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1. Johannes 5,3

1. Johannes 5,3

Andachten

Das ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.
Sowie ich beim Gebot bedenke, dass es Gottes Gebot ist, dann wird es mir nicht schwer, weil ich keinen Blick auf Gott richten kann, ohne dass er den Glauben und die Liebe in mir erweckt. Wo aber Glaube ist, da ist Danksagung auch für das bestimmte Gebot, das mich in dieser bestimmten Lage zu dieser bestimmten Leistung verpflichtet. Denn wir wissen im Glauben, dass alles gut ist, was von Gott zu uns kommt. Und wo Liebe ist, da ist Willigkeit, nicht Zwang, sondern von innen her uns gegebene Einigung mit Gottes Willen. Wo aber Glaube und Liebe sind, da ist auch Freude und das freudig getane Gebot wird leicht. Es gibt freilich Zustände, in denen sich das natürliche Empfinden heftig gegen das göttliche Gebot sträubt und der Gehorsam nur mit herber Anstrengung durch die Überwindung unseres natürlichen Begehrens zustandekommt. In einer solchen Lage kann ich das Gebot schwer heißen, weil ich dabei auf mich und mein Empfinden achte, das das Gebot durchkreuzt. Aber auch dann wird es mir leicht, sowie ich es fassen kann, dass Gott mich in diesen Kampf stellt und diese Entsagung von mir fordert. Peinlich schwer sind dagegen die Stunden, in denen uns die Ungewissheit quält und wir nicht deutlich erkennen können, was Gottes Gebot für uns sei. Johannes, der der Christenheit zuruft: Gottes Gebote sind nicht schwer, gehörte zu jenen Jüngern, die den Kampf Jesu in Gethsemane in der Nähe sahen. Das Gebot des Vaters, das den Sohn nicht schonte, sondern ihn an das Kreuz sandte, verlangte unfassbar Schweres und Jesus war von der Entsagung, die das Gebot von ihm forderte, bis zum Tod erschüttert und rang deshalb betend um die Gewissheit, dass ihm der Vater den Kelch reiche und ihn nicht vorbeigehen lasse. Als er aber durch sein Gebet in diese Gewissheit hinaufgehoben war, trat er nicht gebückt, nicht verwundet, nicht seufzend vor die, die ihn gefangen nahmen, und sagte seinen Jüngern: Sollte ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater reicht? Johannes hatte begriffen, was Jesus damals den Jüngern zeigte, und darum sagt er der Kirche: Gottes Gebote sind nicht schwer.
Herr, um eines bitte ich Dich: Zeige mir in allen Dingen Deinen Willen. Meine Gedanken blenden mich und die Stimme meines Herzens ist kein treuer Führer. Bin ich aber Deines Gebotes gewiss, Herr, dann will ich Dir glauben, dass Dein Gebot Gerechtigkeit und Leben gibt. So haben es deine Kinder immer erfahren. Und wenn es bis zum Sterben ging, so war für sie Dein Gebot nicht schwer. Amen. (Adolf Schlatter)


Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.
Einem Gottlosen ist Frömmigkeit nach Christi Gebot und Lehren unmöglich; einem Anfängling schwer; einem erstarkten Gläubigen leicht. Dem Christen ist Alles, was von der Welt ist - Augenlust, Fleischeslust u. s. w. ein schweres Foch, darunter das Herze sich naget und plagt und dennoch kein wahres Vergnügen erjaget. Aber wahre Freude ist für ihn in der Liebe des Vaters, und seine Gebote halten ist Seligkeit. Es sind ja Liebesgebote. Denn der sie gibt, ist die Liebe, und wir halten sie in der Liebe, die wir opfern, nachdem die Geburt aus Gott sie zuvor uns geschenkt hat. Gib, sagte Augustinus, was du befiehlst, und befiehl, was du willst. (R. Hedinger und W. Fr. Besser.)

Predigten

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