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Offenbarung 22,17

Offenbarung 22,17

Andachten

Wen dürstet, der komme.

Der Inhalt der Heiligen Schrift muss zum Inhalt unseres Herzens werden. Dann lesen wir sie gern. Unser Herz trinkt Lebenswasser, so oft Gottes Wort in Ohr und Herz erklingt. Ein Lebenswasser durchfließt die goldenen Gassen des himmlischen Jerusalems; und Lebenswasser will der Herr hier schon allen Dürstenden zu trinken geben. Freundlich ruft Er allen Menschen zu: Wer unbefriedigt ist, sich unglücklich fühlt, wer sich nach wahrem Leben sehnt, der komme zu mir; Ich gebe ihm das lebendige Wasser. Unvergängliche Gaben sollen sein Teil sein. Der Herr macht keine Ausnahme; alle, alle sollen kommen und trinken. - Durchbrecht nur mutig alle Hindernisse; stützt euch auf die gnädige Einladung und trinket gleich jetzt von dem stillen, klaren, lebendigen Wasser. Man fragt sich oft, wovon es denn eigentlich abhänge, voll zu werden von dem Lebensgeiste Gottes? Folge nur deinem Herrn in dem Augenblicke, da Er dich ruft. Wenn du mit Ihm, dem Haupte, in Verbindung kommst, so durchdringt und durchgeistet Er dich mit Seinem Lebensodem. Die Rebe wird des Weinstocksaftes teilhaftig. Sollte der Herr den Kommenden abweisen, nachdem Er nur das Dürsten als Bedingung gestellt hatte?! Wie immer es in deinem Herzen aussehen mag, wäre es kalt wie ein Eisberg, hart wie ein Diamant, zornig wie ein Tiger - des Herrn Geist macht alles neu. Dieser Geist von oben macht Löwen zu Lämmern und durchglüht und schmilzt das kalte, harte Herz. Bei aller Arbeit, bei allem Ungemach, unter allen Anfechtungen und Nöten darf dein Herz auf den Herrn blicken und sprechen: „Herr, erfülle, durchdringe, belebe mich.“ Und Er tut es. (Markus Hauser)


Der Geist und die Braut sprechen: Komm!

Ist die Wiederkunft Christi unsere brennende Lebenshoffnung, so stehen wir in der Einigkeit des Geistes. Er weckt das Sehnen in uns, macht die Liebe rein und heiß; mit Ihm bitten wir, weil Er in uns ist. Als aufrichtige Jünger wollen wir voll Geistes werden. Es ist köstlich, mit dem Geiste im Bitten völlig eins zu sein! Als Glied der Brautgemeinde weist sich aus, wer mit dem Heiligen Geiste fleht: Komm, Herr Jesu! Zu Ihm hin zieht es die Braut, sie will mit Ihm vereinigt sein. Wie einfach, wie einleuchtend ist das! Und wie selig sind alle, welche schon diesen bräutlichen Sinn haben! Wer die Botschaft vom Kommen des Herrn hört, wer sie auch innerlich im Herzen vernimmt, der darf schon mitbitten, er lernt flehen um das Kommen des Herrn. Warum? Weil er einsieht, dass Jesus das Heil der Welt und das einzige Glück der Seinen ist. Und seift Bitten findet stufenweise Erhörung. Näher tritt ihm der Herr, völliger wird in solchem Gebete die Gemeinschaft mit Ihm; darum ist er auch bereit, wenn der Herr kommt. Dürstest du nun, so komme! Erkenne die Güte Jesu; da Er im Kommen begriffen ist, ruft Er dir zu: Jetzt komme! Das Wasser des Lebens sollst du haben. Er reicht es dar - umsonst. Wer könnte sich zurückgesetzt fühlen? Erkennst du es, dass alle aufrichtigen Menschen kommen dürfen? O komme eilends herbei, denn dein Heiland, dein Gott kommt. Er streckt die Hände nach dir aus, rufend: Komm, komm! Du tust vielleicht etliche Schritte und - fällst; aber ermutigend spricht Er wieder: Komm nur! und jubelnd sinkst du Ihm in die ausgebreiteten Arme. O gib alle Götzen auf und werde ein ganzer Jünger Christi. (Markus Hauser)


“Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“

Jesus spricht: „Nehmet umsonst.“ Er verlangt weder Bezahlung noch Vorbereitung. Hast du auch keine guten Gefühle; wenn du dich nur willig finden lässt, so bist du eingeladen; darum komm! Du hast keinen Glauben und keine Reue: komm zu Ihm, und Er wird sie dir schenken. Komm gerade, wie du gehst und stehst, und nimm „umsonst,“ kaufe ohne Geld und umsonst. Er schenkt sich denen, die Ihn nötig haben. Die Trinkbrunnen auf den öffentlichen Straßen und Plätzen großer Städte sind eine herrliche Einrichtung; und wir können uns kaum einen solchen Toren denken, der schmachtend vor Durst vor einem solchen Brunnen stünde, und erst nach seinem Beutel griffe und dann ausriefe: „Ich darf nicht trinken und kann nicht trinken, denn ich habe keine zehn Taler in der Tasche.“ Wie arm auch der Mensch sein mag, hier steht der Brunnen, und er darf davon trinken, wie er will. Alle Durstigen, die vorübergehen, seien sie nun in grobes Halbleinen oder in Samt und Seide gekleidet, kommen, und schauen sich nicht erst nach irgendeiner Erlaubnis um, ob sie trinken dürfen; der Brunnen steht ja dazu da, und das ist Erlaubnis genug, um das Wasser umsonst zu nehmen. Der freigebige Sinn einiger wohlwollender Freunde hat das erfrischende, kristallhelle Labsal hierher gestiftet, und wir nehmen es und brauchen keine weitere Erlaubnis.

Die einzigen Personen vielleicht, die dürstend durch jene Straßen kommen, wo solche öffentliche Freibrunnen errichtet sind, sind die vornehmen Damen und Herren, die in ihren Vierspännern vorüberfahren. Sie sind vielleicht sehr durstig, aber sie dürfen es nicht wagen, sich so gemein zu machen, um wegen eines Labetrunks auszusteigen. Es würde sie verunehren, meinen sie, wenn sie an einem öffentlichen Brunnen trinken würden: und so fahren sie vorüber mit lechzenden Lippen. Ach, wie viele gibt‘s, die sich reich dünken an guten Werken und die darum nicht zu Christo kommen können! „Ich will,“ sagen sie, „nicht auf gleiche Weise selig werden wie der Ehebrecher und Gotteslästerer. Wie, ich soll auf demselben Wege in den Himmel kommen, wie jeder Bettler? Gibt‘s denn nicht noch einen andren Weg zur Herrlichkeit, als den Weg, auf dem alle Diebe mitlaufen? So will ich nicht selig werden.“ Solche stolze Pocher müssen ohne das Lebenswasser bleiben; aber „Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Charles Haddon Spurgeon)


Der Geist und die Braut sprechen: komm! und wer es hört, der spreche, komm!

Es ist in der Offenbarung Johannis oft von der Zukunft Christi die Rede. Siehe, Er kommt in den Wolken, sagt Johannes Kap. 1,7., und Kap. 22,12. sagt der HErr selber: siehe, Ich komme bald, und Mein Lohn mit Mir, zu geben einem Jeglichen, wie seine Werke sein werden. Es gereicht aber zum Wohlgefallen des HErrn Jesu, wenn diesen Seinen Worten entgegen schallt: kommt! gleichwie es auch V. 20. geschieht, wo der HErr Jesus spricht: Ja, Ich komme bald, Amen, und Johannes in seinem und aller Gerechten Namen antwortet: Ja komm, HErr Jesu! Gleichwie der HErr Jesus durch die Verheißung: Ich komme bald, den Gläubigen die Versicherung gibt, dass Er sie bald in den völligen Genuss der Herrlichkeit, die Er ihnen bereitet habe, einführen wolle, also zeigen diese durch den Zuruf: komm! hinwiederum an, dass sie nicht nur die verheißene Zukunft glauben, sondern auch Jesum und Seine Erscheinung lieb haben, und derselben wachend und verlangend entgegen sehen. Der Geist und die Braut werden hier besonders genannt, wie Ap. Gesch. 15,28. der Geist und die Apostel, in denen Er war, und Röm. 8,26. der Geist und die seufzenden Christen, in denen Er das Seufzen wirkt. Also ist auch der Geist in der Braut, und wenn Er in derselben spricht: komm! so spricht es die Braut zugleich. Es ist ein einiges Sprechen, dessen Urheber der Heilige Geist ist, und dem der neugeschaffene menschliche Wille der Braut beistimmt. Ebenso verhält es sich mit dem Ruf: Abba, Vater! welcher Gal. 4,6. dem Heiligen Geist, und Röm. 8,15. den Kindern Gottes, welche ihn durch den Heiligen Geist tun, zugeschrieben wird. Niemand kann dem HErrn Jesu mit einem willigen Herzen zurufen: komm! es sei denn, dass ihn der Heilige Geist dazu erwecke; wer Ihm aber durch die Kraft des Heiligen Geistes so zuruft, gehört zu der Gemeine Gottes, welche Eph. 5., und Off. 19. die Braut und das Weib des Lammes genannt wird, und hat also das Recht, dereinst in dem neuen Jerusalem zu wohnen, weil diese Stadt, nämlich die Einwohnerschaft dieser Stadt, Offenb. 21,9. eben diesen Namen führt. Gewisslich, wer dem HErrn Jesu zurufen kann: komm! hat ein liebreiches Verlangen nach Ihm, wie eine Braut nach ihrem Bräutigam; und wem Er die liebreiche Verheißung gibt: ja Ich komme bald, Amen, den liebt Er mit der Liebe eines Bräutigams. Doch weil die Anzahl derer, welche mit einander die Braut und das Weib des Lammes ausmachen sollen, noch nicht ganz ist, so setzt Johannes hinzu: wer hört, was der HErr Jesus von Seiner Zukunft sagt, und wer hört, was der Geist und die Braut sagen, gebe alsbald eben demselben Geist bei sich Raum, und spreche: komm! damit er auch ein Glied der Braut werde, und der HErr Jesus durch diesen Zuruf von ihm geehrt werde.

Was soll ich nun am Ende dieses Jahres tun? Die Weltzeiten fließen hurtig dahin. Hat der HErr Jesus schon zu dem Johannes gesagt: siehe, Ich komme bald, so darf ich heute mit dem größten Recht dafür halten, Er komme bald. Habe ich nun Gnade und den Heiligen Geist empfangen, bin ich los vom bösen Gewissen, ist Seine Liebe in meinem Herzen ausgegossen, stehe ich in der gewissen Hoffnung des himmlischen Erbes, so darf und soll ich Ihm entgegen rufen: komm! Ja komm, HErr Jesu, und mache dem Leid und dem Streit, der Gefahr und der Not ein Ende. Komm und erfülle Deine Verheißungen, und lasse das Warten derer, die Dich lieben, zur Freude werden. Ja komm, HErr Jesu! Deine Gnade sei mit uns Allen. Amen. (Magnus Friedrich Roos)


Wen da dürstet, der komme, und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Es ist sehr löblich, dass in diesem Vers das Wörtlein komm gleichsam von zwei Seiten her erschallet. Der Geist und die Braut sprechen zu dem HErrn Jesu: komm; der Geist sagt es nämlich in den auserwählten Seelen, mit denen sich der HErr Jesus verlobt hat, und die Seine Braut ausmachen, und diese Seelen stimmen von Herzen mit dem Geist überein: gleichwie nach Röm. 8. der ewige Geist Gottes und der Geist der Gläubigen bei dem Zeugnis von der Kindschaft Gottes mit einander übereinstimmen und zusammen treffen. Johannes setzt aber hinzu: wer es hört, dass der Geist und die Braut so sprechen, sage auch zu dem HErrn Jesu: komm. Er wünscht, dass alle Menschen so sprechen, durch dieses Sprechen dem HErrn Jesu Seine Ehrerbietung beweisen, und zum Stehen vor Ihm bei Seiner Zukunft geschickt werden. Auf diesen Zuruf: komm, antwortet nun der HErr Jesus: wen da dürstet, der komme. Er weiß, dass alle Seelen auf Erden noch durstig seien. Keine ist mit Geistesgaben bis oben an erfüllt. Und die Hitze der Trübsal vermehrt noch bei einer jeden den Durst. Wen aber dürstet, der soll kommen. Wohin soll er kommen? Die Antwort auf diese Frage steht Joh. 7,37., wo Christus sagt: wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke. Was bedeutet aber dieses Kommen? Christus erklärt es V. 38., wo Er sagt: wer an Mich glaubt, wird erfahren, was die Schrift von dem Messias sagt: von Seinem Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen. Wer ist aber dieses lebendige Wasser? Johannes sagt’s uns V. 39., da er zu der Rede Christi hinzusetzte: das sagte Er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an Ihn glaubten. Ich soll also zu Christo kommen, das ist, gläubig mich zu Ihm wenden, und so von dem Wasser des Lebens eine Gabe nach der andern umsonst empfangen. Von Ihm fließt dieses Wasser immer reichlich aus, denn Er hat’s ohne Maß empfangen. Ob es aber gleich ausfließt, und den Kommenden gegeben wird, so entgeht Ihm doch nichts. Es bleibt immer voll. Man empfängt aber die Geistesgaben umsonst von Ihm, wie es auch Jes. 55,1. bezeugt wird, wo Er sagt: wohlan alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser, und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esst, kommet her und kaufet ohne Geld und umsonst beide Wein und Milch, d.i. Geistesgaben, die Stärke und Freude machen. Wann soll ich aber kommen? Ich soll heute, ich soll jetzt kommen, wie denn Christus Joh. 7,37. lebende Menschen dazu aufgerufen, und Joh. 4,10. zu einer samaritischen Sünderin gesagt hat: wenn du erkenntest die Gabe Gottes, und wer der ist, der zu dir sagt: gib Mir zu trinken, du bätest Ihn, und Er gäbe dir lebendiges Wasser. Weil ich aber doch bei Leibesleben nicht ganz mit dem Wasser des Lebens erfüllt werden kann, so will ich Ihn bitten, und bitte ihn jetzt: HErr heiß mich zu Dir kommen, wenn ich sterbe (Matth. 14,28.), und wenn Er alsdann sagen wird: komm her (V. 29.), so werde ich zu der großen Schar gelangen, die Er weidet, und zu dem lebendigen Wasserbrunnen leitet (Offenb. 7,17.), und zuletzt werde ich satt werden, wenn ich erwache nach Seinem Bilde. (Magnus Friedrich Roos)

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