Markus 9,38
Andachten
Johannes sprach: Meister, wir sahen Einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgte. Und wir verboten es ihm. Jesus aber sprach: Ihr sollt es ihm nicht verbieten.
Was mag das wohl für ein Mann gewesen sein? Wir dürfen schließen, dass er an den Herrn glaubte. Er hatte aber noch nicht den Mut gewonnen, Armut und Verfolgung mit ihm zu teilen. Er trieb aber sein Werk aus einfältigem Sinn und herzlicher Liebe. Er wollte nicht wie Simon der Zauberer Gold damit gewinnen. Er war bei allem dem doch ein armer Mann. Er hatte weder den Segen des persönlichen Umganges mit dem Herrn, noch den der brüderlichen Gemeinschaft mit den Jüngern. Ihm verbieten die Jünger, im Namen des Herrn Teufel auszutreiben und Kranke zu heilen. Jesus aber sprach: „Ihr sollt es ihm nicht verbieten.“ Hüten wir uns vor dem Fehler der Jünger! Der Mann brauchte seine Erkenntnis des Herrn nur zum Tun. Er wollte armen Gequälten ihre Last abnehmen, und dies gelang ihm auch. So sehen Viele jetzt ihr Christentum wesentlich in ein Tun an Anderen, ohne eigenen lebendigen Glauben. Die Einen fangen damit an, im Ausblick auf den Herrn Barmherzigkeit zu üben. Die Anderen erkennen, dass er ein gar herrlicher Meister ist zu einer gedeihlichen Erziehung ihrer Kinder. Die Dritten wollen damit die zerrütteten Verhältnisse in unserem Volksleben wieder aufbauen. O wehrt es ihnen ja nicht! Wer nur noch mit einem Faden an den Herrn Jesus Christus gebunden ist, dem kann dieser Faden ein Segen werden.
Herr, erwecke zu deinem Dienst recht viele treue Mitarbeiter. Zeige du jedem die Stätte, wo er eintreten soll und wo seine Kraft tauglich ist, deinen Namen wieder hineinzutragen in die Gemeinde. Wo sie in Lauterkeit arbeiten und wenn es das kleinste Winkelchen in deinem Reiche, und wenn es auch recht schwache Kräfte wären, wer ist denn stark ohne aus dir? - da gib uns Demut und Liebe, dass wir sie anerkennen und ehren, dass wir sie stärken und ihnen Mut machen. O Herr, erhöre uns. Lass dein Reich nicht zu Schanden werden. Amen. (Friedrich Ahlfeld)