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Offenbarung 2,18

Offenbarung 2,18

Andachten

Dem Engel der Gemeinde in Thyatira tritt der Herr entgegen mit den Worten: „So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und dessen Füße dem Silbererz gleichen.“ Wandelnd unter den Gemeinden erkennt Jesus die geheimsten Beweggründe alles Geschehens. Nichts ist seinem Flammenblick verborgen. Und nach seinem Erkennen urteilt und richtet er. Die Gemeinde zu Thyatira findet zunächst eine umfassende Anerkennung: „Ich erkenne deine Werke - deine Liebe, deinen Glauben, deine Dienstleistungen und Beharrlichkeit und dass du je länger je mehr tust.“ Welch ein Zeugnis! Anerkannte Werke, brennende Liebe, tatkräftiger, lebendiger Glaube, demütiger, treuer, hingebender Dienst, geduldiges Ausharren in schweren Proben und stetige Zunahme in allen diesen Tugenden bilden den Ruhm dieser von edler Begeisterung getragenen Gemeinde. Während Ephesus seine ausgezeichneten Werke ohne Liebe ausführt, wird in Thyatira auch diese Königin im Reich des Friedens in zunehmendem Wachstum erfunden. Und doch droht der Gemeinde das Verderben. Das Flammenauge des Herrn erkennt und der Mund der Wahrheit offenbart den tiefen Schaden, der an dem Mark der Gemeinde zehrt.
„Doch habe ich dies wider dich: Du lässt Isebel, dein Weib, gewähren; die gibt sich selbst für eine Prophetin aus und verführt meine Knechte durch ihre Lehre, Hurerei zu treiben und Götzenopferfleisch zu essen. Ich habe ihr Zeit gegeben zur Bekehrung, aber sie will sich nicht bekehren.“

Off. 2,18-29

Eine kleine Abweichung vom rechten Weg kann in den Abgrund führen. Zugeständnisse an den Zeitgeist führen zum Antichristentum. Man räumte einer begabten Frau das Lehramt ein und wurde durch sie auf die Lasterbahn geführt. Siehe hier die Gefahr der werktätigen, begeisterten Gemeinde! Im Blick auf den Erfolg vergisst man die Grundlagen zu prüfen. Kleine Abweichungen von den biblischen Grund- und Richtlinien scheinen gering zu achten gegenüber dem Fleiß, dem Eifer und - dem Erfolg. Wenn das Weib begabt ist, warum soll es nicht lehren? Wenn es klug ist, warum soll es nicht herrschen? Wieviel Unheil ist schon durch solche Nützlichkeitserwägungen heraufbeschworen worden! Wie ganz anders urteilt Paulus.

Er lehnte das Zeugnis der Wahrsagerin ab und trieb den Geist von der Magd aus. In Thyatira gab man diesem Geist Raum und vergiftete die Gemeinde. Je näher wir dem Ende kommen, desto größer wird die Gefahr der Verführung in den Irrtum. Irrgeister und falsches Prophetentum treten auf, um die recht entronnenen Seelen in Irrtümer zu verstricken, um „zu verführen, so es möglich wäre, auch die Auserwählten.“ „Wahrsagen“ ist nicht aus der Wahrheit geboren, sondern auf unreine Geister zurückzuführen.

Von den Wahrsagegeistern sollen Christen kein Zeugnis für die Wahrheit annehmen, ebenso wenig von einem Prophetentum, das im Namen Christi auftritt und seinen Sinn und Geist verleugnet. Die Isebel in Thyatira wird wohl auch mit frommen Worten und im Schein der Heiligkeit aufgetreten sein, aber das Flammenauge des Herzenskündigers erkennt die Verführerin in ihrer wahren Gestalt. Und das Urteil des Herrn ist ernst und scharf. Zwar gab es auch für Isebel eine Gnadenzeit, aber sie wurde in der Blindheit ihres Herzens verscherzt. Darum blieb nur noch das Gericht übrig.

„Siehe, ich werfe sie aufs Krankenbett, und die mit ihr die Ehe brechen, bringe ich in große Trübsal, wenn sie sich nicht von ihren Werken bekehren. Und ihre Kinder will ich des Todes sterben lassen. Und alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und ich will einem jeden von euch nach seinen Werken vergelten.“ Ja, Amen! Der Herr, der Wahrheit ist und heißt, wird nichts fehlen lassen an allem, das er verheißt und droht.

Die anderen aber, die solche verderbte Lehre fliehen und nicht die Tiefen des Satans erkannt haben, sondern festhalten an dem Zeugnis Jesu, sollen nicht mit einer fremden Last beladen werden. Wer überwindet und hält fest das Wort der Wahrheit, „der soll Macht empfangen über die Völker, und er soll sie mit eisernem Stabe weiden, gleichwie man Töpfergeschirr in Stücke schlägt.“ Wie mögen die auf eingebildeter geistlicher Höhe sich befindenden Irrlehrer die wenigen Getreuen bemitleidet oder gar verachtet haben, wegen „mangelnder Erkenntnis“. Aber die Einfalt der Treuen ist größere Weisheit als die „tiefe Erkenntnis“ der Irrlehrer.

„Diese Macht habe ich empfangen von meinem Vater. Und ich will ihm geben den Morgenstern. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ Den Treuen wird der Lohn vom Herrn. Sie sollen zu Herrschaft und Macht gelangen und den Morgenstern empfangen. Mit dem Herrn der Schöpfung empfängt der Glaube auch das Heer und die Herrlichkeit der Schöpfung. Der Überwinder, der hier, im Staube der Niedrigkeit, sich frei machen ließ vom Dienst der Lust, empfängt als Siegespreis Anteil an der Königsherrlichkeit seines Herrn, und die Morgensterne, die am Schöpfungstage den Ruhm des Schöpfers priesen, werden einstimmen in den Hochgesang der Erlösten und in seligem Verein mit allen Gotteskindern in Ewigkeit Jehovas Ruhm erzählen. (Fries, Friedrich)


Über Smyrna fiel die Welt mit Trübsal und Gefängnis und Lästerung her, in schreckender Gestalt, weshalb es zu ihr hieß: Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Mit Pergamus versuchte sie es in lockender Gestalt, indem sie durch die Nicolaiten aufforderte, Götzenopfer zu essen und Hurerei treiben. Thyatira verachtete die Lockungen, so lange die Welt als Welt sie aussprach; denn da wusste sie: was hat Christus mit Belial? was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Aber die Welt verstand es, auf neue List zu sinnen, und sie fand sie, blieb nicht mehr stehen an den Grenzen der Kirche, sondern drängte sich mitten in sie hinein, kam in Prophetengestalt, mit Königsgewalt. Das war der Fallstrick, darum auch der Kampf für die Gemeinde zu Thyatira: der Verführer verstellte sich zum Engel des Lichts, - da ließ sie sich berücken. Der Herr verkündigt nun: Wer nur aus Unwissenheit sündigt, weil er nicht Kenntnis genug hatte, die Verführerin Jesebel als falsche Prophetin zu durchschauen, der muss freilich das Gericht des Herrn deshalb tragen; aber sobald seine Seele treu dem Herrn anhängt, und es sein heiliges Verlangen ist, nur Ihm zu dienen, so hilft Er selbst immer weiter und weiter und befreit von jener Last. Wer den Verführer aber durchschaut und sich doch verführen lässt, der muss doppelt Streiche leiden. Darum gilt es, an dem Maßstabe der Heiligen Schrift die Geister zu prüfen. Wer sich nur treu so weit an Gottes Wort hält, als es ihm aufgeschlossen ist, dem schließt es der Herr immer wieder auf; er bekommt den Morgenstern, d.h. eine Einsicht in die göttlichen Dinge, die so viel heller ist als die bisherige, wie der Morgenstern heller ist als das Licht, das wir in der Nacht brennen. Hinaus denn, ihr Verführer, herunter, Satanas, mit deinem Lichtengelskleide. Rein ab und Christo an, so ist die Sach’ getan. Bei der Welt ist ewiger Schade, bei Christo ist ewiges Heil! Amen. (Friedrich Arndt)


Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße gleich wie Messing: Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und deine Geduld, und dass du je länger je mehr tust. Euch aber sage ich und den andern, die zu Thyatira sind, die nicht haben solche Lehre, und die nicht erkannt haben die Tiefen des Satans (als sie sagen): Ich will nicht auf euch werfen eine andere Last, doch was ihr habt, das haltet, bis dass ich komme.

Die Die furchtbare Sucht und Seuche, zu erkennen „die Tiefen des Satans“ war es, welche die Irrlehre erzeugt hatte in der Gemeinde zu Thyatira, dass man selbst die Gräuel und Scheuel des Heidentums mitmachen müsse, um sich darüber zu erheben. Satan verstellte sich in einen Engel des Lichts und brachte die kaum entronnenen Seelen wieder in seine Gewalt. Darum warnt der Sohn Gottes, der da Augen hat wie Feuerflammen, Diejenigen, welche nicht haben solche Lehre: „Haltet, was ihr habt, bis dass ich komme!“ - Wir sind heut' zu Tage von Irrlehren umschwärmt und umschwirrt über den Ursprung aller Dinge, über Gott und Welt, über Zeit und Ewigkeit, welche auch wie Seuchen der Menschen Seelen verpesten, die sich nicht im kindlich einfältigen Glauben halten an das geoffenbarte Wort; und ist es gefährlich Stehen in dieser Wüstenei, sonderlich für die Jugend, welche noch gar leicht sich wiegen und wägen lässt von dem Winde der Irrlehrer und falschen Brüder, welche auf hohen und niedern Schulen ihr Unwesen treiben. Über dem Allen schwebt, wie die Posaune des Gerichts, das Wort des Sohnes Gottes: „Haltet, was ihr habt, bis dass ich komme!“ und wir sehen's von ferne, wie all' die Menschensatzungen verbrennen werden, als wären's Spinnweben, in den Feuerflammen Seiner Augen. Wir aber sollen uns prüfen: was und wie viel wir haben und besitzen an rechten Heilsgütern. Lies doch, was die Gemeinde zu Thyatira Alles hatte an Liebe und Glaube, und Dienen und Geduld, und dass sie je länger je mehr tue. Was haben wir denn? und wenn ein Anfang da wäre, wachsen wir denn auch und nehmen zu je länger je mehr? Stillstand ist bekanntlich Rückgang. Wir stellen uns unter Deine Flammen-Augen, Du Sohn Gottes, auf dass wir offenbar werden vor Dir und vor uns selbst. (Nikolaus Fries)

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nt/66/offenbarung_2_18.txt · Zuletzt geändert: von aj
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