Offenbarung 22,11
Andachten
Wer Unrecht tut, mag es fortan tun; wer Unreines betreibt, mag es fortan treiben. Aber auch wer gerecht ist, fahre fort im Gerechtwerden, und wer heilig ist, fahre fort in der Heiligung; seiner Zeit komme ich schnell und mein Lohn mit mir, zu vergelten einem Jeden, wie sein Werk sein wird.
Nachdem von Gottes Gnade Alles geschehen, was Menschen retten kann, lässt er dem bunten Weltgetümmel seinen Spielraum, bis es alle seine Wege ausgegangen hat, alle seine Kraft, Kunst und Mittel erschöpft hat, bis sein Sündenmaß voll geworden und der Tag der Abrechnung kommt.
Das Schlimmste kommt dann nach, aber auch das Beste kommt; das Schlimmste, das Reich des falschen, des weltförmigen Scheinchristentums muss zur Reise kommen, dass es wähnt, den alten Christus mit seinem alten Worte aufs Geschickteste einbalsamiert und begraben zu haben. Dann wenn Unrecht und Lüge aufs Höchste gestiegen, dass die Sehnsucht nach Recht und Wahrheit fast verschmachtet, das alte Gottes Wort aufs Listigste zerstückelt und verdreht ist, alle seine Verheißung und Drohung teils missdeutet und missbraucht, teils verspottet und verhöhnt ist: dann steht er auf, der misshandelte, tot geglaubte Christus; schnell wie der Blitz brechen dann seine Gerichte herein über die sichere Welt und räumen dann auf mit aller ihrer stolzen Kunst und Pracht. Dann aber kommt auch das Beste zur Reife, das ewige Reich des wahren Christus. (Dr. J. T. Beck.)