Zuletzt angesehen: 1. Thessalonicher 2,12

1. Thessalonicher 2,12

1. Thessalonicher 2,12

Andachten

Wandelt würdiglich vor Gott, der euch berufen hat zu Seinem Reich und zu Seiner Herrlichkeit.

Nicht nur eine gute Gesinnung sollen wir haben, sondern auch einen würdigen Wandel unter denen, mit welchen wir leben. Diese freilich kennzeichnen sich nicht immer als berufene Reichsgenossen. Sie erscheinen oft als Leute, die keinen Gott und Heiland haben; wenigstens tun sie, wie wenn sie nach keinem Gott und Heiland fragen würden - obgleich es ihnen nicht immer gerade ernst damit ist. Seien diese aber, wer sie wollen, miss dich, lieber Christ, an ihnen: Willst du's geradeso machen wie diese? Willst du etwa denken: Man braucht's nicht immer zu zeigen, wer man ist, man kann seine Sachen auch für sich (im verborgenen) haben - wie viele denken!?

Heißt das aber vor Gott würdig wandeln? Ihnen gegenüber besinne und prüfe dich, ob dein Wandel würdig sei. Wenn mans an dir sieht, dass du's geradeso kannst wie diese, und wenn man sich an dir ebenso ärgern muss, wie man sich an diesen ärgert: dann ist nicht viel an dir und deinem Christentum! Sieht man an dir den Zornigen, den Eigennützigen, den Hitzigen, den Stolzen, den Verdrossenen, den Harten, wie an den andern, so könnte man von dir sagen: „Der kennt auch seinen Heiland noch nicht!“ Da ist's aber doch klar, dass du nicht würdig vor Gott wandelst, wenn die Leute denken müssen, du stündest dem Heiland ferne. Man sollte denken, du könntest selbst auch die Art der“ Welt“ beurteilen, und es müsste diese dir von selbst leicht als eine unrichtige bemerklich werden! Drum miss dich an ihr, ob du nicht auch so bist - und schäme dich, wenn du nicht einen Unterschied findest zwischen dir und ihr in deinem eigenen Wandel und Verkehr. Denn dann wandelst du sicher nicht richtig vor Gott!

Wir sind zum Reiche Gottes berufen und zu Seiner Herrlichkeit, d. h. wir sollen unter denen sein, die Sein eigen sind und unter denen Er einmal wohnen will. Diesem unserm Beruf muss doch wohl jetzt schon unser Wandel und Wesen entsprechend sein. Wird man etwa einmal im Reiche Gottes oder gar in Seiner Herrlichkeit hadern und streiten, neiden und geizig sein, hochmütig und anmaßend, mürrisch und verdrossen, hart und unbarmherzig? „Doch nein“, wirst du sagen, „das wäre übel!“ Schickt sich's aber nun für dich, geradeso zu sein, wie es im Reiche Gottes und in der Versammlung der Gerechten nicht sein soll? Hieße das würdig wandeln vor dem Gott, der zu so Großem berufen hat? Sollte dich's nicht antreiben, dich möglichst als den zu zeigen, der das schon hat, was er erst noch hofft? Oder willst du unter denen sein, die überall eben das sind, was die andern auch sind: die also im Wald mit den Wölfen heulen - aber im Himmel dann mit den Engeln singen wollen? Wahrlich, da bist du ein Heuchler, wenn du deine böse Art nicht schon jetzt umwandeln magst in die göttliche Art, die allein ein Recht hat in der Herrlichkeit Gottes!

Deine Hoffnung und dein Wandel sollte also zusammenstimmen, so dass man es dir in jedem Worte, in jeder Handlung, in jeder Bewegung ansieht, dass du daran denkst, wozu du berufen bist. So ist's würdiglich vor Gott.

O lernten wir's allezeit treffen, wie's unserem Glauben und Hoffen ansteht! (Christoph Blumhardt)


Ihr sollte wandeln würdig vor Gott, der euch berufen hat zu Seinem Reich und zu Seiner Herrlichkeit.
Es ist etwas sehr Edles und Wichtiges um den göttlichen Beruf. Ein Mensch, ein Sünder wird von Gott selbst durch Sein Wort berufen und Gott sagt zu ihm: gehe du auch hin in Meinen Weinberg, komme zur Hochzeit, komme zu Meinem Abendmahl, es ist Alles bereitet; gehe ein in Mein Reich, empfange Meine Herrlichkeit. Wenn man den Menschen fragen wollte, warum er so kühn sei, so große Dinge zu begehren, zu hoffen und zu ergreifen, so kann er antworten: Gott hat mich selbst dazu berufen, Sein Beruf berechtigt mich dazu, ich darf kommen, weil Er mich geladen hat. Ein solcher Mensch soll aber auch so wandeln, wie es denjenigen gebührt, die von Gott zu Seinem Reich und zu Seiner Herrlichkeit berufen sind. Er ist von Gott berufen. Welche Gnade und Ehre ist dieses! Wie nötig ist es, dass er diesen göttlichen Beruf annehme und bis ans Ende behaupte: Wie freventlich, ihn wieder wegzuwerfen, die angebotenen Güter zu verachten und dem berufenden Gott den Rücken zu kehren! Man bedenke, was Matth. 22,5.8. und Luk. 14,21.24. steht. Er ist von Gott zu Seinem Reich berufen: folglich soll er sich nach den Rechten dieses Reichs richten, und ein gehorsamer Untertan seines großen und gnädigen Königs sein. Er ist zu Seiner Herrlichkeit berufen: folglich soll er sich heiligen lassen; denn die Heiligkeit ist eine verborgene Herrlichkeit, und die Verherrlichung des Menschen wird darin bestehen, dass die Heiligkeit als vollkommen an ihm offenbar werden und aus ihm herausleuchten wird. Hieraus ist klar, dass ein Mensch, der von Gott berufen ist und das Ziel dieses Berufs erreichen will, nicht nach seinem eigenen Willen und Gutdünken, auch nicht nach den sündlichen Gewohnheiten der Welt, sondern nach dem Willen und den Geboten Gottes wandeln solle. Fragt ihn die Welt, warum er nicht auch mit ihr auf dem breiten Weg wandle, so soll er antworten, es habe ihn der größte HErr, nämlich der ewige und heilige Gott auf einen andern Weg hinberufen. Verwundert sich die Welt, oder verspottet sie ihn, weil er nicht liebt und sucht, was sie liebt und sucht und an ihren eitlen Ergötzlichkeiten keinen Geschmack findet, so soll er antworten, der große Gott habe ihn zu Seinem Reich berufen, in dem er sich umsehen, nach dessen Sitten er sich richten, und an dessen Schätzen er sich ergötzen müsse, und deswegen für die fleischlichen Ergötzlichkeiten keine Zeit und in seiner Seele keinen Raum habe. Fragt die Welt: was wird denn endlich aus dir werden? so kann er sagen: ein verherrlichter Mensch, ein Mensch, aus dem die Heiligkeit des in ihm wohnenden Gottes herausleuchten wird. Er kann sagen: nach diesem Ziel laufe ich, um dieser Herrlichkeit willen enthalte ich mich alles dessen, was mich beflecken oder zerstreuen kann. Ich laufe in meinen Schranken fort, ich suche ein Kleinod, welches mir die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu vorhält. Ich habe die Hoffnung, zu meinem HErrn Christo zu kommen; darum reinige ich mich, gleichwie Er auch rein ist. (Magnus Friedrich Roos)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/52/1._thessalonicher_2_12.txt · Zuletzt geändert:
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain