Hebräer 1,14
Andachten
Die Engel sind ausgesandt zum Dienste um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit.
Engel Gottes sind den Menschen ähnliche Personen in den oberen Welten. Sie stammen nicht von einem Blute ab wie die Menschen, sondern ein jeglicher von ihnen ist ein von Gott einzeln ins Leben gerufenes Geschöpf. Die Lichtwelt ist dieser Lichtwesen. wonnevolle Heimat. Ehe Menschen waren, hat sich eine uns unbekannte Zahl der Engel Gottes von Gott losgesagt. Sie traten in Feindschaft gegen ihren Schöpfer, sammelten sich um den größten Widersacher des Herrn und sind nun mit ihm ausgeschlossen aus den reinen Himmeln der Gott getreuen Engel. Mit dem „Fürsten der Finsternis“ sind sie nun unter dem Himmel die listigen und boshaften Verführer der nach Gottes Bilde geschaffenen Menschen. Sie umschwärmen und umgarnen die Sünder, bestärken sie in ihrer Bosheit, treiben sie an zu Finsterniswerken und befestigen sie in ihrer Weltliebe und in ihrem Fleischesdienste. Die Engel Gottes aber haben ein hohes Interesse an der Rückkehr der Gefallenen zu ihrem himmlischen Herrn und Gott. Wo einem Menschen die Augen geöffnet werden für Sünde und Gnade, für Tod und Leben, für Knechtschaft und Freiheit, wo eine Seele ihr Lossein von Gott, ihre Gebundenheit mit Sündenketten betrauert, wo ein Sünder Buße tut und aus der Finsternis, in der er liegt, heraustritt, da sind Gottes Diener, Seine getreuen Engel, bereit. Licht hineinzuströmen in die wirre Seele und ihr beizustehen wider die Ränke der sie bindenden Finsternismächte. Bußfertige Sünder sind der Gegenstand der Freude aller Engel. Sie sehnen sich nach Menschen, die vom Satan los sein wollen. (Markus Hauser)
“Sind sie nicht allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit?“
Engel sind die unsichtbaren Diener der heiligen Gottes; sie tragen uns auf den Händen, auf dass wir unsern Fuß nicht an einen Stein stoßen. Der Gehorsam gegen ihren Herrn lehrt sie innigen Anteil nehmen an den Kindern seiner Liebe; sie freuen sich über die Rückkehr des verlorenen Sohnes zu seines Vaters Hause hienieden, und sie begrüßen jubelnd die Ankunft des Gläubigen im Palast des Königs der Herrlichkeit droben. Vorzeiten wurde den Kindern Gottes ihre sichtbare Erscheinung zuteil, und auch heute ist, wenngleich von uns ungesehen, der Himmel noch immer offen, und die Engel Gottes steigen hinauf und herab auf des Menschen Sohn, auf dass sie die Erben der Erlösung heimsuchen. Noch immer fliegen Seraphim mit glühenden Kohlen vom Altar herzu, um damit die Lippen bevorzugter und geliebter Menschen zu berühren. Wenn uns die Augen könnten geöffnet werden, so könnten wir sehen, wie feurige Rosse mit feurigen Wagen die Knechte des Herrn umgeben; denn wir sind gekommen zu der Menge vieler tausend Engel, die alle Wächter und Beschützer des königlichen Samens sind.
„Ich preise Deine Güte
Mit dankendem Gemüte
Für Deine Wunderschar!
Ich rühme Deine Rechte
Für diese treuen Knechte,
Die mich behüten vor Gefahr.“
Zu welcher Würde werden die Auserwählten erhoben, wenn die strahlenden Diener des Himmels ihre willigen, aufmerksamen Diener sind! Zu welcher Gemeinschaft werden wir erhöhet, dieweil wir Umgang haben mit reinen himmlischen Geistern! Wie wohl sind wir beschützt, weil alle viel tausendmal tausend Wagen Gottes bewaffnet sind zu unsrem Schutz! Wem verdanken wir dies alles? O, wir wollen den Herrn Jesum Christum ewiglich lieb und teuer achten, denn durch Ihn und um seinetwillen dürfen wir ruhen in den himmlischen Gefilden, weit erhaben über alle Fürstentümer und Gewalten. Er ist‘s, dessen Lager rings um die her ist, so Ihn fürchten; Er ist der rechte Michael, der den Drachen unter seine Füße tritt.
O Jesu! Du Engel der Gegenwart Gottes, Dir weihet dies Haus seine dankbaren Gelübde. (Charles Haddon Spurgeon)
Engel sind dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit.
Der Apostel hatte Hebr. 1. von der unermesslich hohen Würde und Herrlichkeit Christi gezeugt, und deswegen bewiesen, dass Er höher als die Engel sei. Wenn es nun vortrefflichere Geschöpfe gäbe als die Engel, so würde sein Beweis nicht vollständig sein. Er sagte unter Anderem von ihnen: Gott habe keinem von ihnen den hohen Namen eines Sohnes Gottes beigelegt, sondern sie seien vielmehr angewiesen worden, den erstgeborenen Sohn Gottes anzubeten; auch habe Gott zu keinem unter ihnen gesagt: setze dich zu meiner Rechten, bis dass ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege, sondern sie seien allzumal dienstbare Geister usw. Geister sind also die Engel, und zugleich Feuerflammen, V. 7., dienstbare Geister sind sie, weil sie einen sehr geziemenden willigen und fröhlichen Dienst ihrem Gott leisten, den sie anbeten. Jesaias sah einmal etwas davon, Jes. 6., noch mehr aber Johannes, s. Offenb. Joh. 5,11., wo die Anbetung auf Christum gerichtet ist, der auf dem göttlichen Thron ist, da sie hingegen um denselben sind, und Off. 7,11., wo sie ihren Gott preisen. Neben diesem Anbetungsdienst, den sie Gott leisten, haben sie auch einen Dienst oder eine Bedienung in Ansehung anderer Geschöpfe zu verrichten, und werden dazu vom Himmel ausgesandt. Diese Dienstleistung aber geschieht um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen, und welche die Heiligen und Herrlichen auf Erden sind, an denen Christus alles Wohlgefallen hat. Um diese lagern sie sich, und helfen ihnen. Diese behüten sie auf ihren Wegen. Um derselben willen widerstehen sie oft den bösen Engeln, und zernichten ihre Anschläge. Auch haben sie bei ihrem Abschied aus der Welt ihre Verrichtung, wie denn Engel des Lazarus Seele in Abrahams Schoos getragen haben. Auch am jüngsten Tag werden sie zu einer sehr wichtigen Verrichtung, welche große Weisheit und Stärke erfordert, ausgesandt, Matth. 13,41.42. Bei dieser Bedienung zeigen sie sich als starke Helden, Ps. 103,20., weswegen es unrecht ist, wenn man sie Engelein nennt, oder als Knaben mit Flügeln malt. Sie sind sehr herrliche Geschöpfe, wiewohl sie ihre Herrlichkeit auch verdecken können; weswegen Abraham und Lot zwei Engel für Menschen hielten, und jener sie nebst der göttlichen Person, die dabei war, zu Gaste lud. Wenn sie aber etwas davon entdecken, so sieht man Feuer und Licht, das einem Türkis, einem Blitz, einer feurigen Fackel, einem glühenden Erz, ja der Sonne ähnlich ist, Hes. 1,13. Dan. 10,6. Matth. 8,3. Offenb. Joh. 10,1. Wie prächtig muss also eine Engel-Versammlung sein, von welcher der Apostel Hebr. 12,22. redet, und die Johannes Offenb. 5. und 7. gesehen hat! Wenn man nur das große Heer der Engel gedenkt, so erkennt man, dass das Reich Gottes nicht schwach sei: wiewohl Gott selber unermesslich stärker ist, als sie. Sie nennen sich unsere Mitknechte, nicht unsere Brüder. Wir sollen also in unserem Teil auch Knechte Gottes sein. Sie haben Vorzüge vor uns, und wir um Christi willen vor ihnen. Zwischen ihnen und den Auserwählten waltet aber die reinste Harmonie. Wohl dem, der jetzt ihren Schutz genießt, und dereinst die Seligkeit erben darf, bei welcher man ihres Umgangs immer genießen wird. (Magnus Friedrich Roos)