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Jakobus 4,17

Jakobus 4,17

Andachten

Denn wer da weiß Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde.
Die Unterlassungssünden sind viel zahlloser, als die Begehungssünden. Man prüfe sich jeden Abend, und man wird gar Manches finden, was man hätte tun können und nicht getan hat. Warum diese Vernachlässigungen, die das Gewissen nach und nach so abstumpfen? Sie kommen meistens vom Verschieben-wollen. Es wird uns im Lauf des Tages Manches aufgedeckt, an das wir denken sollten; allein man will warten, und während man die Sache aufschiebt, verliert sie in unsern Augen an Wichtigkeit und bald denkt man gar nicht mehr daran. Und die Sünde ist auch immer die Strafe der Sünde. Die Vernachlässigungen machen bald so blind, dass man nicht nur nicht tut, was man tun sollte, sondern nicht einmal mehr sieht, was zu tun wäre. Die Trägheit des Herzens ist auch eine Verfinsterung des Verstandes, und bald kauft man Unrecht wie Wasser und weiß es nicht. Wer treu ist im Kleinen, wird auch treu gemacht im Großen; wer aber faul ist im Kleinen, wird bald ein ganzer Taugenichts. Heute, so ihr seine Stimme hört, so geht und tat; der morgende Tag hat auch wieder seine Pflichten. Das Aufschieben-wollen macht nicht nur für den heutigen Tag, sondern schon zum Voraus für den morgenden untreu; alle zwölf Stunden füllt Gott uns aus, und man kann aus denen, die morgen schlagen werden, nicht vier und zwanzig machen. Ein anderer Grund, der uns in die Trägheit zieht, ist, dass wir uns überreden: Bevor ich Das oder Jenes tue, habe ich ja etwas Wichtigeres zu tun. Wir sprächen nicht so, wenn Das und Jenes zu dem Angenehmen gehörte, und das Wichtigere zu dem Verdrießlichen. Das Eine tun und das Andere nicht lassen, ist die Regel des Herrn. Man wird nicht nur treuer, sondern auch flinker, je mehr man das Gute tut, das man weiß zu tun. Zum Lohn wird uns morgen noch mehr aufgedeckt, und es ist immer eine Gnade, wenn uns der Herr nur zu etwas brauchen will. Man denke an den Wurm des Gewissens, der nicht ausbleibt, wenn der Geist Gottes später die ganze Liste von Versäumnissen uns vors Auge stellt und wir uns sagen müssen: Das Alles hätte ich tun können und nun ist es zu spät; mein Leben ist und bleibt ein verlorenes! (Johann Friedrich Lobstein)

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