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Matthäus 15,7

Matthäus 15,7

Andachten

Ihr Heuchler, es hat wohl Jesaias von euch geweissagt und gesprochen: Dies Volk naht sich zu mir mit seinem Munde, und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir; aber vergeblich dienen sie mir.
Gott, erforsche mich, und erfahre mein Herz. Prüfe mich, und erfahre, wie ich es meine. Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Das ist falscher Gottesdienst: äußere Opfer bringen, aber nicht das eine, das besser ist als alle, Gehorsam. Äußerlich das Leben rein erhalten von Lastern, aber vergessen die Reinigung des Herzens durch rechtschaffene Buße. Christliche Erkenntnis und christlichen Glauben haben, aber von alle Dem im Herzen wenig oder nichts spüren. Christliche Werke vollbringen, aber dahinten lassen das Schwerste im Christentume: das Brechen und Verleugnen des Eigenwillens. - Du bist vielleicht streng in deiner Frömmigkeit, und doch duldest du an dir grobe Übertretung göttlicher Gebote. Du willst Christi Jünger sein, und übertrittst das Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren; trotzt ihnen, schämst dich des Gehorsams, hast schlechten Dank für große Liebe, und vergisst, dass sie immer über dir stehen? Was ehrst du Gott mit deinen Lippen, wenn du also sein erstes Gebot, irgendeins seiner zehn Gebote übertrittst? Vergeblich dienst du ihm, denn dein Herz ist ferne von ihm! Ja vergeblich! Wenn wir Gott nicht mit unserm Herzen nahen, wenn in unsrem Gottesdienst nicht innere Wahrheit ist, dann werden wir darin nicht empfangen die Erquickung vor Gottes Angesicht. O Gott, befreie uns von allem Selbstbetrug. Befreie uns von aller falschen, toten Frömmigkeit. Mache uns wahr und aufrichtig. Hilf uns zu der Anbetung im Geist und in der Wahrheit, dass wir dir nicht vergeblich dienen, sondern selig werden in deinem Dienst. Amen. (Adolf Clemen)

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nt/40/matthaeus_15_7.txt · Zuletzt geändert: von aj
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