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Jakobus 4,13

Jakobus 4,13

Andachten

Wohlan, die ihr nun sagt: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und hantieren und gewinnen; die ihr nicht wisst, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist es, der eine kleine Zeit währt, darnach aber verschwindet er. Dafür sollt ihr sagen: So der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. Nun aber rühmt ihr euch in eurem Hochmut. Aller solcher Ruhm ist böse. Denn wer da weiß, Gutes zu tun und tut es nicht, dem ist es Sünde.
Das Wort des Jakobus, das den jüdischen Händler beschreibt, zeigt uns unsere „Kultur“ in ihren Anfängen. Fern von seiner Heimat war der Jude beweglich geworden und nirgends mehr an die Scholle gebunden. Der jüdische Kaufmann war nirgends fest angesessen. Den Entschluss, mit dem er über seinen Wohnort verfügt, zieht er aus den Möglichkeiten des Gewinns und braucht für seine Unternehmungen nicht nur kurze Fristen, sondern rechnet mit Jahren. Dieser Methode, das Leben einzurichten, hält Jakobus zuerst das Missverhältnis vor, in dem sie zur Flüchtigkeit unseres Lebens steht. Aus der Leidenschaftlichkeit des Erwerbens entsteht die Überspannung der Pläne, die die menschliche Gebrechlichkeit vergisst. Das ergibt den aufgedunsenen Menschen, der die natürlichen Bedingungen seines Lebens abzustreifen versucht, und diesen Versuch kann er nur deshalb machen, weil er gottlos geworden ist und sich die Allgewalt des göttlichen Willens verbirgt. Es entsteht aber aus dieser Betriebsamkeit noch ein tieferer Schaden. Wäre es nur das, dass diese kühnen Pläne an der menschlichen Vergänglichkeit scheitern! Es steht aber neben jener Rüstigkeit, die zum Erwerben auch die lange Wanderung nicht scheut, die träge Lässigkeit, das Gute zu tun, obwohl es von uns getan werden kann, und dieses Versagen ist Sünde, und ist es umso mehr, wenn neben ihr die kraftvolle Anstrengung steht, zu der der Gewinn uns munter macht. Dem, der nicht weiß, was das Gute ist und wie er es tun kann, weil es ihm an Weisheit fehlt, sagt Jakobus: er bitte Gott, der ihm zeigen wird, was das Gute ist. Ist es uns aber sichtbar und in unser Vermögen hineingerückt, so sind wir verpflichtet, und wenn es dennoch ungetan bleibt, so ist es Schuld. Nun wurde ein großes Geschenk Gottes, eben dies, dass er uns das Gute zeigte, von uns abgelehnt.
Wenn Du willst, Herr, lebe ich, und wenn Du willst, trägt meine Arbeit Frucht. In den natürlichen Dingen muss ich oft warten, bis sich Dein Wille zeigt. Wenn Du mir aber Gutes darreichst, das ich tun kann, dann weiß ich, was Du willst, und habe ein großes Geschenk Deiner Gnade empfangen. Ich will es gern empfangen. Amen. (Adolf Schlatter)


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nt/59/jakobus_4_13.txt · Zuletzt geändert: von aj
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