Psalm 22,10
Andachten
Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen Du bist mein Gott von meiner Mutter Leibe an.
Hier hören wir, wie der Sohn Gottes in Seinem Leiden Sich tröstet aus dem göttlichen Werke der Schöpfung und Erhaltung, weil Ihn Gott habe darum lassen Mensch werden, dass Er für die Sünde der Welt ein Opfer werden sollte, so werde Er Ihn in Seiner Not jetzt erhalten. Welches uns auch einen großen Trost geben soll in unsern großen Nöten; denn der HErr hat aus Seinem Munde uns diesen Trost in unsern Mund gelegt, sonderlich in den hohen Anfechtungen, wenn uns deucht, Gott habe uns vergessen und uns verlassen. Diese Anfechtungen können wir widerlegen und überwinden aus dem Werke der Schöpfung und Erhaltung. Denn wie sollte Gott dessen vergessen und den verlassen, dem Er Leib und Leben gegeben hat? Siehe doch an, wie dich Gott im Mutterleibe gebildet hat; wie Er dich von da an ernährt, gespeist und erhalten hat; wie Er dich vor so mancher großer Gefahr bewahrt hat; wie Er dich aus so mancher großer Not errettet hat; wie Er die Jahre, Monate, Tage und Stunden bestimmt hat, wie lange du leben solltest! Ja, wenn Gott Seiner Kinder vergessen sollte, so müsste Er Sich selbst verleugnen, dass Er unser Schöpfer und Vater ist: Gott aber ist getreu, und kann Sich selbst nicht verleugnen.
Seiner kann ich mich getrösten, wann die Not am allergrößten; Er ist gegen Seinem Kind mehr als väterlich gesinnt. (Johann Arnd)