zu besitzen, selbst dann, wenn man nichts besitzt. Beim Weckruf des Todes wird man sich mit leeren Händen finden und Scham empfinden über seine Freude. Wehe dann denen, die in dieser Welt einen falschen Trost haben, der sie ausschließt vom wahren Trost! Lasst uns ohne Unterlass zu der eitlen und flüchtigen Freude, die die Welt dir eingibt, sprechen: „Warum täuschest du mich so gröblich?“ Unsere selige Hoffnung allein ist geschickt, uns Freude zu verleihen. Alles übrige, das nicht darauf gegründet ist, ist nur ein Traum.

Joh. 4,13. „Wer von diesem Wasser trinken wird, den wird wieder dürsten.“ Je mehr man von den verdorbenen Wassern der Welt trinkt, desto durstiger wird man. Je mehr man sich dem Schlechten ergibt, desto mehr unruhige Wünsche gebiert das Herz. Der Besitz des Reichtums reizt nur den Durst danach. Der Geiz und Ehrgeiz sind noch viel mehr unzufrieden über das, was sie nicht haben, als sie Genüge haben an dem, was sie besitzen. Der Genuss des Vergnügens erschlafft nur die Seele, er verdirbt sie und macht sie unersättlich. Je mehr man sich gehen lässt, ein desto lockereres Leben möchte man führen.

Es ist leichter, sein Herz in einem Zustand der Inbrunst (brünstiger Liebe) und der Buße zu bewahren, als es zurückzubringen und zu beherrschen, wenn es einmal auf der schiefen Ebene des Vergnügens und lockeren Lebens sich befindet, Wachen wir also über uns selbst, hüten wir uns, von einem Wasser zu trinken, das unsern Durst nur vermehren würde. Bewahren wir unser Herz mit Vorsicht, aus Furcht, die Welt und ihr eitler Trost möchten es verführen und es schließlich nur der Verzweiflung überlassen, sich betrogen zu haben. (François Fénelon)

Predigten

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