Hebräer 2,14
Andachten
Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist er es gleichermaßen teilhaftig geworden, auf dass Er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist den Teufel, und erlöste die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mussten.
HErr JEsu Christe, Du einiger Hohepriester und König Deiner erkauften Gemeinde, komme zu uns und grüße uns mit dem Gruß Deiner herzlichen Barmherzigkeit! Du ewiger Gott, der Du uns besucht hast aus der Höhe und es nicht verschmäht hast, einer Jungfrau Sohn und unser Bruder zu werden, der Du der Schlange den Kopf zertreten und uns erlöst hast von allen Sünden, vom Tod und der Gewalt des Teufels, wir bitten Dich, suche uns heim mit dem Segen Deines Wortes und Geistes, und heilige Dir unsere Herzen zu einer Stätte, da Deines Namens Ehre wohnt! Gib und erhalte dazu uns solchen Glauben, der mit Deiner hochbegnadigten Magd allein auf Dich sieht, Deinem Worte vertraut, und sich Deiner Verheißung und Gnade allezeit Herzlich getröstet; auf dass wir im Leben und im Sterben, ja in Ewigkeit Dein sein und bleiben, der Du durch Leben und Sterben für alle Ewigkeit unser Hoherpriester und König geworden bist. HErr, wir sind Deine Knechte und Mägde; uns geschehe, wie Du in Deinem Wort gesagt hast!
Mein Gott, ich bitt durch Christi Blut,
Mach's nur mit meinem Ende gut! Amen. (Theodosius Harnack)
“Dass Er durch den Tod die Macht nähme dem, der des Todes Gewalt hat.“
O du Kind Gottes, der Tod hat seinen Stachel verloren, weil des Teufels Gewalt über den Tod zerstört ist. So fürchte dich denn nun nicht mehr vor dem Sterben. Bitte Gott den Heiligen Geist um die Gnade, dass Er durch eine lebendige Erkenntnis und einen starken Glauben an den Tod deines Erlösers dich stärken wolle auf diese Schreckensstunde. Wenn du stets unter dem Kreuz auf Golgatha lebst, dann darfst du mit Freuden auf dein Sterbestündlein blicken, und es willkommen heißen, wenn es kommt, dir ein Meer unendlicher Wonne zu bringen. Es ist süß, in dem Herrn zu sterben; es ist eine Bundesgnade, in Jesu entschlafen zu dürfen. Der Tod ist kein Bann mehr, er ist eine Rückkehr aus der Verbannung, eine Heimfahrt zu den vielen Wohnungen, wo unsre vorausgegangenen Lieben schon weilen und auf uns warten. Die Entfernung zwischen den verklärten Seligen im Himmel und den streitenden Heiligen auf Erden scheint so groß; aber es ist nicht dem also. Wir sind nicht fern von der Heimat, ein einziger Augenblick bringt uns dahin. Das Segel ist gespannt; die Seele wird aus der Tiefe gewiegt. Wie lange dauert die Reise? Wie viele schauerliche Windstöße müssen das Segel emporschnellen, ehe es im Hafen des Friedens darf eingerefft werden? Wie lange muss die Seele von den Wogen auf und nieder geschleudert werden, ehe sie die Landungsstätte erreicht, wo man keinen Sturm mehr kennt? Höret die Antwort: „Außer dem Leibe, bei dem Herrn.“ Kaum hat das Schifflein das Ufer dort
verlassen, so ist‘s schon im Himmel angelangt. Es breitet nur sein Segel aus, und es ist drüben; wie einst das Schifflein, das auf dem Galiläischen Meere vom Sturm Not litt: Der Herr Jesus sprach nur: „Ruhig, stille!“ und alsobald war es am Lande.
Denke nicht, es sei eine lange Frist zwischen dem Augenblick des Todes und der ewigen Herrlichkeit. Sobald sich die Augen auf Erden schließen, öffnen sie sich im Himmel. Die feurigen Rosse und der feurige Wagen bleiben nicht einen Augenblick unterwegs. Dann, o du Kind Gottes, was brauchst du dich noch vor dem Tod zu fürchten, dieweil du siehst, dass durch den Tod deines Herrn und Heilandes des Todes Fluch und Stachel zerstört ist? Der Tod ist nur noch die Jakobsleiter, die auf dem dunklen Grunde des Grabes steht; aber ihre Spitze reicht bis in die Herrlichkeit aller Ewigkeiten. (Charles Haddon Spurgeon)