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Psalm 65,2

Psalm 65,2

Andachten

Gott, man lobet dich in der Stille zu Zion, - du erhörest Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir.

Ja, wie viel stille Lobpsalmen steigen zu Gott auf in den Herzen derer, die ihm vertrauen, die ihn anrufen in ihren Nöten! O die wissen, wie gern, wie herrlich, wie wunderbar er hilft. Die können, wie der Psalmist, Zeugnis geben und die Menschen einladen: Kommt und sehet die Wunderwerke des Herrn, die er an den Menschenkindern tut. Er führt durch Feuer- und Wasser-Gefahren unverletzt hindurch; er lässt Menschen uns über den Kopf herfahren und weiß uns doch zu erhalten und noch zu erquicken dabei. Ja gewiss, wer im Leiden den Herrn bei sich hat, (und wer ihn anruft, der hat ihn bei sich,) der fühlt große Erquickung auch in der Hitze der Trübsal. Darum ruft in der Not doch alle Welt, alles Fleisch, den Herrn an. Die Not kann sie zu dem treiben, der allein aus der Not erretten kann, den sie außer der Not nicht zu bedürfen glauben. Wie würde er ihnen aber tun, wenn sie nicht bloß von der Not gedrungen, sondern auch aus Liebe und Sehnsucht zu ihm kämen? Wie würde er sie dann erquicken! Er ruft ja allen zur Erquickung, die mühselig und beladen sind. Dieses Wort belebe unsern Glauben, unser Vertrauen zu ihm, dass wir an seiner Hilfe nie verzagen. Er, er führt hinein, hindurch, heraus, hinüber. (Johannes Evangelista Gossner)


Gott, man lobt Dich in der Stille zu Zion.
Mit dem Lob Gottes fängt ein Christ billig das neue Jahr an. Ob er gleich manche Lasten und Leiden aus dem vorigen Jahr ins neue herübergebracht hat: so ist er doch schuldig, Gott wegen Seiner Eigenschaften und Werke zu loben, und dadurch eine Vorübung auf den Himmel zu machen, in welchem auf die vollkommenste Weise erfüllt werden wird, was Ps. 84,5. steht: Wohl denen, die in Deinem Hause sind, die loben Dich immerdar. Zur Zeit Davids und lange Zeit hernach war das Lob Gottes ein großer Teil des öffentlichen Gottesdienstes. David hatte nämlich viele Lob-Psalmen durch Eingebung des Heiligen Geistes gemacht, und mit diesen lobte man Gott zu Zion, wo die Lade Gottes zu seiner Zeit unter den Teppichen wohnte, und wo hernach der Tempel stand. Ein jeder Israelite konnte an diesem Lob Gottes mit seinem Herzen Anteil nehmen, wenn er die Psalmen Davids singen hörte, oder auch zur andern Zeit für sich allein Gott da anbetete und lobte. Fühlte ein solcher Israelite den Druck seiner Missetat, worüber Ps. 65,4. geklagt wird: so mahnten ihn die Opfer, die täglich auf dem Berg Zion geopfert wurden, als Vorbilder an das Opfer des Messias, wodurch dem Übertreten gewehrt, die Sünde zugesiegelt, und die Missetat versöhnt, und die ewige Gerechtigkeit gebracht werden sollte (Dan. 9,24.), da dann der Glaube an den Messias sein Gewissen stillen, und sein Herz und seinen Mund zum Lob Gottes öffnen konnte. Dabei herrschte auf dem Berg Zion, wenn es recht zuging, eine ehrerbietige Stille, nämlich eine Stille, wobei man die Psalmen Davids, wenn man sie absang, vernehmen, und von dem lieblichen Ton der Instrumente, auf denen man zugleich spielte, gerührt werden, oder auch außer diesem Fall ungehindert beten und Gott loben konnte. An dieser Stille mangelte es, als der HErr Jesus Käufer, Verkäufer und Wechsler in dem Tempel antraf, weswegen Er sie austrieb, um die nötige Stille wieder herzustellen. So lange das jüdische Regiment wohl bestellt war, konnte es an der Stille auf dem Berg Zion nicht fehlen; weil die Könige auf eben diesem Berg ihre Wohnung hatten, und den Gottesdienst mit ihrer Macht schützten und in der Ordnung erhielten. Für uns, die wir unter dem Neuen Testament leben, ist Zion allenthalben, wo das Evangelium von Christi ewiggeltendem Versöhnungs-Tod und von seinem ewigen Königreich verkündigt und geglaubt wird. Hier sieht man nicht mehr vorbildliche Opfer, sondern man sieht Christum selbst als das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trug, und zur Versöhnung der Welt geschlachtet worden ist. Hier ist auch kein irdischer Thron Davids, bei welchem man Schutz suchen müsste: sondern hier ist der Thron der höchsten Majestät, auf welchem Christus zur Rechten Seines Vaters sitzt, über alles herrscht und Seine Kirche, aber auch ein jedes Glied derselben schützt. Hierher muss sich mit seinem Herzen wenden, wer Gott am Anfang des Jahres, und so auch zu einer jeden andern Zeit, loben will. Bei dem Glauben an Christum, der Sich selbst für uns gegeben oder geopfert hat, ist der Sünder tüchtig, Gott zu loben; er hat aber dabei die Stille nötig. Bei dem Toben der Völker, dessen Ps. 65,8. Meldung geschieht, und bei der ungestümen Unruhe der Gottlosen, wovon Jes. 48,22. die Rede ist, hat das Lob Gottes keinen Raum. So lobe denn den HErrn meine Seele, und was in mir ist Seinen Heiligen Namen. Alles, was Atem hat, lobe den HErrn! Halleluja! (Magnus Friedrich Roos)

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at/19/psalm_65_2.txt · Zuletzt geändert: von aj
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