Galater 5,17
Andachten
„Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch.“
In jeder gläubigen Seele ist ein beständiger Kampf zwischen dem alten und neuen Menschen. Der alte Mensch ist gar rührig und nimmt jede Gelegenheit wahr, wo er mit den tödlichen Waffen seiner furchtbaren Rüstung gegen die neugeborene Gnade zu Felde ziehen kann, während auf der andren Seite der neue Mensch stets auf der Hut ist, wie er seinem Feinde kräftigen Widerstand zu leisten und ihn zu vernichten vermöchte. Die Gnade in uns ficht mit den Waffen des Gebets, des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, um das Böse niederzuwerfen; sie ergreift den „Harnisch Gottes“ und ringt aus aller Kraft. Diese beiden feindseligen Naturen hören nicht auf, miteinander zu kriegen, solange wir in der Welt leben.
Der Kampf des Pilgers „Christ“ mit dem Riesen „Apollyon“ dauerte drei Stunden, aber der Kampf des Christen mit sich selber währt die ganze Reise hindurch von der „engen Pforte“ an bis zum Jordanstrom. Der Feind hat sich in uns so fest verschanzt, dass er nicht kann vertrieben werden, solange wir im Leibe sind; aber obgleich wir eng eingeschlossen sind, und häufig in schwere Kämpfe verwickelt werden, so haben wir doch einen allmächtigen Helfer und Heiland, Jesum, den Herzog unsrer Seligkeit, welcher allezeit bei uns ist und uns die Versicherung gibt, dass wir in dem allen weit überwinden um seinetwillen. Mit einem solchen Verbündeten ist die neugeborene Natur ihren Feinden weit überlegen. Kämpfst du heute mit deinem Widersacher? Stehen Satan, Welt und Fleisch gegen dich? Werde nicht matt noch mutlos! Kämpfe fort! denn Gott selbst stehet dir bei: Jehovah Rissi ist dein Panier, und Jehovah Rophi ist der Herr, dein Arzt, der Heiler deiner Wunden. Fürchte dich nicht, du musst überwinden; denn wer kann wider den Allmächtigen bestehen? Kämpfe fort, im „Aufsehen auf Jesum“; und sei der Streit auch lang und hart, siehe, so wird dein Sieg herrlich, und dein Verheißungslohn lieblich sein. (Charles Haddon Spurgeon)