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Lukas 14,18

Lukas 14,18

Andachten

Und sie fingen an, alle nach einander sich zu entschuldigen.
Das Satt- und Befriedigtsein durch die Welt oder durch sich selbst, das ist, Geliebte, auch heute und zu allen Zeiten die vornehmste Ursache, dass so viele gegen die Einladung des Evangeliums ihr Ohr verschließen. Jene, welche die Welt, diese welche ihr eigenes Ich zu ihrem Götzen gemacht haben, fühlen es deutlich, dass, wollten sie dem Ruf folgen, sie diese Götzen und Altäre, auf denen sie denselben opfern, abbrechen und aus dem Herzen werfen müssten; sie fühlen es durch, dass die Annahme der göttlichen Einladung nichts Geringeres in sich schließe, als ein Sterben des alten Menschen und die Hingabe des ganzen, ungeteilten Herzens an den HErrn, dass Er in dem selben sei alles in allem. Vielleicht dass sie um einen geringeren Preis zum Tausch sich entschlössen, aber dieser Preis ist zu hoch, zu schwer, fordert der Schmerzen, der Selbstverleugnung zu viel, und wenn manche edlere Natur auch sehnend nach dem Himmelslicht hinschaute, welches aus dem Saale, da der Gastgeber Sein Abendmahl bereitet hat, in die Welt hineinscheint: ach bei solchen Forderungen werden sie, wie der reiche Jüngling, traurig und wenden sich um, und dem weinenden Blicke schließen sich wieder die Tore des Paradieses. Amen. (L. Bäckmann.)


Und sie fingen an Alle nacheinander sich zu entschuldigen. Der Erste sprach: Ich habe einen Acker gekauft, und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der Andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der Dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.
Jahrtausende sind vergangen, seit Christus unser Gleichnis sprach, aber das Menschenherz ist dasselbe geblieben, und die alten Entschuldigungen auch. Wenn man fragt: Warum macht ihr so wenig Ernst mit eurem Christentum, so heißt zumeist die Antwort: „Das verträgt sich nicht mit meinem Beruf. Ich kann nicht überall mit der vollen Wahrheit herausgehen. Ich kann den Tag des Herrn nicht heiligen, wie es die Schrift befohlen hat.“ Da geschieht es denn, dass du um deines äußeren Berufes willen den inneren Beruf versäumst, dass du, um den äußeren Acker rein zu halten, den Herzensacker mit Dornen und Disteln bewachsen lässt. „Ich bitte dich, entschuldige mich“ heißt es am Ende. Wer soll dich entschuldigen? Der Knecht, den der Herr gesandt hat dich zu laden? Er ist zum Einladen und nicht zum Entschuldigen gesandt. Wenn er sein Wort an dich gebracht hat, ist er fertig. Dir aber gilt dann das Wort: „Der Knecht, der seines Herrn Willen weiß und nicht tut, wird doppelte Streiche leiden müssen.“ Und vielen Tausenden ist Geld und Gut, Weib oder Mann, ein Hemmschuh auf dem Wege des Heils geworden. Viele Männer, viele Frauen sind von ihrer Verheiratung an gleichgültiger und kälter gegen das Reich Gottes geworden. In der Sorge um den Hausstand glauben sie eine Entschuldigung für ihre Lauheit zu haben. Die Morgenfrische ist hin, mit der natürlichen Liebe ist die geistliche Liebe erkaltet. Es sollte aber umgekehrt sein. Du sollst deinen Mann, dein Weib mitführen zum Abendmahl des Herrn, und du sollst dich nicht von ihm zurückhalten lassen.

Herr mein Heiland, wir haben uns lange genug entschuldigt. Ach, dass wir doch nun endlich kämen! Wir haben lange genug vorgegeben, dass wir Nötigeres zu tun hätten. Dass wir doch nun endlich nach dem Einen griffen, das Not ist! Ach Herr, fasse uns heute bei der Hand und ziehe uns hin an deinen Gnadentisch.~ Und wenn unsere verkehrten Herzen noch mit Einwendungen kommen, schlage du sie nieder. Ja, mache uns recht arm, dass wir allein in dir reich werden wollen. Mache uns recht hungrig und durstig nach der Gerechtigkeit, auf dass du uns satt machen könnest. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Und sie fingen an alle nach einander sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft, und muss hinausgehen, und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft; und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.

Noch eine Art selig zu werden, wenn's anginge. Jene Herren in der Parabel entschuldigen sich, dem Ruf nicht folgen zu können: Kommt zum Abendmahl. Wie Vielen kommt der Ruf Gottes ungelegen, wenn er aus der Schrift, aus der Ermahnung eines Knechtes Christi, oder aus der Predigt an sie ertönt! Allein gibt es nicht noch eine andere Türe, als die enge? Wer seinem Geschäft Ehre macht und den Seinen Brot gibt, hat der nicht auch eine Religion, ja vielleicht die beste? Jene Drei, wenn wir sie unter uns suchen wollten, bereden sich so. Der Erste sagt: Ich kann nicht in der Schrift grübeln und den geistlichen Dingen viel Zeit widmen, allein man komme einmal und betrachte meinen Acker, und sage dann, ob ich nicht weiß meinem Geschäft vorzustehen? Der Zweite sagt: Ich bin auch kein Theologe, aber man komme einmal und betrachte meine Ochsen, und sage, ob es schöneres Rindvieh gibt, als meines? Der Dritte endlich: Ich will mich nicht rühmen, aber man frage einmal meine Frau, ob es einen bessern Mann gibt, als mich? Der Katechismus jener Geladenen hat nur einen Satz: Arbeiten heißt beten. Unter diesen Mantel kommt dann Christentum und Heidentum, Licht und Finsternis, Christus und Belial. Ein Krämer, der nie in die Kirche geht; ein Metzger, der über seinen Ochsen seinen Gott vergisst; ein Schenkwirt, der den Sonntag mehr Besoffene macht, als alle sechs Wochentage; ein häuslicher Philister, der sein Weib noch nicht geprügelt hat und seine Kinder in die Schule schickt, Alle haben denselben Glauben: Ich gebe den Meinen Brot, und das ist besser, als auf den Knien liegen. Eine schwere Aufgabe, hier Innere Mission zu treiben! Räsonieren hilft hier wieder nicht, es müssen Stöße kommen. Da erwacht dann vielleicht Einer jener Drei in der Nacht und seufzt: Wem habe ich bis jetzt gelebt? was für Stimmen habe ich abgewiesen? Herr Gott, erbarme dich! nimm meinen Acker, meine Ochsen, oder mein Weib, und gib mir, was mir fehlt! stelle meine Füße auf den Weg des Friedens! Und siehe, der Arme darf behalten, was er hat, und sein Geschäft floriert noch zehnmal besser, nachdem er ein Christ geworden ist. (Friedrich Lobstein)

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