Hört zu beide, gemein Mann und Herren, beide Reiche und Arme mit einander.
Hier haben wir eine feine Lehre, wie der heilige Geist unterscheidet die Menschen auf Erden in den gemeinen Mann und in Herren, in Reiche und Arme. Diese Ordnung rührt her von der wunderbaren Regierung und Vorsehung Gottes, dass Er auf Erden durch solche Ordnung die Menschen unterscheidet, auf dass keine Unordnung sei, wie einst die Wiedertäufer und jetzt viele vorgeben, die da lehren, dass wir alle im gemeinen Leben gleich sein sollen. Dagegen hören wir hier, wie der heilige Geist die Menschen unterscheidet. Gott will haben, dass Herren sein sollen, und gemeiner Mann, dass Reiche und Arme sein sollen. Beide aber kommen sie vom HErrn. Bist du ein Herr, du bist es nicht von dir selbst, sondern von Gottes Gnade. Bist du ein gemeiner Mann, Gott hat es also verordnet; darum bleibe in deinem Stande, bis dich Gott erhöht und zum Herrn macht. Bist du reich, denke nicht, dass du es von dir selbst hast; es sind Gottes Güter, und du wirst Rechnung dafür geben müssen. Bist du arm, Gott hat es also verordnet, und dir gleichwohl auch deinen Segen vorbehalten. (Johann Arnd)