Lieder zu Psalm 7
Friedrich August Koethe - Der 7. Psalm.
Mel. Da Jesus an dem Kreuzesstamm rc.
Mein Gott und Herr, ich trau' auf dich,
Von allen Feinden rette mich,
Dass sie nicht überwinden,
Nicht Löwen gleich mich fassen, weil
Kein Helfer ist zu finden.
Herr, hab' ich Unrecht je getan,
Maßt' ich mich fremden Gutes an,
Vergalt ich Hass mit Schelten,
Ja Huld mit Hass, so mag's mein Feind
Mit Schmach und Druck vergelten.
Steh' auf in deinem Zorn, und nimm
Mich wider meiner Feinde Grimm
In Schutz, dass Recht hier wohne.
Der Völker Schar versammelt sich;
Sprich Recht von deinem Throne.
Der alles Volk als Richter zeiht,
Sieh' an, Herr, meine Frömmigkeit!
Soll Bosheit triumphieren?
Gerechten hilf, gerechter Gott!
Du prüfest Herz und Nieren.
Mein Schild ist Gott, Er steht und wacht
Bei frommen Herzen Tag und Nacht;
Gerechter Richter Allen,
Ein Gott und Herr, der täglich dräu't,
Und lässt sein Wort erschallen.
Wenn man sich nicht zu Ihm bekehrt,
So hat Er schon geschärft sein Schwert,
Gespannt des Bogens Senne,
Und drauf gelegt tödlich Geschoss,
Dass es wie Feuer brenne.
Sieh', Böses hat der Feind im Sinn;
Doch bringt es nimmer ihm Gewinn,
Geht schwanger er mit Tücken;
Was er gebärt ist Fehlgeburt,
Und wird ihn niederdrücken.
Die Grube, die er tief gemacht,
In der er mich zu fah'n gedacht,
Wird selber ihn verschlingen.
Sein Frevel fällt doch auf sein Haupt,
Wird ihm ans Leben dringen.
Ich aber danke alle Zeit
Dem Herrn für die Gerechtigkeit,
Die herrlich Er bezeuget.
Ich preise Ihn, vor dessen Macht
Sich alles Leben beuget.
Ludwig Oeler
AUff dich, herr, ist mein trawen steyff,
erredt mich vor meim feynde,
Dz er nit wie ein Löw ergreiff,
mein seel zerriß geschwinde!
Herr mein gott, hab ich solchs gethan,
das ich unrechts in henden han,
böses umb frid vergolten?
Oder hab ich den fynde mein
on ursach außgezogen,
So sol er mein verfolger sein,
auff mein seel sol ers wogen,
Zerdret mein leben in die erd
und das mein eer zu schanden werd
und leg sye in den staube.
O herr, in deinem zorn stand auff
und mach den grimm zu nichte
All meiner feynd und irem hauff
erweck mir das gerichte,
Das du gebotten hast allein,
versamel umb dich die gemein,
erhöch dich umb irt willen.
Der herr is,t der sein volck geleyt
nach seinem wil auff erden.
Richt mich nach meiner grechtigkeit
und laß im ende werden
Der gotlosen boßheit unnd list,
forder die rechten, dann du bist,
der kent ir hertz und nieren.
Mein schilt ist gott, der hilffe thut
den rechtuertigen hertzen,
Er ist allein der richter gut
unnd drewt täglich on schertzen.
Wann man sich nit bekeren wil,
so seind gewetzt sein schwerdt und pfeyl,
sein bogen ist gespannet.
Er hat auff glegt tödtliche schoß,
sein pfeyl gericht zu brennen,
Vor jm kein gewalt hilfft, auch kein schloß,
das gottloß würt ertrennen.
Merck: der böß denckt und arge dück
und schwanger ist mit ungelück,
der würt ein falsch geberen!
Er grebt ein grub und felt darin,
sein unglück würt sich wenden
Auff seinen kopf, der freuel sein
würt jm sein scheytel schenden.
Ich dancke gott, sein nam ich lob,
des grechtigkeit ligt allein ob,
Eer sey dem aller höchsten!