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Offenbarung 7,17

Offenbarung 7,17

Andachten

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Meine Geliebten! Der Tod ist überwunden, die Werke des Teufels sind zerstört, das Leben ist angebracht, die Stätte bereitet, das Kleid der ewigen Gerechtigkeit, das Hochzeitskleid ist für den Nackten da, unsere Traurigkeit muss in Freude aufgehen. Das Leiden dieser Zeit, Sünde und Not, es soll alles mitwirken zur ewigen Wonne. Der mit will, der komme mit! Es lasse sich keiner zurückhalten von seiner Sünde, von seinem verklagenden Gewissen! Was soll die Not? Sie soll uns Gold graben. Was die Sünde? Sie soll uns in das Schloss der heiligen Wunden JEsu jagen. Was der Teufel? Er ist aus dem Himmel geworfen. Was die Welt? Sie soll uns den geraden Weg zum Herzen Gottes zeigen. Was der Tod? Er soll uns den Wagen bereiten, den Eliaswagen, womit wir hinüberfahren. Drum, Mut, Mut! Denn, über ein Kleines werden wir Ihm danken, Angesicht an Angesicht: Du HErr JEsu, hast alles allein getan! Du hast alles vollbracht! (Hermann Friedrich Kohlbrügge.)


Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. So lange das irdische Leben währt, gibt es viele Ursachen zur Traurigkeit, wie denn die Summe des Leides auf Erden die Summe der Freude übertrifft, und deswegen, wenn es kein ewiges Leben gäbe, ein Toter besser wäre als ein Lebendiger, und der noch nicht ist, besser als alle beide, Pred. Sal. 4,2.3. Wenn nun die Traurigkeit nicht allzu heftig ist: so ist sie eine Ursache der Tränen. Es gibt zwar auch Tränen, die man Freudentränen nennt, dergleichen Joseph am Halse seines Vaters Jakob weinte, 1 Mos. 46,29., allein die Tränen von dieser Art fließen nur alsdann, wenn das erfreuliche Gute noch neu, und dabei noch eine Empfindung des vorigen Mangels und Elends vorhanden ist: da dann diese mit der Freude gemilderte Empfindung eigentlich die Tränen hervorbringt. Wenn Menschen im Zorn weinen, so entstehen ihre Tränen eigentlich aus dem Verdruss, den sie wegen der Unmöglichkeit der Rache, welche sie gern ausüben möchten, empfinden.

Weinen hat seine Zeit, und Tränen sind an sich selbst einem Christen nicht unanständig; wie denn der HErr Jesus bei dem Anblick der Stadt Jerusalem, und bei dem Grabe Lazari geweint hat, und am Ölberg Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert hat. Auch hat Er mehrmalen bei dem Fasten geweint, wie Er denn Ps. 69,11. sagt: Ich weine und faste bitterlich, und man spottet Mein dazu. doch währt das Weinen bei denen, die Gott lieb hat, nicht in Ewigkeit, denn es wird an ihnen erfüllt, was Off. 7,17. und 21,4. steht: Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Wenn gesagt wird: Gott wird alle Tränen von den Augen von den Augen Seiner Geliebten abwischen, so wird angezeigt, dass die Seligen freundliche Tröstungen von ihrem Gott empfangen, und eben deswegen keine weiteren Tränen vergießen werden. Manchmal weint ein Mensch gleichsam aus Mitleiden mit sich selbst, wenn er sich seines ausgestandenen Elends lebhaft erinnert, ob ihn gleich zur selbigen Zeit, da er weint, nichts Besonderes drückt. Auf diese Weise könnten die Seelen im Tempel Gottes und die Bürger im Neuen Jerusalem noch immer weinen: allein die göttlichen Tröstungen werden solches nicht zulassen. Sie werden Licht genug empfangen, um den göttlichen Liebesrat, der sie durchs Leiden zur Herrlichkeit geführt hat, zu ihrer vollkommenen Beruhigung einzusehen, und sie werden Kraft genug haben, im Lob Gottes beständig fortzufahren.

In der Hölle, wo die äußerste Finsternis sein wird, werden die unseligen Menschen nicht weinen, sondern heulen (welches keinem Auserwählten auch auf Erden wohl ansteht), und dabei grimmig sein wie diejenigen, die mit den Zähnen knirschen. Wehe demjenigen, der in diesen Zustand gerät! Die aber mit Buß- und andern Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen in der Anbetung und im Dienst Gottes hin, und tragen edlen Samen, um ihn auszustreuen, und kommen in der seligen Ewigkeit mit Freuden wieder zum Vorschein, und bringen ihre Garben. Das ist: sie empfangen und genießen den Gnadenlohn ihrer Werke. (Magnus Friedrich Roos)


Das Lamm, das mitten im Thron ist, wird sie weiden und leiten zu den Lebenswasser-Brunnen.

Johannes sah im Himmel einen Thron, welcher der Thron Gottes war. In der Mitte dieses Thrones, und rings um denselben waren vier lebendige Wesen, welche mit den Cherubim, die Ezechiel gesehen hat, eine große Ähnlichkeit haben, aber in der Mitte der Oberfläche des Thrones, folglich auf demselben und in der Mitte der vier lebendigen Wesen und der vierundzwanzig Ältesten, die den Thron umgaben, ist das Lamm Gottes, welches deswegen kommen, und das Buch mit sieben Siegeln aus der Hand Dessen, der auf dem Thron saß, empfangen konnte. Diejenigen, die vor dem Thron standen, standen auch vor dem Lamm, Offenb. 7,9., und dieses Lamm weidet sie und leitet sie zu den Lebenswasser-Brunnen. Wie wunderbar ist doch die Beschaffenheit der göttlichen und himmlischen Dinge! Damals, da der HErr Jesus dem Johannes auf der Insel Patmos erschien, und Johannes, der auf dem Boden stand, zu desselben Füßen hinfallen konnte, war eben dieser Jesus auch im Himmel auf dem göttlichen Thron; und indem Er da gesehen und angebetet wird, ist Er auch bei denen, die vor dem Thron stehen, und weidet sie als ihr Hirte, und leitet sie zu den lebendigen Wasserbrunnen; gleichwie Er auch auf dem Berg Zion bei den 144,000 Auserwählten ist, Offenb. 14,1. Es ist also die heilige und anbetungswürdige Person Jesu in keinen Raum eingeschlossen. Sie ist so hoch erhaben als Gott der Vater und als der Heilige Geist, den Johannes als sieben Fackeln, die vorne auf dem Thron brannten und leuchteten, gesehen hat; sie ist aber überall denen nahe, deren Hirt und Aufseher Er ist, und die Ihn lieben und anbeten. Auch im Himmel weidet Er die Auserwählten; denn Er ist Lamm und Hirt zugleich. Paulus redet Hebr. 6,5. von Kräften der zukünftigen Welt, welche ein erleuchteter Christ schon bei Leibesleben schmecken könne. Denjenigen nun, welche in jene Welt durch die Gnade gelangt sind, wird das Lamm Gottes zum völligen Genuss dieser Kräfte oder kräftigen Dinge verhelfen, und deswegen wird sie nicht mehr hungern, V. 16. Er wird sie aber auch zu den Lebenswasser-Brunnen leiten, und deswegen wird sie nicht mehr dürsten, V. 16. Ohne Zweifel wird dadurch eine völligere Mitteilung des Heiligen Geistes angedeutet, welcher oft in der Heiligen Schrift das Lebens-Wasser genannt wird. Die Seligen im Himmel werden sehr gern unter der Leitung des Lammes Gottes stehen, und durch das Trinken von den Lebenswasser-Brunnen oder durch die völligere Empfangung des Heiligen Geistes voll von Licht, Freude und Kraft, aber auch immer mehr mit Gott dem Vater und dem Sohn, dessen Geist der Heilige Geist ist, verbunden werden. Von diesem allem aber muss auf Erden ein Anfang gemacht werden, wie denn David Ps. 23. sagte: der HErr ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser. Er erquickt meine Seele, Er führt mich auf rechter Straße um Seines Namens willen. Auch hat Christus Joh. 10. dieses Alles mit andern Worten Seinen Schafen verheißen. Wer im Himmel von dem HErrn Jesu geweidet werden will, werde auf Erden Sein Schaf, und wer im Himmel von Ihm zu den lebendigen Wasserbrunnen geleitet werden will, bitte Ihn hier um das lebendige Wasser, wie Er Joh. 4. das samaritische Weib angewiesen hat, und lasse sich nach jeder Hitze der Anfechtung nirgends hin als zu diesem frischen Wasser führen. (Magnus Friedrich Roos)

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