Johannes 4,51
Andachten
Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm und sprachen: Dein Kind lebt.
Wen Gott nur mit der Not erst an sich gezogen hat, den weiß er hernach mit seiner Gnade schon festzuhalten. Siehe nur den Königischen an. Wie weit hat Gott ihn denn mit dem bloßen Glauben, ohne die Gewährung seiner Bitte, wandern lassen? Nicht einmal bis nach Hause. Indem er hinabging, erhielt er schon die Nachricht: „Dein Kind lebt!“ Da forschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sprachen: „Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.“ Da merkte der Vater, dass es um die Stunde wäre, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“ Auf seinen Glauben war da das Siegel gedrückt. Er rühmte: „Du hast es getan und kein Anderer. Dein bin ich und bleib ich mit Allen, die meine sind, mit Knecht und Magd und Weib und Kind.“ Und er glaubte mit seinem ganzen Hause. Du aber, erschrick nicht vor der Zucht des Kreuzes. Höre, geh, bete, glaube nur. Hat der Herr an dir mit dem Stabe Wehe begonnen, glaube es, er legt ihn weg und nimmt den Stab Sanft, wenn er dich zu sich getrieben hat. Nur auf den, der sich verhärtet, folgt Schlag auf Schlag, du aber wirst wie der Königische beten lernen: „Herr, ich danke dir, dass du mich gezüchtigt hast.“
Herr, himmlischer Vater, du hast es uns schon so manchmal empfinden lassen, wie du auch da segnest, wo du uns schlägst. So gib uns denn die stille Demut, die sich überall gern in deine Wege schickt. Gib uns bei Allem, was dieser Tag bringen wird, und ob es das letzte Stündlein wäre, die freudige Zuversicht, dass deine Vaterliebe es uns sendet, welche uns auf den mannigfaltigsten Wegen doch nur retten will zu dem einen Ziele. Amen. (Friedrich Ahlfeld)