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Offenbarung 2,12

Offenbarung 2,12

Andachten

12 Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Dies sagt der, der das zweischneidige, scharfe Schwert hat: 13 Ich weiß, wo du wohnst: wo der Thron des Satans ist; und du hältst meinen Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch in den Tagen des Antipas, meines treuen Zeugen, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist. 14 Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, eine Falle vor die Söhne Israels hinzustellen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben. 15 So hast auch du solche, die in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten. 16 Tu nun Buße! Wenn aber nicht, so komme ich dir bald und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwert meines Mundes. 17 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und, auf den Stein geschrieben, einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt.

Der Gemeinde zu Pergamus tritt der Herr entgegen als der, der an dem Hauch seines Mundes das scharfe, zweischneidige Schwert hat. Damit droht er sowohl den mächtigen Feinden außer der Gemeinde als auch den Unbußfertigen in der Gemeinde. Er kennt das Gute und straft das Böse. Sein Schwert schneidet nach oben und nach unten, es dringet durch bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Ja, er ist ein heiliger, gerechter, irrtumsfreier und unbestechlicher Richter.

In Pergamus ist der Thron Satans. Das weiß der Herr, und er weiß auch, was das für das Häuflein der dort wohnenden Glaubenden bedeutet. Er weiß, welche Versuchungen über die kleine Herde ergingen in den Tagen, in denen Antipas, der treue Zeuge, dort getötet wurde, wo der Satan wohnt. Und wie hat sich das Häuflein der Gerechten in jenen Tagen bewährt. „Doch du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet.“ Das ist in der Tat ein hohes Lob. Sie harrten aus, und der Ausharrende erlangt das Ziel und wird als Sieger gekrönt.

Die vom Satan hart Bedrängten bekommen keinen Auftrag, ihre Wohnstätte zu verlassen. Der Herr weiß, wo sie wohnen und kennt den Thron des Satans. Das ist den Glaubenden Grund genug zum Ausharren, zum Leiden und zum Sterben. Aber auch einer Gemeinde unter dem Kreuz drohen noch Gefahren. So hat der Herzenskündiger auch gegen Pergamus noch eine ernste Klage zu erheben: „Doch ich habe etwas wider dich; du hast Leute, die der Lehre Bileams anhangen, der den Balak unterwies, den Kindern Israels einen Fallstrick zu legen, so dass sie von den Götzenopfern aßen und Inzucht trieben. Ganz ebenso hast auch du in deiner Mitte Leute, die der Lehre der Nikolaiten folgen. Darum ändere deinen Sinn; sonst komme ich bald über dich und werde sie bekämpfen mit dem Schwert meines Mundes.“

Das Ausharren im Bekenntnis zum Herrn konnte nicht verhindern, dass einzelne Glieder der Gemeinde auf Abwege gerieten. Wie in Ephesus, so haben sich auch in Pergamus Leute eingefunden, die im Gegensatz zu dem judaistisch-gesetzlichen Irrtum, der die christliche Freiheit unter das Gesetz zu zwingen suchte, die christliche Freiheit missbrauchten und zum Deckmantel von Gottlosigkeit und Unsittlichkeit machten.

Dem drohenden Zorn Satans hatten sie siegreich widerstanden, aber das Schlangengift nikolaitischer Verführung war wirksam unter ihnen. Und diesem Gift gegenüber hatte es ihnen an Widerstandskraft gefehlt. Weil sie das Böse nicht rechtzeitig erkannten, blieb es unter ihnen wirksam, bis manche unter ihnen durch dasselbe verunreinigt waren. Und dass die Gemeinde nicht die Macht hatte, ein falsches, sündhaftes Bekennertum aus ihrer Mitte auszuschließen, fällt als Schuld auf sie; und wenn sie in dieser Machtlosigkeit verharrt, wird das ungerichtete Böse zur Zerstörung der Gemeinde führen und das Gericht des Herrn über sie bringen.

Aber der Herr, der das zweischneidige Schwert hat, ruft die Irrenden zur Umkehr. Auch denen, die sich befleckt haben, steht der Weg zur Umkehr offen. Den Überwindern aber, die dem Genuss der sündlichen Lust und dem heidnischen Gräueldienst entsagen, wird er von dem verborgenen Manna zu essen geben. Nicht die Frucht der eigenen Mühe und Arbeit, sondern das rechte Gnadenbrot soll ihre Speise sein. Und sie sollen empfangen den weißen Stein, durch den sie alles Urteils und Gerichtes los und ledig gesprochen werden. Aus dem Munde Jesu geht ein rechtes Urteil. Wen er frei spricht, der ist recht frei, wen er aber verwirft, der ist verworfen.

So eng und innig auch die Glieder der Gemeinde mit einander verbunden sind, so empfängt doch jedes Glied seinen Freispruch und seinen eigenen Namen unmittelbar aus des Hauptes Mund. Jeder hat seinen eigenen Anteil an Christo und eine eigene Gabe, die ihm allein gehört und die doch zur Ausgestaltung und Vollendung des ganzen Leibes gehört. Darum hat er mit dem neuen Stand der Freiheit auch den neuen Namen, den niemand kennet, als der ihn empfängt.

Selig, der den Freispruch aus Jesu Mund empfängt und Anteil hat an seinem ewigen Reich. (Fries, Friedrich)


Pergamus ist ein Bild einer solchen Gemeinde und Seele, welche stark ist, wenn der Versucher mit Schrecknissen kommt, von der ein Teil aber schwach sind, wenn er mit Lockungen erscheint. Die Stärke ist wohl lobenswert; aber wegen solcher Schwäche eines Teils ist der Herr mit der ganzen Gemeinde nicht zufrieden; darum soll die ganze Gemeinde Buße tun, wenn die schweren Gerichte auch nur dem schuldigen Teile drohen; denn nur so kann die Gemeinde endlich zu wirklich hohen Gnaden kommen. Die Lehre der Nicolaiten ist 2. Petri 2 und im Briefe Judä dargelegt. Es muss irgend ein Mann, mit Namen Nicolaus, so etwas zuerst aufgebracht und gelehrt haben, dass man ein Christ sein und doch dabei an den Mahlzeiten zu Ehren der Götzen Teil nehmen, doch in der frechsten, ausgelassensten Fleischeslust leben könne. Was auf Griechisch Nicolaus heißt, ist auf Hebräisch Bileam. Eine solche unheilige Freundschaft mit der Welt und ihrer unreinen Lust kann aber der Herr Jesus nicht dulden; Er ist der, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat, der jedes halbe Wesen, jedes Hinken nach beiden Seiten verabscheut. Wer Ihm nicht ganz dient, der dient Ihm gar nicht, und wenn auch noch so viele Tugenden sonst sich finden, Ein Gräuel diese Art zerstört sie alle. – Ach, müssen nicht auch wir sagen: was den Schrecknissen der Welt nicht gelungen ist, das haben oft die Lockungen derselben bei mir ausgerichtet? O lasst uns Buße tun: dann können wir nicht bloß dahin wieder zurückkommen, wo wir früher waren, sondern ein neuer Name wird uns gegeben, und die Herrlichkeit des zweiten Tempels (wir sind der Tempel) wird überschwänglich viel größer, als die des ersten war. Lasst uns Alle auffahren mit Flügeln wie Adler, laufen und nicht müde werden, wandeln und nicht matt werden, und in dieser Weise säen, damit wir einst ernten ohne Aufhören. Amen. (Friedrich Arndt)


Und dem Engel der Gemeine zu Pergamus schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Ich weiß, was du tust, und wo du wohnst, da des Satans Stuhl ist, und hältst an meinem Namen, und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet ist aber ich habe ein Kleines wider dich, dass du hast, die an der Lehre der Nicolaiten halten; das hasse ich. Tue Buße, wo nicht, so werde ich dir bald kommen und mit ihnen kriegen durch das Schwert meines Mundes.

Ein klein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Dass Anhänger jener schändlichen Irrlehre der Nicolaiten in der Gemeinde geduldet wurden, war genug, dass Der, der da hat das scharfe und zweischneidige Schwert, ein kleines wider die Gemeinde zu Pergamus hatte, Buße fordert und sonst droht, bald zu kommen und wider jene zu kriegen. Freilich war es ein übles Wohnen, da des Satans Stuhl ist, und es war viel, trotzdem festzuhalten an dem Namen Jesu, den Glauben nicht zu verleugnen und Widerstand zu leisten dem Argen bis aufs Blut, wie Antipas, der treue Zeuge, getan. Das Alles rühmet der Herr, und darum will Er auch, dass die Gemeinde rein und tadellos werde, ohne Flecken und Runzeln! Man hört so viel von Duldsamkeit und Weitherzigkeit reden, auch gegen Sünden und Lüste, die doch wider Gott streiten; man ist so bereit, das, was man verzeihliche Schwächen nennt, mit dem Mantel der Liebe zuzudecken, der mit dem scharfen und zweischneidigen Schwert denkt und urteilt anders. Am allerbereitesten sind wir, mit uns selbst gelinde zu verfahren und dem sündlichen Fleische bald hier, bald da seinen Willen zu lassen, selbst nach der Weise der Nicolaiten, das ist das Allergefährlichste! Nicht umsonst bezeichnet sich der Herr, als der da hat das scharfe und zweischneidige Schwert. Davon mag die Welt Nichts hören, und nur wegen dieses Schwertes Seines Mundes verfälscht und verzerrt man das Christentum, damit man Raum habe für sein unbekehrtes Herz und die alten Lüste. In diesem Sinne wohnen wir auch, wo des Satans Stuhl ist, und bedürfen gar sehr der Wachsamkeit. Lasst uns doch ja alle Tage eingedenk sein des scharfen und zweischneidigen Schwertes und des Feuereifers, der die Widerwärtigen verzehrt. (Nikolaus Fries)

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nt/66/offenbarung_2_12.txt · Zuletzt geändert: von aj
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