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Lieder zu Psalm 15

Lieder zu Psalm 15

Wolfgang Dachstein

Domine quis
O Herr, wer wirt wonunge hon
in deinen zelten kluge,
Auff deinem heilgen berge schon
da ewig han sein ruge?
Der unbefleckten wandel treit
und wircket die gerechtigkeit
warhafftig in seim hertzen.

Und der kein falsche zunge hat,
sein nechsten zu betriegen,
Nachred und schmach er nit gestat
die menschen mit verliegen,
Den schalck hat er für nicht geacht,
die frommen hat er gross gemacht,
die Gott den Herren förchten.

Wer seinem nechsten trewe leist,
mit gferd nicht thut verfüren,
Kein wucher er nit von ihm heischt,
lasst jm die händ nit schmieren:
Wer dise ding recht halten thut,
der bleibt ewig in sichrer hut,
mit Gott wirt er regnieren.

Bartholomäus Ringwaldt

Im Ton: Wär Gott nicht mit uns diese Zeit.
Herr, wer wird in der Hütten dein
Sein‘ sicher Wohnung haben,
Und wer wird in der Christen Gmein
Den Ruhm mit Wahrheit haben,
Daß er mit Glauben sei geziert
Und werd vom heilgen Geist regirt,
Als ein Kind der Genaden?

Wer sich gerechter Lehr befleißt
Und ehrt die Gottesknechte,
Kein‘ fremde Güter zu sich reißt
Mit einem Schein des Rechten,
Und hat kein Trug in seinem Mund,
Sondern redet von Herzensgrund
Und thut den Fuchs nicht streichen.

Wer seinen Nächsten nicht veracht,
Noch aus Verbittrung schändet,
Mit seiner Zung kein Unglück macht,
All Ding zum Besten wendet
Und lobet nicht vergessene Leut,
Sondern ehrt die Gottseligkeit
Und alle, die Gott fürchten.

Wer zusagt und dasselbig hält,
Nicht hinterlistig schwöret,
Kein Wucher treibt mit Korn und Geld,
Noch Witwen Brod verzehret,
Dazu kein Schenkung nimmet an,
Zu hindern den gerechten Mann
In seinen guten Sachen.

Wer das thut ist ein frommer Christ,
Das mag man kühnlich gläuben,
Es wird ihn keine Macht noch List
Von seinem Ort vertreiben,
Sondern beschützt mit Gottes Hand
Behalten seinen Ehrenstand
Bis an sein selig Ende.

Hans Sachs

Domine quis habitabit in tabernaculo.

HErr, wer wirdt wohn in deiner hüt,
auff deym heyligen berge?
Wer on wandel hereine trit
und thut gerechte wercke,
Und redt von hertzen die warheyt
und mit seinr zungen alle zeyt
Seim nechsten nit nachredet.

Und seinem nechsten thut kein leyd
und thut kein schmach auffbringe
Wider sein nechsten alle zeyt:
verachtet sind geringe
All, die untüchtig sind im grundt,
aber er ehret alle stundt
Die, so den Herren fürchten.

Und der da seynem nechsten schwert
und daruon nit thut wencke,
Wer seyn gelt nit mit wucher mert
und nimbt auch nit geschencke
Uber des unschculdigen blut:
wer dise ding von hertzen thut,
der wirdt ewig wol bleyben.

Burkard Waldis

Ermanung zur gerechtigkeyt, daß Gott seiner Kirchen glider ewiglich erhalten wölle.
1. Welchs mensch sich hat
im glauben Got
gar vnd gantz vbergeben,
Der seh wol zu,
daß er recht thu,
nach Gottes willn zu leben,
Durch welche werck
auff Gottes berg
er mög erhalten bleiben,
vnd merck gar wol
was wir jm hie fürschreiben.

2. Wer einher geht
vnd wol besteht
für Gott mit gutem gwissen,
Von hertzen schlecht,
gantz frumb vnd grecht,
ist stehts dazu geflissen
Daß er in güt
mit rechtem gmüt
die warheyt red von hertzen,
on argelist,
on heuchelei vnd schmertzen.

3. Wer des verschönt,
daß er nit hönt
seinn nechsten hinder rücken,
In nit beleugt,
auch nit betreugt
mit hinderlist vnd tücken,
Wer seine zung
gegn alt vnd jung
zum besten weyß zu zwingen
vnd schickt sich recht
in allen seinen dingen.

4. Wer nit groß acht
gotlosen pracht
vnd sich nit an sie keret,
Sondern geht fort
nach gottes wort,
die Gotsförchtigen ehret,
Wer seinen eyd
mit gutem bscheyd
seim nechsten schwert mit trewen
vnd helts jm gwiß,
den wirt es nimmer rewen.

5. Wer nit sein gut
auff wucher thut,
daß er auff vorteyl dencke,
Hat stets gedult
mit der vnschuld,
nimpt vber sie kein geschencke,
Wer darnach streb,
daß er so leb
wie wir jm hie für schreiben,
wird hie vnd dort
ewig erhalten bleiben.

6. Das hilff vns, HERR,
durch deine ehr,
wölst vnser immer walten,
Wir an deim wort
beid hie vnd dort
selig werden erhalten.
Dich, Vatter fron,
vnd deinen Son
wöllen wir Ewig loben,
dein Heilger geist
wöll vns mit gnad begaben.

Herman, Nikolaus

Wer durch den Glauben ist gerecht,
Der muß nicht sein der Sünden Knecht.
Wer wohnen will in Gottes Haus,
Muß die alte Haut ziehen aus.

2. Dem Fleisch muß er sein Willn nicht lan,
Ein neues Leben fangen an.
Den alten Adam muß er tödten,
Und zum Ghorsam zwingen und nöthen.

3. Sein böse Lust die soll er dämpfen,
Und mit dem Geist darwider kämpfen,
Damit er sterb der Sünden ab,
Und sich zu bessern Willens hab.

4. Denn wer will sein ein rechter Christ,
Der mach seinen Beruf gewiß
Laß die Sünd in ihm herrschen nicht,
Wie er sich in der Tauf verpflicht.

5. Ein Christ geht ohn Wandel her,
Recht zu thun ist ad sein Begehr,
Und ob man ihm was Args zumißt,
Tausend Zeugen sein Gwissen ist.

6. Er tröstet sich seiner Unschuld,
Bös überwindt er mit Geduld,
Von Herzen er die Wahrheit liebt,
Mit Lügen er Niemand betrübt.

7. Sein Zung den nächsten nicht verletzt,
Die Leute nicht zusammen hetzt,
Kein Schmähwort geht aus seinem Mund,
Was er redt, geht von Herzensgrund.

8. Der Gottlosen er gar nichts acht,
Kein Bund, noch Freundschaft mit ihn macht,
Sondern ehrt und liebt allezeit
Die frommen, gottfürchtigen Leut.

9. Was er zusagt mit seinem Mund,
Hält er stets fest zu aller Stund;
Ja, ja und Nein ist sein Bescheid,
Als ob er schwür ein theuren Eid.

10. Sein Geld er nicht auf Wucher giebt,
Schnöder Gewinn ihm nicht geliebt.
Schlimme Vortheil und schwinde List
Fleucht er, dieweil er ist ein Christ.

11. Auch braucht er gar kein böse Ränk,
Läßt sich nicht stechen mit Geschenk,
Daß er dem Unschuldign sein Sach
Jemands zu Gfalln zu Wasser mach.

12. Wer also lebt, handelt und thut,
Und traut allein auf Christus Blut,
Der wird wohl bleiben ohne Leid,
Hier zeitlich, und in Ewigkeit.

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