Lukas 24,48
Andachten
Ihr aber seid des Alles Zeugen. Und siehe, ich will auf euch senden die Verheißung meines Vaters.
Der Herr hat das Werk der Versöhnung vollbracht, das Heil ist erworben, der Gnadenschatz ist da. Jetzt kommt es darauf an, dass er ausgetragen und ausgeteilt werde unter alle Völker. Seine Boten, die zwölf Apostel, hat er sich bereits erwählt. Sie sollen die Gesandten dieses großen Siegers und Königs an die Völker sein. Zu diesem Beruf bedurften sie dann natürlich auch einer Anweisung, einer Instruktion. Schon einmal, bald nach ihrer Erwählung, hatte er die zwölf Apostel und später auch die 70 Jünger ausgesandt. Damals sollten sie nur dem Volke Israel predigen. Israel sollte die erste Pflanzschule der Gnade und Wahrheit werden.
Damals sollten sie nur verkündigen: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Sie sollten ihm vorangehen in alle die Städte, in welche er kommen wollte, damit das Volk, wenn er käme, schon bereit wäre, Herz und Augen auf ihn zu richten. Jetzt war es ein ganz Anderes. Das Himmelreich war nicht mehr bloß nahe herbeigekommen; es war da; die Erlösung war vollbracht; der Grund- und Eckstein des Heils war so fest gelegt, dass ihn auch der Hölle Pforten nicht überwältigen konnten. Jetzt sollte auch die Predigt nicht mehr in die engen Grenzen des jüdischen Volks beschlossen bleiben. Jetzt, kurz vor seiner Heimkehr zum Vater, gibt er ihnen und in ihnen der ganzen Kirche die volle Anweisung für ihre weitere Aufgabe.
Herr Jesu, du treuer Heiland, führe auch uns alle ein in unseren großen Beruf. Wir gehören alle zu dem auserwählten Geschlecht, dem königlichen Priestertum, dem heiligen Volk, dem Volk des Eigentums, das da verkündigen soll die Tugenden des, der es berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Wir sollen alle deinen Tod und deine Auferstehung verkündigen, bis dass du kommst. O so gib uns denn einen freudigen Mut, gegen Andere von deinem Leben und Heile zu zeugen und dasselbe hinaustragen zu helfen bis an die Enden der Erde. Nimm weg die alte Blödigkeit, in der wir wohl von allem Möglichen reden können, aber nicht von dem teuersten Gute, das unser edelstes Kleinod bleiben soll bis in den Tod und in die Ewigkeit. Amen. (Friedrich Ahlfeld)