Vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort; sondern dagegen segnet und wisst, dass ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.

Daran, ob wir selber Böses mit Gutem vergelten, können wir gewiss werden, ob wir unter der Gnade stehen, oder noch unter dem Gericht, da uns auch von Gott Böses mit Bösem vergolten wird; denn mit welchem Maß wir messen, wird Gott uns wieder messen. Darum vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet. Wie viel mehr gute Tage werden wir dann haben, wie viel mehr Glück und Frieden im eignen Herzen, wie viel weniger Streit mit Andern! Der du sagst: Es liegt an den Andern, sie erregen mit dem Unrecht, das sie mir zufügen, immer neuen Streit, höre Gottes Wort hier, das dir sagt: Nein, an dir liegt's, du hast es in deiner Hand, das Böse, den Streit im Keime zu ersticken. Wenn du nur nicht durch das Scheltwort dich reizen lässt, wieder zu schelten, dann muss ja das erste Scheltwort in der Luft verhallen, dass nichts davon bleibt. Und wenn du das Scheltwort gar mit Segen vergiltst, dann hast du ja das Böse und allen andern im Grunde überwunden. So lass dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Folge darin deinem Heiland nach. Mit der stillen Macht des heiligen Segens, dazu auch du berufen bist, brich und überwinde die Macht des Bösen, - das ist die Waffe zum Siege, das ist der Weg zum Frieden in dieser friedlosen Welt! (Adolf Clemen)