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Johannes 20,19

Johannes 20,19

Andachten

Am Abend aber desselbigen Sabbats, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren, aus Furcht vor den Juden, kam Jesus, und trat mitten ein, und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.
Auch durch verschlossene Türen kann der Herr, seit seiner Auferstehung, eindringen. Es können dies Haus-, Kirchen- oder Herzenstüren sein. Wo man gemeinschaftlich ihn sucht, wenn auch draußen Hindernisse sind, da kommt er und sein Friedenshauch mit ihm. Er lagert sich selbst um sein Haus, besonders wenn es seine Kirche ist. Wann hat des Auferstehungsleben die Kirche Christi am meisten durchdrungen? Gewiss immer in Zeiten der Verfolgung. Und was hat den Verfolgten Kraft und Glaubensmut gegeben, sich dennoch wieder zu versammeln? Der Herr hatte ihnen seine Seite gezeigt, und da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. Und was macht uns in der Fürbitte treu und gläubig, wenn wir immer für dasselbe verschlossene Herz beten? die Zuversicht: Er kann auch hier anklopfen und den Schlüssel umdrehen; ihm ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Oder was bewahrt den Herrn in unserer Mitte, wann er sich uns erzeigt hat wie den Jüngern? Es ist die Einigkeit des Geistes und das Band des Friedens. Je größer die Lebensmacht ist, die wir Christo über uns lassen, je mehr teilt er unserm gemeinschaftlichen Zusammenleben auch von seiner Gesinnung mit, und diese ist das sicherste Familien-, Kirchen- und Herzensband. Man kommt heutzutage oft mit Fragen wie diese: Wie kann man dem christlichen Leben wieder aufhelfen? wie soll die Predigt eingerichtet sein, um zu unserer Zeit am besten zu wirken? Die Antwort ist leicht: Tue dem Herrn die Türe weiter auf, lass mehr Leben eindringen; ist die Lebensquelle recht offen, so wird sie auch fließen, und alle künstlichen Mittel werden als lächerlich erscheinen. Man kann Altargottesdienste, Responsorien einführen, neue Agenden drucken lassen, Gesangvereine gründen, Bazarausstellungen ersinnen, und doch bleibt Alles beim Alten. Der Herr selber fehlt eben, und so kann sich auch niemand recht freuen, einen Heiland zu haben. Man bete doch um ein rechtes Osterfest. (Friedrich Lobstein)


Am Abend aber desselben Tages, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten ein, und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!
Mit dem Gruße „Friede sei mit euch“ tritt der Herr in den Kreis seiner Jünger. Vor seinem Tode grüßt der Herr die Seinen niemals mit den Worten. Hier tut er es zum ersten Male. Und woher sollte der Friede kommen? O wo war der Friede, den er ihnen wünschte? Er war es selbst. Er steht als heiliger Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Menschen. Als er aus dem Grabe auferstand, war er selbst das Friedenssiegel. Dass er wieder lebte, war das volle Zeugnis der Versöhnung Gottes. Wer diesen Gestorbenen und Auferstandenen ergreift in lebendigem Glauben, der kann rühmen: Ich habe den Frieden. Und was ist das für ein Friede! Erst ein Friede zwischen Gott und uns. Die Scheidewand ist niedergerissen. Der Vater hat sein Herz wieder geneigt zu den Kindern. Die Kinder aber können nun dem Vater in das Angesicht sehen. Sie wissen nun gewiss, wem sie angehören im Leben und im Sterben. Das ist der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft. Den hat dir dein Heiland aus dem. Grabe mitgebracht. Dieser Friede wird sodann in uns selbst Herzensfriede. Mit ihm können wir unser Gewissen stillen, wenn es seine Stimme erhebt. Wenn es dir schwere Tage und angstvolle Nächte macht, wo willst du Friede suchen? Nur hier ist Friede, hier ist Zuflucht. Ebenso will der Auferstandene seinen Frieden in die Familien tragen. Auch bei euch ist er eingetreten, auch in euren Kreis hat er hineingerufen: „Friede sei mit euch.“ Habt ihr denn das Wort angenommen? Ist denn sein Friede bei euch geblieben? Habt ihr denn in der Lieben Osterzeit alle Risse, alle Feindschaften zugeschlossen und geheilt? Wer es noch nicht getan hat, der kann es noch tun.

Herr Jesu, tritt auch heute in unsere Mitte, wie du dort in den Kreis deiner Jünger tratest, dass dein Friede immer mehr unter uns wohne. Es ist ja der Sonntag vor den andern der Tag des Friedens; mache den heutigen Sonntag, da dein Friedensgruß durch die Gemeinden klingt, ganz besonders zu einem solchen. Ja, lass uns recht still werden in deinem Frieden und aus solchem Frieden Kraft schöpfen für die Mühe und Sorge und Arbeit der ganzen Woche. Gieße deinen Frieden über unser Haus, dass man es uns anmerke: Hier ist der Herr eingetreten. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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nt/43/johannes_20_19.txt · Zuletzt geändert: von aj
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